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Baum des Jahres 2013: der WildapfelIm Jahr 2013 steht eine besonders schöne, aber bis auf den Blütezeitraum unscheinbare und von anderen Baumarten unterdrückte, vom Menschen fast vergessene Wildobstbaumart im Mittelpunkt: der Wildapfel, Malus sylvestris. Der Wildapfel wurde vom Kuratorium Baum des Jahres als Jahresbaum 2013 ausgerufen. Und auch wenn sicherlich jeder den Apfelbaum kennt - den Wildapfel kennen nur die Wenigsten, denn er gehört zu den seltensten Baumarten, ist stark gefährdet und steht meist unauffällig im Wald oder am Waldrand. Es gibt viel Interessantes von ihm zu berichten. Anders als bei Wild- und Kulturbirne stammt der Kulturapfel nicht vom heimischen Wildapfel ab. |
26/10/2012 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick. Anders als bei der Birne ist der europäische Wildapfel nicht die Stammform des Kulturapfels: der stammt von asiatischen, süßeren Wildarten ab und wurde schon vor über 2.ooo Jahren kultiviert. Die Früchte des Wildapfels sind klein, kugelförmig, meist grün bis gelbgrün und ohne Vertiefungen an Stiel oder Kelch. Sie sind herb und hart - daher auch der zweite Name "Holzapfel". Der Wildapfel verträgt klimatisch eine Menge: er kann in fast ganz Europa wachsen, bis auf Nordskandinavien und Teile Spaniens und Griechenlands. Allerdings ist er wegen seines Lichtbedarfs und seiner geringen Höhe von maximal 1o Metern sehr konkurrenzschwach. Deshalb ist er einer der seltensten Bäume Deutschlands; er kommt fast nur an Waldrändern und -wegen oder in Gehölzinseln außerhalb des Waldes vor. Die Blühzeit des Wildapfels folgt den anderen Obstarten Ende April oder Anfang Mai: dabei werden oft nur Teile der Krone von den rosa leuchtenden, später weißen Blüten erfasst - im nächsten Jahr sind dann die anderen Äste mit der Blüte dran. Alt wird der Wildapfel nicht: vermutlich liegt das Höchstalter bei etwa 1oo Jahren, damit aber immerhin fast doppelt so hoch wie beim [veredelten] Kulturapfel. Da die Stämme im Alter meist hohl sind, ist das genaue Alter allerdings kaum zu ermitteln. Und wenn man das gute Ausschlagvermögen "aus dem Stock" bedenkt, so mag es sein, dass die Wurzeln unserer ältesten Wildapfelbäume auch 1.ooo Jahre oder älter sind. Abgesehen vom Licht hat der Wildapfel keine großen Ansprüche: er kommt mit nährstoffarmen und auch mit recht trockenen Böden gut zurecht, sogar auf sonnigen Abhängen und auf Felsschutt ist er zu finden - ganz im Gegensatz zum Kulturapfel. Die Früchte sind bei Wild, Kleinsäugern und Vögeln beliebt, die Blüten eine Weide für Bienen und Hummeln. Auf den alten, hohlen Stämmen siedeln Pilze wie Feuerschwamm und Zottiger Schillerporling. Der Apfel spielt in allen eurasischen Kulturen eine gewichtige Rolle, allerdings ist hier immer der großfruchtige Kulturapfel gemeint, nicht speziell der Wildapfel: Er ist Symbol der Liebe, der Sexualität, der Fruchtbarkeit und des Lebens, der Erkenntnis und Entscheidung sowie des Reichtums. Der Apfel taucht in zahllosen Märchen auf und spielt in Mythologien und Ritualen eine Rolle. Bei den Babyloniern war es Ischtar, die mit dem Symbol des Apfels verehrt wurde, bei den Griechen Aphrodite und bei den Germanen Idun: Die Vertreibung aus dem Paradies ist mit dem Apfel verbunden, der trojanische Krieg begann mit einem Apfel, auch der Reichsapfel der Kaiser weist auf die Bedeutung dieser Frucht hin. Der Apfel trägt das Leben in sich ["an apple a day keeps the doctor away"], damit aber auch den Tod: Schneewittchen wird mit einem Apfel in ein Koma versetzt [ aus dem sie schließlich wachgerüttelt wird!]. Luther soll gesagt haben: "Wenn ich wüsste, dass morgen der Jüngste Tag wäre, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen." Und wenn man auf die Ähnlichkeit von Eltern und Kindern hinweisen möchte, heißt es "der Apfel fällt nicht weit vom Stamm". Wildapfelbäume haben meist krumme, dünne Stämmchen - oder sie sind hohl: Insofern ist das Holz wohl wegen seines interessanten, rötlich-braunen Kerns bei Kunsttischlern hoch begehrt, aber kaum zu bekommen. Das Holz des Kulturapfels wird von einigen Künstlern gerne verwendet für Skulpturen, denn durch seine Drehwüchsigkeit und die häufigen Höhlen oder hohlen Stammteile regt es die Phantasie besonders an.
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