Erstbeeren: honigsüße Maibeeren

Erstbeeren stammen aus den sibirischen Bergwäldern und alpinen Gebieten um Kamtschatka und den Kurilen: Dort trotzen sie frostigen Temperaturen bis zu minus 45 Grad und nutzen den kurzen Sommer, um schnell Blüten und dann Früchte zu tragen.

Botanisch gehören sie zu den Geißblattgewächsen [Caprifoliaceae], ganz genau zur Gattung der Heckenkirschen [Lonicera]. Umgangssprachlich haben sie hierzulande viele Namen:

  • Erstbeeren,
  • Honigbeeren,
  • Kamtschatkaheckenkirschen,
  • Maibeeren,
  • sibirische Blaubeeren oder
  • Gimolost.

Wer solch einen Obststrauch in seinem Garten hat, bei dem fiel die Ernte der schmackhaften Beeren jedoch bisher enttäuschend aus.

Die Ursache liegt in ihrer Herkunft: Da sie an das kalte Klima Sibiriens gewöhnt sind, blühen sie in Deutschland bereits im Winter.

Zu dieser Zeit sind Bienen und andere Bestäuber noch im Winterschlaf, sodass sich aus den meisten Blüten keine Beeren entwickeln können – eine Herausforderung für die Züchtung.

Erstbeeren: honigsüße Maibeeren

Die Blüten der Erstbeeren sind hellgelb bis weiß, haben eine glockige Form und verströmen einen angenehmen Geißblattduft.

Spätfröste können der Pflanze nichts anhaben. Eine weitere Besonderheit macht die Erstbeeren zu einer botanischen Rarität:

Sie sind sogenannte Doppelbeeren. Das bedeutet, ihre Blüten sind paarweise angeordnet und aus zwei Blüten entsteht eine Frucht.

Die Beeren selbst sind blau, länglich geformt und mit einem leichten Reif überzogen.

Sie schmecken honigsüß und erinnern aromatisch an Heidelbeeren.

Ihr hoher Anteil an Vitamin B, C und D sowie ihr hoher Pektin- und Carotingehalt machen die Beeren zu einem gesunden Leckerbissen, der sich auch gut zu Marmelade, Gelee oder Saft verarbeiten lässt.

Fremdbefruchtung: viele Früchte

Damit im eigenen Garten möglichst viele Erstbeeren heranreifen, sollte man am besten mehrere Sträucher von zumindest zwei unterschiedlichen Sorten nebeneinander pflanzen.

Die sogenannte Fremdbefruchtung, bei der Bienen die Pollen von einem Strauch zum anderen tragen, ist nämlich im Doppelpack viel erfolgreicher als die Selbstbefruchtung.

Die Neuzüchtungen Blue Sea, Blue Moon und Blue Velvet unterscheiden sich nur leicht in Geschmack und Form.

Alle drei Pflanzen werden bis zu einem Meter hoch und bringen spätestens ab dem zweiten Jahr zwei bis vier Kilo Beerenertrag pro Strauch.

Dazu ist jedoch ein vollsonniger bis halbschattiger Standort empfehlenswert.

Da sie Trockenheit nicht vertragen, tut es den Erstbeerensträuchern gut, im Sommer und in längeren regenarmen Perioden gewässert zu werden.

Erstbeeren und Maiglöckchen

Im Allgemeinen sind die neuen Erstbeeren jedoch recht anspruchslos. Sie eignen sich für jede normale Gartenerde.

Einen Rückschnitt nach der Ernte belohnen sie im nächsten Frühjahr mit vielen Blüten und Beeren an den neuen Austrieben.

Es heißt, dass Erstbeeren besonders viele Früchte entwickeln, wenn sie zusammen mit Maiglöckchen gepflanzt werden.

Diese sollen nämlich einen Stoff in die Erde absondern, den der Beerenstrauch aufnimmt und sein Wachstum anregt.

Ob sich dies nun beim Ertrag bemerkbar macht oder nicht, eine attraktive Pflanzkombination für den Garten ist es mit Sicherheit.

Blue Sea, Blue Moon und Blue Velvet geben jedoch nicht nur im Frühjahr ein schönes Bild ab.

Im Gegensatz zu ihren russischen Verwandten bekommen ihre Blätter keine unansehnlichen Flecken durch Nekrose, sondern ihr Laub bleibt bis in den Herbst hinein attraktiv samtig. [Lubera, Foto]

 

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