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Giftpflanze des Jahres 2013: der KirschlorbeerZum 9. Mal gibt der Botanische Sondergarten Wandsbek das Ergebnis der Wahl zur Giftpflanze des Jahres bekannt: Am 15. Dezember 2012 endete die 200tägige Abstimmung. Der Kirschlorbeer [Prunus laurocerasus] hat sich 2012 als Kandidat für 2013 durchgesetzt. - Im Gegensatz zu anderen Nominierungen im Bereich Natur des Jahres kann jedermann Kandidaten für die Giftpflanze des Jahres vorschlagen und sich an der Abstimmung beteiligen. |
23/01/2013 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick. Die Giftstoffe des Kirschlorbeers befinden sich hauptsächlich in der Saat und den frischen Blättern: Glücklicherweise kommt es nur sehr selten zu ernsthaften Vergiftungen, da das Fruchtfleisch keine Giftstoffe enthält und das Saatkorn beim Verzehr der Früchte in der Regel wieder ausgespuckt oder unversehrt verschluckt wird. Nach dem Zerkauen der Saat oder dem Verzehr der Blätter bildet sich daraus im Magen giftige Blausäure. Die Heimat des Kirschlorbeers ist der Südbalkan und Kleinasien: Kirschlorbeer wurde im 16. Jahrhundert von Pierre Belon in Trapezunt [Kleinasien] gesehen und um 1570 von Clusius nach Wien gebracht. Kirschlorbeer ist heute ein beliebter Zierstrauch in Parkanlagen und Gärten: Die grazilen weißen Einzelblüten stehen in einer vielblütigen Traube - es lohnt sich einmal näher und genauer hinzusehen! Nicht alle Sorten sind sicher winterhart. Bei den folgenden Sorten wird eine Winterhärte bis -24 Grad Celsius angegeben: 'Cherry Brandy', 'Herbergii' und 'Otto Luyken'. Die Vergiftungserscheinungen sind gut zu erkennen: Erregung, rotes Gesicht, verstärkte Atmung, Kratzen im Hals, Kopfschmerzen, Atemstillstand, Herzstillstand. - Bei dem geringsten Verdacht einer Vergiftung sollte man sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben. In der Türkei wird die Lorbeerkirsche wegen der Früchte kultiviert: Diese werden dort als Trockenfrüchte verzehrt. Das Fruchtfleisch kann auch zu Marmelade oder Gelee verwertet werden. Beim Kochen werden die Giftstoffe in der Saat zerstört. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts dienen die Blätter mit einem möglichst hohen Anteil an Blausäure dem Aufweichen oder Geschmeidig machen organischer Materialien - ohne dabei Wasserschäden zu verursachen: Beispielsweise kann man getrocknete Insekten wieder beweglich bekommen, wenn man sie einige Tage über den zerschnittenen Blättern in einem geschlossenen Gefäß aufbewahrt. Auch lange gefaltete Stoffe, wie man sie aus Gräbern kennt, lassen sich mit dieser Methode wieder geschmeidig machen. Wiederentdeckt wurde die Methode in den 1990er Jahren von Klaus Wechsler [Überseemuseum]. Die Wahl der Giftpflanze des Jahres 2014 beginnt am 1. Juni 2013 und endet am 15. Dezember 2013.
Die Staudengärtnerei Arends-Maubach in Wuppertal-Ronsdorf ist eine der ältesten in Deutschland: Ihr Gründer Georg Arends [1863-1952] hinterließ der Nachwelt etwa 35o neue Züchtungen und darüber hinaus auch ein riesiges Archiv mit Pflanzenbildern. Besonders hervorzuheben sind die Fotografien auf Glasplattennegativen. Diese Sammlung ruhte, von der Öffentlichkeit bisher kaum beachtet, im Archiv der Gärtnerei. Die über tausend Glasplattennegative entstanden in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Das Deutsche Gartenbaumuseum Erfurt zeigt aus Anlass des 15o. Geburtstags des großartigen Staudenzüchters besonders beeindruckende Fotografien und Aquarelle, die das Zentrum der Ausstellung Natur wird Kunst - Georg Arends bilden. ...mehr Mit dem Schwerpunktthema "Bienen, Wesen zwischen Instinkt und Intelligenz" beschäftigt sich der Apisticus-Tag am Wochenende, o2. und o3. Februar, in Münster: Die Tagung beginnt am Samstag um 13.oo Uhr mit der Eröffnung, den Grußworten und einem Festakt, bei dem der Apisticus des Jahres 2013 verliehen wird. Am Sonntag startet die Veranstaltung schon um 10.oo Uhr. ...mehr |
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