Pyramiden-Hundswurz

Die Pyramiden-Hundswurz wurde von den Arbeitskreisen Heimische Orchideen in Deutschland (AHO) zur Orchidee des Jahres 1990 gewählt.

Damit wurde eine auf Grund ihrer Wuchsform und Farbe auffällige Art ausgewählt, die aber wegen ihrer Standortansprüche nur in wenigen Landschaften Deutschlands häufig ist und im Norden und Osten an ihrer Arealgrenze sehr stark gefährdet ist.

Beschrieben wurde die Art im Jahr 1817. Der deutsche und der lateinische Name nehmen Bezug auf die Form des Blütenstandes. Daneben gibt es weitere deutsche Bezeichnungen, wie die Spitzorchis.

Pyramiden-Hundswurz

Bereits im Herbst erscheinen die sehr schmalen, rinnigen und ungefleckten Rosettenblätter, aus denen sich im Frühsommer ein schlanker Blütentrieb mit einer Höhe zwischen 20 und 50 Zentimeter entwickelt.

Die unteren Stängelblätter sind steil aufwärts gerichtet und 10 bis 17 Zentimeter lang. Die oberen Stängelblätter sind scheidenförmig und 1 bis 2 Zentimeter kurz.

Der Stängel trägt einen zum Beginn der Blüte pyramidenförmigen Blütenstand mit 10 bis 60 kleinen Blüten. Mit dem Fortschreiten der Blühphase wird der Blütenstand länglich und walzenförmig.

Die Vorderlippe der Blüten ist dreilappig mit stumpf gerundeten Enden. Die Kronblätter sind verhältnismäßig klein und helmartig gebogen.

Die Blüten tragen eine auffällig langen Sporn. Die Blütenfarbe schwankt zwischen hellrosa, rosa und dunkelviolett. Selten gibt es auch reinweiße Exemplare.

Blütezeit und Lebensraum

Die Pyramiden-Hundswurz blüht von Ende Mai bis Mitte Juli je nach Höhenlage.

Die Pflanzen variieren vor allem in der Blütenfarbe, die von reinweiß über alle Rosafarbtöne bis dunkelviolett reicht. Unterschiedlich sein kann auch der Einschnitt zwischen den Seitenlappen der Lippe.

Relativ häufig ist die Pyramiden-Hundswurz nur in den warmen Lagen Baden-Württembergs. Sie dringt in die angrenzenden Bundesländer vor, wo sie klimatisch begünstigte Lagen sucht.

Einzelne Vorkommen finden sich bis in das norddeutsche Tiefland. In Ostdeutschland ist aber ein Teil der Populationen wieder erloschen.

Die Pyramiden-Hundswurz besiedelt vor allem mäßig trockene, lockere oder auch steinige Löß- und Lehmböden. Sie gedeiht auf warmen stickstoffarmen Kalkmagerrasen und Böschungen.

Gefährdung und Schutz

Gefährdet ist die Art durch Stickstoffeintrag und Vertuschung.

Auch in Naturschutzgebieten ist sie durch die flächenhaft vorkommende Kanadische Goldrute bedroht, gegen die sie nur bestehen kann, wenn diese Gelände vor der Samenreife der Goldrute gemäht werden und das Schnittgut entfernt wird.

Stellenweise wird zusätzlich ein Handschnitt der treibenden Goldrutenstängel praktiziert.

Klimatische Faktoren können diese wärmeliebende Art begünstigen, wobei aber auch kalte Winter zu Bestandseinbrüchen führen können. [AHO, Foto]

 

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