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Staude des Jahres 2012: der Knöterich

Der Könterich wurde vom Bund deutscher Staudengärtner [BdS] zur Staude des Jahres 2012 gewählt: Wenn Blütenschaum über Beete tanzt und lebhaft gezeichnete Blätter den Blick anziehen, dann stecken oft Knöteriche dahinter: Als wahre Gartenschätze türmen sie duftige Wolken auf, lassen zarte Rispen schweben oder recken Ähren wie Ausrufezeichen. Mal halten sie sich vornehm zurück, spielen Begleiter für üppige Sommerblüher, dann wieder spielen sie sich in den Vordergrund mit spektakulär farbigem Laub.

 
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25/10/2011 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Knöterich und Pflanzenschatz? So mancher Gartenbesitzer schüttelt da verblüfft den Kopf und denkt an den alles verdrängenden Japanischen Flügelknöterich [Fallopia japonica, früher Reynoutria japonica oder Polygonum sieboldii] oder an den kaum zu bändigende Schlingknöterich [Fallopia baldschuanica, früher Polygonum aubertii]. Sie haben die Gattungen nachhaltig in Verruf gebracht. Die sittsamen und verträglichen Knöteriche wurden darüber lange übersehen.

Aber das Blatt für den Knöterich wandelt sich: Immer mehr Züchter lassen sich von den Pflanzen mit den kräftigen Stängelknoten und der Fülle winziger Blüten an Rispen, Ähren, Scheintrauben und Köpfchen in ihren Bann ziehen. Neue kompakt wachsende, blühfreudige Sorten entstehen. Dank ihres sauberen Wuchses und des frischen Laubes harmonieren sie mit anderen Blattschönheiten wie Hosta und Storchschnabel. Die lange Blütezeit macht sie im Sommer zu Partnern von Phlox, Margeriten, hohen Veronika und Ligularien und lässt sie im Herbst zu voller Schönheit auflaufen, wenn die Pracht der Sommerstauden verblasst. Dann halten sie Zwiespräche mit Gräsern, Astern und Hohen Fetthennen [Sedum] und werden zu Charaktergestalten des Gartens.

Höchste Zeit also, sich auf Entdeckungsreise durch die Welt der Knöteriche zu begeben, auch wenn die Namensvielfalt irritieren mag: Früher war es einfach: Knöteriche hieß botanisch Polygonum und damit hatte es sich. Heute splittern sich die Knöteriche auf in Fallopia, Aconogonon, Bistorta und Persicaria und nicht immer sind sich die Fachleute einig, welcher Name denn nun der richtige ist. Am besten merkt man sich alle vier, sonst verpasst man noch die schönsten. Denn eines steht fest: Knöteriche sind unkompliziert, gesund und vital, solange der Boden ausreichende Feuchtigkeit besitzt. Fast alle sind zuverlässig winterhart, denn die meisten stammen aus vergleichbaren Klimazonen.

Als Wiege der rund 17o Knöterich-Arten gilt Südostasien: In China, Japan, Korea, Russland bis hinauf nach Sibirien wachsen sie wild. Einige haben sich bis nach Nordamerika ausgebreitet wie Persicaria virginiana oder schafften es bis zu uns, wie der heimische Wiesenknöterich [Bistorta officinalis], der rosa Blütenkolben in feuchte Wiesen setzt. Natürlich fiel er damit schon unseren Urahnen auf, die ihn bald als Heil- und Nahrungspflanze nutzten. Da der gewundene Wurzelstock an eine Schlange erinnert, glaubten sie, er sei ein gutes Mittel gegen Schlangenbisse.

Heilkraft besitzt der Knöterich tatsächlich: Dank reichlicher Gerbstoffe helfen Abkochungen des klein geschnittenen Wurzelstocks bei Durchfallerkrankungen. Junge Blätter und Triebspitzen dagegen liefern ein mildes, wohlschmeckendes Frühlingsgemüse. Geerntet wird er am besten im Mai vor der Blüte, dann wartet der Knöterich mit reichlich Vitaminen und Mineralstoffen auf, sein Oxalgehalt ist gering und er schmeckt am besten.

Lange, feine Blütenkerzen, die auf Stängeln mit frischgrünem, bis zu 4o cm langem, herzförmigem Laub thronen, so lässt sich der Kerzenknöterich [Bistorta amplexicaulis] charakterisieren: Früher wurde vom Kerzenknöterich nur die alte Sorte 'Atropurpureum' angeboten, die Kerzen in knalligem Signalrot aufsteckt. Heute gibt es rund 4o Sorten, die durch die lange Blütezeit von Juni/ Juli bis Oktober beeindrucken und alle Nuancen zwischen Weiß, Rosa und Rot durchspielen. 'Alba' beispielsweise trägt zartrosa Knospen, die sich zu Weiß öffnen. 'Rosea' mit ihren bis 15o cm hohen schlanken Ähren liefert feines Rosa. Bei 'Rowden Gem' spielt der Farbton zu Mauve. 'Orange Field' kleidet sich in apartes Orangerosa. Noch lebhafter leuchtet das Scharlachrot der reich blühenden 'Speciosa', die auch unter dem Namen 'Firetail' angeboten wird. 'Blackfield' liefert den wohl dunkelsten Ton mit schwerem Schwarzrot.

So zart die Kerzen wirken - ein wirklich zarte Wesen ist der Kerzenknöterich nicht: Im Garten braucht er Platz, denn er wächst rasch zu einem breit ausladenden Horst von 80 bis 100, bei einigen Sorten bis 150 cm Höhe heran. Er ist robust, mag lichten Schatten und feuchte bis frische Böden, kommt aber auch mit sonnigen, trockenen Standorten zurecht. Sogar mit Wurzeldruck von Gehölzen arrangiert er sich. Nur Staunässe ist ihm verhasst und er kann Probleme mit Kahlfrost haben. Daher bleibt das welke Laub im Herbst als Schutz einfach liegen.

Aconogonon 'Johanniswolke' ist zurzeit der Star unter den Knöterichen, die weiße Wolken schweben lassen: Mit enormer Wuchskraft treiben die Pflanzen aus und bauen sich zu 200 cm mächtigen Blütenbüschen auf. Mitte Mai beginnt das Spektakel, das bis weit in den Sommer hinein anhält. Im Verblühen färben sie sich rosa und zeigen sich noch im Herbst in apartem Bräunlichweiß. Nur halb so hoch wird Aconogonon 'Kaskade', eine hübsche neue Artkreuzung, die von Juni bis Oktober mit leicht hängenden Ähren blüht. Mit reizvoll großen, leicht rosa schimmernden  Blüten macht ihm der Glocken-Bergknöterich [Aconogonon campanulatum] Konkurrenz. Mit 'Album' und 'Rosenrot' gibt es von Sorten in schönen reinen Farben. All diese Bergknöteriche wachsen diszipliniert, was andere Wolkentürmer leider nicht tun. Der noch spät im September blühende Staudenflieder [Aconogonon polystachyum] ist daher mit Vorsicht zu genießen, auch wenn er noch so zart nach Vanille duftet. Ähnliches gilt für Aconogonon weyrichii, der aber an schwierigen Standorten mit Trockenheit und Wurzeldruck als Problemlöser dienen kann.

Das kriechende Rhizom macht auch den heimischen Wiesenknöterich [Bistorta officinalis] zu einem Gartenbewohner, den man mit Achtsamkeit verwenden sollte: Begrenzter Platz und schwachwüchsige Nachbarn sind nichts für ihn. Aber am feuchten Teichrand oder in fetten, feuchten Wiesen, wo er sich ausbreiten darf, wo er Trollblumen und Wieseniris zu Nachbarn hat, da sind seine rosa Blütenkolben ein Traum. Die Sorte 'Superbum' liefert ein besonders kräftiges Rosa, ist noch dazu sehr reichblütig und wächst kompakt. 'Hohe Tatra' trägt leicht eiförmige, dicke, kräftig rosa bis rote Kolben. Wie die verkleinerte Ausgabe davon wirken die Blüten des Wasserknöterich [Persicaria amphibia], die von Mai bis Juli erscheinen. Mit kräftigen Trieben und großen Schwimmblättern ausbreitet er sich im Wasser aus. Für kleine Teiche eignet er sich nicht. Er braucht große Flächen und reinigt als Repositionspflanze auch Gewässer.

Während andere Knöteriche Höhe erobern, schiebt der Scheckenknöterich [Bistorta affinis] sich in die Breite: Mit oberflächlich kriechenden Trieben bildet er flache Teppiche, über denen 2o bis 3o cm hohen Blütenkolben stehen. Sie erblühen weiß, wandeln sich dann zu Rosa, werden schließlich Dunkelrot. Schon kurz nach Blühbeginn im Frühsommer stehen alle drei Farben nebeneinander und geben den Teppichen ein fröhlich geschecktes Aussehen. Bis tief in den Spätsommer hinein währt das Schauspiel, dann wandelt sich das Rot zum Braun der reifen Samenstände, das die Fläche noch bis zum Frost attraktiv aussehen lässt.

'Superbum', die alte reichblütige Sorte beherrschte früher das Bild: Sie ist auch heute noch schön, zumal sie das Blütenrot im Herbst durch rötliche Laubfärbung unterstreicht: Aber es gibt auch zahlreiche neuere Sorten wie die kompakte 'Darjeeling Red' mit rosaroten Blüten und wie die rosa 'Kabouter', die beide gerade 15 bis 2o cm Höhe erreichen. Kaum gescheckt und damit ruhiger blüht die schwach wachsende 'Donald Lowndes'. 'Ron McBeath' behält ebenfalls das Rosa seiner Blüten, das über graugrünem Laub besonders hübsch aussieht. [BdS]


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