Rosarium 2000+ auf Schloss Ippenburg

Eine neuartige Rosensammlung wurde 2013 auf Schloss Ippenburg in Bad Essen im Osnabrücker Land angelegt – das Rosarium 2000+: Die Anlage ist schlicht und klar gestaltet und bietet einen phänomenalen Einblick in die modernen Rosenzuchterfolge.

Rosen und Rosarien

Ihre zarten Blütenblätter, die sich in Perfektion entfalten, ihre intensiven Farbtöne, dazu ihr betörender Duft – kein Wunder, dass der Rose viele Pflanzenliebhaber verfallen.

Einige widmen ihnen sogar einen eigenen Garten, in dem sie die Königin der Blumen in ihrer scheinbar unendlichen Form- und Farbvielfalt pflanzen und sammeln.

Eine der ersten bekannten Rosensammlungen legte Josephine, die Ehefrau Napoleons I., in Malmaison in der Nähe von Paris an.

Die Rosenkaiserin, wie sie auch genannt wurde, ließ mit rund 250 Sorten alle bekannten Rosen-Varianten ihrer Zeit in ihr Rosarium pflanzen.

Die Sammellust und die Begeisterungsfähigkeit für Rosen sind bis heute, insbesondere in Deutschland, ungebrochen.

So liegt die größte Rosensammlung der Welt im sachsen-anhaltischen Sangerhausen: das 1899 begründete, heutige Europa-Rosarium.

Rosarium 2000+ auf Schloss Ippenburg

„Ich wollte ein lebendiges, modernes Rosenmuseum schaffen, das die Rose in ganz neuen Facetten zeigt, vergleichbar einem Museum für zeitgenössische Kunst”, erklärt Viktoria von dem Bussche das Rosarium 2000+ auf Schloss Ippenburg:

Das Rosarium zeigt ausschließlich Neuzüchtungen seit der Jahrtausendwende: Jedem Jahr ist ein eigenes Quartier gewidmet, in dem die Rosen jeweils in vier bis sechs Feldern nach Farben geordnet gepflanzt wurden.

Dazwischen Gräser, Stauden und Formgehölze: „Die strenge Geometrie erzeugt in Verbindung mit den naturhaft und sinnlich wirkenden Rosen spannende Kontraste – für mich die reine Poesie“, schwärmt von dem Bussche.

Rosarium 2000+: Poesie statt Klischee

Die Landschaftsarchitektin und Rosenkennerin Ursula Gräfen wählte bewusst ungewohnte, zum Teil gewagte, aber immer sinnlich wirkende Kombinationen aus Rosen und Begleitpflanzen.

Gräser, Lavendel, Stauden aber auch Sommerblumen wie Löwenmäulchen, Schmuckkörbchen oder Zinnien rahmen und umspielen die Rosenblüten.

„Die Rose wird von jeder kitschigen Romantik befreit und kann sich hier so entfalten, wie es ihr als Königin der Blumen gebührt“, so Gräfen.

Neue Eindrücke zu gewinnen, Klischees hinter sich zu lassen oder neu zu interpretieren: das sind die Ziele dieser zukunftsweisenden Rosensammlung, die jedes Jahr um ein Quartier erweitert wird.

Nur die schönsten Rosenneuheiten namhafter Züchter werden in das Rosarium 2000+ aufgenommen. Dies sind zum Beispiel:

  • im Quartier 2001 die Beetrose Belle de Seigneur mit creme-, hellrosa- bis apricotfarbenen Blüten,
  • im Quartier 2012 die orangeleuchtende Strauchrose Sonnenwelt oder
  • im Quartier 2013 die Rose Eyeconic mit einem ganz neuen Blütenbild: Ihre leicht gefüllten, exotisch wirkenden Blüten erinnern an Hibiskus. Die meisten erkennen erst auf den zweiten Blick, dass es sich um eine Rose handelt.

Besuchsmöglichkeit 4x im Jahr

Die Ippenburger Schlossgärten und das Rosarium 2000+ gehören zum privaten Familienwohnsitz, weshalb das Gelände nicht frei zugänglich ist.

„Wir veranstalten jedoch große Festivals, an denen Tausende Besucher in die Schlossgärten strömen“, so von dem Bussche. Im Sommer bietet sich „Gartenlust und Landvergnügen“ an, um das Rosarium 2000+ in voller Pracht zu erleben.

Wie in einer Enzyklopädie können Besucher die einzelnen Rosenjahrgänge betrachten: Diskret angebrachte Schilder verraten, um welche einzelnen Sorten es sich handelt – mit Namen, Alter und Herkunft.

Rosenliebhaber können im Ambiente des neugotischen Schlosses in Bad Essen die Rosenfülle genießen und dabei neue Gestaltungsideen und Inspirationen für ihre eigenen Gärten entdecken. [IPP, Nepke Foto]

 

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