Fische im Gartenteich: sensibles Ökosystem

Sich fühlen wie Fische im Gartenteich„: Diese Redensart, bei der es natürlich „im Wasser“ heißt, kommt immer dann zum Einsatz, wenn ein situativ besonderes Wohlgefühl im Einklang mit der Umgebung beschrieben wird.

Betrachtet man jedoch private Gartenteiche mit Fischbesatz, wird schnell deutlich, dass diese schöne Assoziation in vielen Fällen mit der Realität nicht viel gemein hat.

Ein starkes Wachstum von Fadenalgen, grünes, trübes Wasser und kranke Fische sind nur einige Probleme, über die Teichbesitzer klagen.

Wer jedoch einige Regeln beachtet, kann Stolperfallen vermeiden und seinen Fischen einen artgerechten und optisch ansprechenden Lebensraum schaffen.

Sensible Ökosysteme

Die Ursachen für die Beziehungsprobleme zwischen Mensch und Fisch sind dabei durchaus sehr vielfältig.

„Teiche mit Fischbesatz sind sensible Ökosysteme, die von vielen Faktoren im Gleichgewicht gehalten werden“, erläutert Ullrich Gluschke von re-natur:

Wer Fische in den Gartenteich setzen und verhindern möchte, dass sie sich bald wie auf dem Trockenen fühlen, sollte daher bereits im Vorfeld mit ausgewiesenen Fachleuten sprechen. So können Fehler, die sich später nur mit hohem Aufwand korrigieren lassen, von Vornherein vermieden werden.

Keine Fische ohne Wasseranalyse!

Die erste goldene Regel: Kein Fischbesatz ohne vorherige Wasseranalyse! Einfache Tests, die der Teichbesitzer selber durchführt, messen bestimmte Wasserwerte allerdings ungenau und eine professionelle Analyse kann sehr hilfreich sein.

Liegen die Wasseranalyse und möglichst auch Fotos der Teichanlage vor, können Unternehmen wie re-natur qualifizierte Beratung leisten und ein Gesamtkonzept für den Teich erstellen, ohne dass Kosten für einen Ortstermin entstehen.

Mithilfe der im Konzept vorgeschlagenen Maßnahmen kann die Wasserqualität dann auf ein für die Fische optimales Niveau gebracht werden:

Teich im Winter [GTD Foto]
Teich im Winter [GTD Foto]

Optimierung für Fische im Gartenteich

Ist das Wasser zum Beispiel sehr phosphathaltig, wird der Teichbesitzer ohne geeignete Gegenmaßnahmen ein verstärktes Algenproblem bekommen, wenn er Fische in den Teich setzt.

Denn Phosphate sind hauptverantwortlich für das Algenwachstum und gelangen mit dem Fischfutter noch zusätzlich in den Teich.

„Wir würden in diesem Fall mit ökologisch verträglichen Maßnahmen die Phosphate im Wasser binden, um so einem Algenwachstum von Vornherein entgegenzuwirken“, so Gluschke.

Gegen fischgiftige Stickstoffverbindungen wie Ammoniak und Nitrid helfen ausreichend dimensionierte Filtersysteme, die diese Stoffe durch mikrobiologische Prozesse abbauen.

Fische im Gartenteich

Ist der Teich für den Einzug der Fische vorbereitet, geht es an die Auswahl der Fischarten: Kleine, heimische Arten wie Bitterlinge und Moderlieschen haben den Vorteil, dass sie nicht zusätzlich gefüttert werden müssen.

Sie ernähren sich von Mückenlarven und anderen Kleinstlebewesen: Der Verzicht auf eine Zugabe von Futtermitteln begünstigt eine längerfristige Stabilität des Gleichgewichtes im Wasser, da keine zusätzlichen Nährstoffe in den Teich eingebracht werden.

Fischfutter für den Gartenteich

Bei klassischen Gartenteichfischen wie Goldfisch, Shubunkin oder Koi empfiehlt Gluschke, mit hochwertigen Futtersorten zu füttern. Diese seien für eine gute Überwinterung der Fische und ein stabiles Immunsystem von großer Bedeutung.

Bei der Wahl des Futters sollten Fischbesitzer darauf achten, dass alle Inhaltsstoffe auf der Verpackung deklariert sind: Die alleinige Deklarierung von Rohproteinen, Rohfetten und Rohfasern ist für eine Bewertung der Qualität nicht ausreichend.

Bei der Fütterung von Fischen gilt wie in vielen Lebenslagen: Weniger ist mehr! Werden Fische überfüttert, führt dies mittelfristig zu einer rapiden Vermehrung der Population im Teich und zu einer starken Belastung des Wassers, die nur durch leistungsstarke Filtertechnik abgebaut werden kann.

Wasser regelmäßig austauschen

Wer einen Teil des Wassers in seinem Gartenteich regelmäßig durch schon geeignetes oder entsprechend aufbereitetes Frischwasser austauscht, reduziert damit die Nährstoffbelastung und Keimkonzentration und leistet einen weiteren wichtigen Beitrag zur Gesunderhaltung der Fische.

Insbesondere bei kleinen Teichen mit starkem Fischbesatz ist der Wasserwechsel besonders wichtig und könne im Frühjahr und Herbst gut mit der Grundreinigung durch einen Schlammsauger kombiniert werden.

Die Vorteile eines ganzheitlichen, fachkundigen Konzeptes für den Gartenteich mit Fischbesatz liegen laut Gluschke auf der Hand: Es sorgt dafür, dass der Teich mit einem moderaten Pflegeaufwand in einem ansprechenden optischen Zustand bleibt und sich die Fische in ihm wohlfühlen. [GTD, Foto]

 

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