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Stauden: Farben und Formkontraste
Ein Vorteil von Stauden: Farben und Formkontraste gibt es reichlich!
Gegensätze ziehen sich an: das besagt schon der Volksmund. Auf den Tag folgt die Nacht, nach dem Regen kommt die Sonne, Licht und Schatten wechseln sich ab.
Die Welt lebt von Gegensätzen, die zusammen eine harmonische Einheit bilden.
Auch in der Gartengestaltung lassen sich durch Kontraste tolle Wirkungen erzielen. Auf straff aufrecht wachsende Pflanzen treffen kugel- oder tellerförmige, schwebende Blüten.
Gelbe Blüten leuchten noch kräftiger, wenn wir Sie mit violett blühenden Pflanzen kombinieren.
Stauden: Farben und Formkontraste
Patentrezepte für eine gelungene Pflanzung gebe es nicht. Eine Pflanzung sollte individuell sein und sowohl zum Standort, als auch zum Besitzer passen.
Deshalb ist es wichtig, sich am Anfang zu überlegen, welche Standortfaktoren vorliegen, welche farblichen oder strukturellen Vorlieben man hat und welche Raumwirkung man erzielen will.
Das Beet sollte im Einklang mit dem Gartenbesitzer und seinen Bedürfnissen sein.
Fertigen Sie einen Plan an und fragen Sie sich: Was möchte ich zum Ausdruck bringen? Was passt zu mir?
Sie sollten sich mit ihrer Pflanzung wohl fühlen. Eine gute Staudenbeetgröße liegt bei 2 Meter mal 10 Meter. Darin lassen sich tolle Pflanzenbilder gestalten.
Eine spannende, anspruchsvolle Sache, bei der auch die Standortansprüche der Stauden berücksichtigt werden sollten.
Dabei spielen Farb- und Formkontraste innerhalb der Pflanzung immer eine wichtige Rolle.
Die Struktur ins Beet bringen
Strukturen finden sich sowohl in den unterschiedlichen Wuchsformen, als auch in Blättern oder Blüten wieder.
Sie tragen dazu bei, dass eine Pflanzung fast das ganze Jahr über ansehnlich ist. Im Winter können Gräser wie:
- Chinaschilf [Miscanthus],
- Wolfsmilch [Euphorbia],
- Blütenstände von Schafgarbe [Achillea] oder
- Fetthenne [Sedum telephium]
einer Pflanzung Halt und ein Grundgerüst geben.
Ganzjährig lassen sich durch verschiedene Formen ganz besonders reizvolle Kontraste kreieren, wenn aufrecht wachsende Pflanzen auf rundes Blattwerk oder Kerzenblüten auf Tellerblüten treffen.
Von Diven und Chören
Pflanzen haben unterschiedliche Eigenschaften im Beet. Da gibt es die Diven, die ihren Soloauftritt brauchen, wie Rittersporn [Delphinium] oder Zierlauch [Allium].
Es wäre aber langweilig, würden wir lauter Diven nebeneinander pflanzen, dadurch verringert sich ihre Wirkung.
Also braucht es einen vernünftigen Chor, das sind Pflanzen wie Storchschnabel [Geranium], Salbei [Salvia] oder Glockenblumen [Campanula].
Die ihre Wirkung durch die Menge erzielen und den Auftritt der Diven durch einen andersartigen Wuchs oder Blütenfarbe unterstützen und sogar noch steigern.
Kontrast braucht eben passende Partner, die sich in ihrer Wirkung steigern und so den gewünschten Effekt hervorbringen.
Pflanzen mit Sofort-Effekt
Für besonders ungeduldige Gärtner gibt es einige Pflanzen mit „Sofort-Effekt“. Das sind Stauden, die mit ihrem Wuchs, den Blättern oder Blüten besonders wirkungsvoll im Beet sind.
Das Tautropfengras [Sporobulus heterolepis] ist so eines. Mit seiner duftigen Form wird es gerne als Weichzeichner in Beeten eingesetzt.
Kombiniert man es zusammen mit den flachen Tellerblüten der Fetthenne [Sedum telephium Hybriden], hat man gleich einen besonderen Hingucker im Beet.
Gleiches gilt für Engelshaar [Stipa tenuifolia]. Die überhängende filigrane Erscheinung wird durch den Kontrast mit den runden Blüten von Storchschnabel [Geranium] noch verstärkt.
Auch das bogig ausladende Pfeifengras [Molinia] bildet mit den gelben Blütenpunkten des Sonnenhut [Rudbeckia fulg. var. deamii] reizvolle Kontraste.
Gestaltung mit unterschiedlichen Strukturen
Die Pflanzung von Drifts, das sind wie mit geschwungenem Pinselstrich gepflanzte Staudengruppen, die fließend ineinander übergehen steigert die Wirkung Ihres Gartens.
Gestalten Sie hier mit unterschiedlichen Strukturen, wie aufrechten Prachtspieren [Astilben] kombiniert mit großblättrigen Funkien [Hosta], das bringt einen zusätzlichen Reiz.
Als dauerschöne, immergrüne Pflanzen mit toller Blattstruktur eignen sich Bergenien [Bergenia].
Die Sorte Abendglocken bietet neben der dunkelroten Blüte im Frühjahr eine ganzjährig immergrüne Blattstruktur und eine leuchtend rote Herbstfärbung.
Dazu passt die Sterndolde [Astrantia major], die ihre feenhaften Blüten grazil über den kompakten Begleitern tanzen lässt.
Auch die lockeren Dolden der Herbstaster [Aster divaricatus] eignen sich gut als kontrastreicher Partner zu Bergenien.
Stauden: die Menge macht’s!
Trauen Sie sich ruhig, auch einmal größere Stückzahlen einer Sorte zu pflanzen. Um eine deutliche Wirkung zu erreichen braucht es einfach Menge.
Vor allem die Chorpflanzen bringen erst dann die volle Wirkung, wenn Sie flächig gepflanzt werden.
Pflanzendiven können auch vereinzelt Akzente durch andersartige Formen oder Farben im Beet setzen.
Ein gutes Mengenverhältnis besteht, wenn der Anteil ein Drittel Gräser, ein Drittel Solisten und ein Drittel Chorpflanzen ausmacht.
Hören Sie auf ihre innere Stimme und ihre Bedürfnisse. Eine Pflanzung muss zu Ihnen passen und Ihnen gefallen.
Farbkreis und seine Erkenntnisse
Mit Farben lassen sich wundervolle Wirkungen in einem Staudenbeet erzielen. Der Farbkreis gibt Auskunft über die Wirkung der Farben.
Auf dem Farbkreis sind alle Regenbogenfarben angeordnet. Ausgehend von den drei Grundfarben Gelb, Rot und Blau, liegen ihre jeweiligen Mischfarben dazwischen.
Die Töne von Gelb bis Rot werden als warme Farben bezeichnet, sie werden als fröhlich und anregend empfunden, die Töne von Blau bis Grün bezeichnen wir als kalte Farben, die eher beruhigend wirken und die Szenerie weiten.
Komplementärfarben für Kontraste
Die auf dem Farbkreis jeweils gegenüberliegenden Farben bezeichnet man als Komplementärfarben. Sie stehen zueinander im größtmöglichen Kontrast, wie Gelb und Blau.
Goldgelbe Schafgarbe [Achillea] und ultramarinblauer Rittersporn [Delphinium] bilden diesen besonderen Kontrast, der das Gelb noch leuchtender wirken lässt.
Auch Rot und Grün sind Farben mit größtmöglichem Kontrast, wie leuchtendroter Mohn [Papaver] über sattgrünem Blattwerk.
Verwendet man also die Komplementärfarben in einer Pflanzung entstehen große Kontraste.
Diese kann man ganz gezielt einsetzen, allerdings sollte das gut dosiert werden, damit die Pflanzung nicht zu unruhig wird.
150. Geburtstag von Georg Arends
Georg Arends war Staudengärtner mit Leidenschaft und zudem künstlerisch sehr begabt, davon zeugen viele seiner Zeichnungen und Bilder.
An seinen Arbeiten kann man sein gutes Farb- und Formempfinden erkennen.
Er hat sich intensiv mit der Züchtung von Wildstauden beschäftigt und zahlreiche Pflanzensortimente unter anderem die Staudengruppen der Astern [Aster] und Glockenblumen [Campanula] bearbeitet.
Besonders berühmt sind die Prachtspierensorten [Astilbe x arendsii], die sogar nach ihm benannt sind.
Besonders geschätzt wird, was er an dem Standort in Ronsdorf aufgebaut hat. Im nächsten Jahr werden wird besonders an ihn gedacht.
Dann wird seine Gärtnerei 125 Jahre alt und zugleich jährt sich der Geburtstag von Georg Arends zum 150. Mal.
Ein Anlass die Liebe zu Stauden mit all ihren Formen und Farben und die Liebe zur Natur umfangreich zu feiern. [BdS, GMH Bach Foto]
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