Pflanzensammler bewahren Kulturerbe

Pflanzensammler leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt – in:

  • Sammlergärten [Arboreten],
  • Privatgärten,
  • Schlossparks oder
  • öffentlichen Anlagen

…pflegen und vermehren sie meist seltene Blumen oder Gehölze. Sie bündeln zudem umfassendes Wissen über ihre Sammelobjekte.

Allerdings liegen solche Schätze in Deutschland noch oft im Verborgenen. Kann sich ein Liebhaber nicht mehr darum kümmern, gehen seine einmalige Naturgalerie und sein Wissen darüber häufig verloren.

Das Netzwerk Pflanzensammlung hat sich zur Aufgabe gemacht, dies künftig zu verhindern.

Wiese statt Rasen [GTD Foto]

Pflanzensammler bewahren Kulturerbe

Für eine Familie mit 1500 unterschiedlichen dickblättrigen Hauswurzpflanzen [Sempervivum] organisieren engagierte Helfer derzeit eine neue Bleibe.

Und auch die größte Sammlung an Stechpalmen [Ilex] eines deutschen Hobbygärtners muss umziehen.

Hier hilft, wie in vielen anderen Fällen, das Netzwerk Pflanzensammlungen der Deutschen Gartenbaugesellschaft.

Der Zusammenschluss von Liebhabern und Experten kümmert sich um den Erhalt des reichen kulturellen Erbes an Zierpflanzen in Deutschland und sucht neue Mitstreiter.

Briten sind Vorbild

Vorbild dafür ist Großbritannien, wo seit 1978 die Organisation Plant Heritage Pflanzensammlungen dokumentiert.

Es wird vermutlich noch eine Weile dauern, bis die stolze Zahl von 620 attraktiven Gärten und Parks auch in Deutschland erreicht werden kann.

Doch bereits nach drei Jahren hat das deutsche Netzwerk beachtlichen Erfolg:

  • 220 Pflanzensammler haben sich registriert,
  • 98 Sammlungen wurden in die Datenbank eingetragen und
  • 40 unterstützende Partner gewonnen.

Die Vielfalt ist enorm, seien es:

  • Stauden wie Aurikeln, Lilien, Hauswurz oder Funkien,
  • Bäume und Sträucher wie Weigelien, Forsythien,
  • Buchen und Ahorne.
Park: Rasen im Frühling [GTD Foto]
Park: Rasen im Frühling [GTD Foto]

Schautafeln unterstreichen die Bedeutung

Mitmachen kann jeder. Es wird lediglich erwartet, dass Pflanzensammler dem Netzwerk ihr Wissen zur Verfügung stellen.

Dafür werden die Sorten und Arten mit Herkunft in eine Tabelle eingetragen. Diese Informationen speist das Netzwerk in eine Datenbank ein und aktualisiert sie jährlich.

Wer seinen Garten oder Park zudem der Öffentlichkeit zugänglich macht, bekommt eine attraktive Schautafel für die Gartenpforte, die die Bedeutung der Sammlung unterstreicht.

Ziel ist es, ein vielfältiges Netz mit touristischen, grünen Hotspots zu schaffen, die über das ganze Land verteilt zum Erhalt der Biodiversität beitragen.

Stiftung soll Erbe bewahren

Dafür arbeitet das Projekt mit der Deutschen Genbank Zierpflanzen zusammen.

Jährlich werden die Bestandslisten aktualisiert sowie seltene und historische Sorten gekennzeichnet.

Langfristig soll das bis 2017 finanziell vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft [BMEL] geförderte Projekt auf eigenen Beinen stehen.

Angedacht ist eine Stiftung, die sich um gefährdete Sammlungen kümmert und der auch Sammler ihre Grundstücke übertragen können, damit ihr kostbares Erbe dauerhaft der Nachwelt erhalten bleibt.

Pflanzensammler können sich über die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. am Projekt Netzwerk Pflanzensammlungen beteiligen. Es nimmt:

  • die Bestände auf,
  • ermöglicht den Austausch und
  • übernimmt zudem Patenschaften,

…um Sammlungen zu erhalten. Unter anderem wurde der Efeusammlung der Abtei Neuburg in Heidelberg durch den Einsatz vieler Netzwerkakteure zu neuem Glanz verholfen. Sie umfasst 520 Arten und Sorten [GTD Foto].

 

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