Schwanenblume: schöne Wasserpflanze

Die Schwanenblume ist die einzige Pflanzenart in der Gattung Butomus und gleichfalls in der Familie der Schwanenblumengewächse [Butomaceae]. Sie ist leider gefährdet und dabei äußerst attraktiv – auch im eigenen Garten!

Die Schwanenblume

Bei der Schwanenblume handelt sich um eine stattliche, bis 150 cm hohe, ausdauernde Sumpfpflanze und Wasserpflanze mit einem kurzen, kriechenden Rhizom, das als Überwinterungsorgan dient. Dieser 1 cm dicke, weiße Wurzelstock bildet keine Ausläufer.

Die Laubblätter stehen grundständig als Rosette: Wie viele unter Wasser wurzelnde Pflanzen bildet auch die Schwanenblume verschiedene Wuchsformen aus.

Steht die Pflanze in größerer Wassertiefe in fließenden Gewässern, entwickeln sich kaum 2 mm breite und zuweilen bis fast 2 m lange, bandförmige Tauchblätter. Üblicherweise setzen derartige Pflanzen keine Blüten an.

Die Überwasserblätter, die sich bei niedrigerem Wasserstand entwickeln, sind grasartig linealisch, dreikantig und steif.

Von der scheidigen Basis aus werden sie nach oben zu immer schmaler und enden mit einer schwertförmigen Spitze. Die Blätter werden bis zu 1 m lang und bis 1 cm breit.

Die Schwanenblume ist äußerst attraktiv!

Die attraktive und auffällige Schwanenblume blüht in Mitteleuropa von Juni bis August, da sich die einzelnen Blüten nacheinander öffnen. Auf einem langen, runden, blattlosen Blütenstandstiel befindet sich ein doldiger Blütenstand mit bis zu 30 Einzelblüten.

Der Blütenstand ist von zwei oder drei Hochblättern umhüllt. Die einzelnen Blüten sind zwittrig, radiärsymmetrisch, messen 20 bis 30 mm im Durchmesser und stehen auf unterschiedlich langen [5 bis 10 cm] zarten Blütenstielen.

Die Blüte ist aus zwei Kreisen aus je drei Blütenhüllblättern aufgebaut, die unterschiedlich aussehen können. Die Farbe der Blütenhüllblätter ist weiß, rosa- bis purpurfarben, oft dunkel geädert.

Auch die Staubblätter sind auf zwei Kreisen angeordnet, auf dem inneren Kreis befinden sich 3 und auf dem äußern 6 Staubblätter.

Im Zentrum der Blüte befinden sich sechs rote, flaschenförmige, oberständige Fruchtknoten mit gekrümmten Griffeln und gelblichen Narben.

Blütenpracht und Bestäubung

Die Schwanenblume lockt mit ihrer auffälligen Blütenpracht Insekten an und belohnt diese Bestäuber mit nach Honig riechendem Nektar, den sie an der Basis der Fruchtblätter in kleinen Tröpfchen abgibt.

Zu den Bestäubern gehören vor allem Fliegen, Schwebfliegen, Bienen und Hummeln: Nach der Bestäubung entwickeln sich die Früchte [Balgfrüchte], wobei die Blütenstiele nochmals um einige Zentimeter wachsen.

Die Früchte werden so weiter aus der hochwüchsigen Ufervegetation gehoben. Dies fördert die Windausbreitung der Samen: die Schwanenblume ist also ein Windstreuer.

Wenn die Früchte reif sind und der Wind den Blütenstandstiel bewegt, öffnen sich die Früchte und die Samen werden ausgestreut. Die Samen können schwimmen und treiben so zu neuen Ansiedlungsorten.

Die Pflanze vermehrt sich aber auch vegetativ: Im Herbst lösen sich Brutknospen von der Mutterpflanze ab, treiben im Wasser davon und können im Schlamm Wurzeln schlagen.

Schwanenblume: Standort Uferröhricht

Die Schwanenblume wächst in Uferröhrichten stehender bis langsam fließender Gewässer wie Gräben, Bäche, Altwasser, Flussufer oder Teiche.

Hier findet sie nährstoffreiche Schlammböden und bildet Bestände, die zu einer eigenen Pflanzengesellschaft, dem Schwanenblumenröhricht gehören.

Die Schwanenblume verträgt stark wechselnde Wasserstände und siedelt vor allem auf sandig-lehmigen, nährstoffreichen Schlammböden. Sie ist recht wärmeliebend und steht deswegen im Röhricht an lichten Stellen.

Die Schwanenblume ist nicht zuletzt deshalb selten, weil sie der Konkurrenz höher aufschießender, dicht wachsender und damit lichtraubender Pflanzen ausgesetzt ist.

Hierin liegt auch der Grund, warum sie häufig an Gräben anzutreffen ist: Eine gemäßigte Unterhaltung verschafft ihr gegenüber dem Schilf und anderen Röhrichtpflanzen einen Konkurrenzvorteil, eine zu intensive Unterhaltung wiederum gefährdet sie.

Die Schwanenblume als Nutzpflanze

Die unterirdische, bewurzelte Sprossachse [Rhizom] enthält 60% Stärke und kann deshalb zu Mehl verarbeitet werden: In Asien wird das Rhizom zum Teil auch heute noch als Nahrungsmittel genutzt.

Bei den Kirgisen, Kalmücken und Jakuten wird das Rhizom in Asche gebacken und wie Brot verwendet. Als in Mitteleuropa Notzeiten herrschten, diente das Rhizom auch hier als Nahrung.

Die Stängel wurden früher zum Flechten von Körben und Matten, ähnlich wie Binsen und Weiden, genutzt.

Die Schwanenblume als Arzneipflanze

Die Art wurde früher als Heilpflanze genutzt: Rhizom und Samen waren früher unter dem Namen radix et semina Junci floridi im Handel.

Innerlich angewandt, sollte damit die Wassersucht bekämpft werden. In äußerlicher Anwendung galten sie als „auflösendes, kühlendes und erweichendes Mittel“ [Steinleiden].

Die Schwanenblume im Garten!

Da die Schwanenblume eine pflegeleichte Staude ist, wird sie gern in Gärten als Zierpflanze kultiviert.

Sie gedeiht gut in der Flachwasserzone von Gartenteichen: Die Schwanenblume eignet sich aber auch für den Miniteich in einer Schale auf der Terrasse oder dem Balkon.

Zuchtsorten sind beispielweise die sehr blühfreudige, fast weiße Sorte Schneeweißchen und die später blühende, lilarote Sorte Rosenrot.

Butomus umbellatus kann im entsprechenden Fachhandel für Stauden und Gartenteich erworben werden. Der Natur sollte sie nicht entnommen werden, um ihre Bestände zu schonen.

Die Schwanenblume ist Blume des Jahres 2014: Die Stiftung Naturschutz Hamburg und Loki Schmidt Stiftung möchte die Schwanenblume [Butomus umbellatus] und natürlich auch ihren Lebensraum ins öffentliche Bewusstsein rücken. [SNH, Foto]

 

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