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Blumenzwiebel des Jahres 2006: Die DahlieDie Dahlie hat eine atemberaubende Karriere hinter sich: Erst Ende des 18. Jahrhunderts fand diese in Mexiko beheimatete Zwiebelblume ihren Weg nach Europa. Zuerst wuchs sie nur in botanischen Gärten und es war geplant, sie zu Ernährungszwecken zu verwenden. Ihren Siegeszug als Zierpflanze begann sie im Garten der Kaiserin Josephine, der Gattin Napoleons. Eine Dahlie konnten sich in der ersten Zeit nach ihrer Einführung in Europa nur die Wohlhabenden leisten und dennoch - oder gerade deshalb - eroberte sie die europäischen Gärten im Sturm. Im zwanzigsten Jahrhundert nahm das Interesse an der Dahlie ab. Jetzt erlebt sie ein Comeback: sowohl in Gärten als auch auf Balkonen und Terrassen, denn es gibt immer mehr kleine Dahlien, die gut in Töpfen, Kästen oder Kübeln wachsen. |
07/03/2006 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick. Eine besonders schöne Sorte aus dieser vielfältigen Gattung wurde von niederländischen Blumenzwiebelspezialisten zur Blumenzwiebel des Jahres 2006 gewählt: Die Dahlie 'Kelvin Floodlight' steht stellvertretend für die große Gruppe der Schmuckdahlien mit ihren üppigen, dichtgefüllten Blüten und ist eine würdige Repräsentantin des abwechslungsreichen Dahliensortiments. Sie wird etwa einen Meter hoch und ist eine der großblumigsten Dahlien. Ihre Blüten haben einen Durchmesser bis etwa 3o Zentimeter und beeindrucken mit einem wunderschönen hellen Gelb, einem außergewöhnlichen Farbton. Die Dahlie 'Kelvin Floodlight' ist auch eine gute Schnittblume, die mit ihren zart gelben Blüten die Leichtigkeit des Sommers in die Wohnung bringt. In ihrer Heimat Mexiko hatten Dahlien eine besondere Bedeutung und eine lange Geschichte: Sie wurden von den Azteken schon vor über 2.ooo Jahren kultiviert, denn die Knollen waren Nahrungs- und Heilmittel. Für die Azteken hatten Dahlien auch einen hohen kulturellen Stellenwert: Die gelborange- bis purpurfarbenen Blüten symbolisierten die Sonne, die in der Glaubenswelt der Azteken eine ganz wichtige Rolle spielte. Heute ist die Dahlie die Nationalblume Mexikos. Die ersten Samen oder Knollen sind wahrscheinlich 1789 von Mexiko aus in den botanischen Garten von Madrid gelangt. Benannt wurde sie dort nach dem schwedischen Botaniker Dr. Andreas Dahl. Anfangs sollten die Knollen der Dahlien ähnlich wie Kartoffeln Ernährungszwecken dienen, doch ihr Geschmack ließ zu wünschen übrig und deshalb war dieser Idee kein Erfolg beschieden. Die Dahlie konnte sich jedoch mit viel Erfolg als Zierpflanze durchsetzen: Durch Züchtung entstanden sehr schnell zahlreiche attraktive Sorten mit Blüten in leuchtenden Farben und den verschiedensten Formen. Mittlerweile gibt es viele tausend Varietäten. Auch wenn nur ein Teil davon erhältlich ist, ist das Sortiment so groß, dass man es nach der Form der Blüten in Gruppen unterteilt. So gibt es Kaktusdahlien, Pompondahlien, Halskrausendahlien, Anemonenblütige Dahlien, Schmuckdahlien und andere mehr. Manche haben einfache Blüten mit einem Durchmesser von nur 4 bis 5 Zentimetern und erinnern mit ihrer natürlichen Anmutung an Wildblumen, andere sind halb- oder sogar ganz gefüllt wie bei den Schmuckdahlien und können einen Durchmesser von 2o Zentimetern oder mehr erreichen. Um 1830 erlebte die Dahlie eine Phase großer Begeisterung und Popularität und ähnlich wie die Tulpe war sie erst dem wohlhabenderen Teil der Bevölkerung vorbehalten: Für neue Sorten wurden Beträge gezahlt, die mehreren Jahreslöhnen eines einfachen Arbeiters entsprachen, und eine Dahlie wechselte sogar im Tausch gegen einen Diamanten ihren Besitzer. Doch mit größer werdendem Angebot wurde diese damals so exotische Blume für immer mehr Menschen erschwinglich. Um 1830 herum kam es zu einer wahren Dahlien-Manie und die Dahlie zog in immer mehr Gärten ein. Sie fand auch ihren Weg in die Bauerngärten der damaligen Zeit. Diese Entwicklung wurde manchmal von Puristen kritisiert, die glaubten, dass diese 'neumodischen' Pflanzen in den ländlichen Gärten nichts zu suchen hätten. Dahlien bereichern Gärten, Balkone und Terrassen mit ihrer langen Blütezeit und ihren fantastischen Farben: Das Spektrum reicht von reinem Weiß über die unterschiedlichsten Gelb-, Orange-, Rosa- und Rottöne bis hin zu dunklem Violett. Darüber hinaus gibt es Sorten mit mehrfarbigen Blüten, teilweise mit feurigen, an Flammen erinnernden Farbverläufen, helleren Spitzen oder in zarten Pastellnuancen. Dahlien sind wahre Blütenwunder: Sie blühen über einen langen Zeitraum vom Sommer bis zu den ersten Frösten im Herbst. Die Knollen sind frostempfindlich und sollten deshalb erst nach den Eisheiligen Mitte Mai draußen gepflanzt werden. Die ersten Blüten erscheinen dann im Juli. Wenn Verblühtes regelmäßig entfernt wird, bilden sich bis zum Frost unermüdlich neue Blüten. Wie die meisten anderen im Sommer blühenden Zwiebelblumen benötigen Dahlien einen sonnigen Standort, gut durchlässigen Boden und eine gute Versorgung mit Nährstoffen. Sind diese Voraussetzungen gegeben, kann man sich bis zum Oktober an ihrer Blütenfülle erfreuen.
Dahlien sind schöne Schnittblumen: Sie werden dann geschnitten, wenn die meisten Blüten geöffnet sind. Um die Haltbarkeit nicht zu beeinträchtigen, schneidet man am besten frühmorgens. Bevor die Dahlien in die Vase gestellt werden, entfernt man alle nicht geöffneten Knospen. Blätter, die ins Wasser hängen, werden ebenfalls entfernt, denn sie würden die Haltbarkeit der Blumen verringern. Die Größe der Dahlienblüten lässt sich mit einem Trick beeinflussen: Wenn eine einzelne, besonders große Blüte am Ende des Stiels gewünscht wird, entfernt man möglichst früh alle seitlichen Blütenknospen. Wird dagegen die Spitzenknospe entfernt, bilden sich viele kleine Blüten am Trieb. Hochwachsende Dahliensorten benötigen einen Stab, um nicht umzuknicken: Wenn ein Haltestab nötig ist, sollte man ihn nicht erst anbringen, wenn die Dahlien schon recht hoch sind. Um Verletzungen an den Knollen zu vermeiden, ist es am besten, wenn der Stab schon beim Pflanzen der Knollen in die Erde gesteckt wird. Man kann sie aber auch, wie früher in Bauerngärten üblich, an einen Zaun pflanzen, der ihnen Halt gibt.
Das Pfaffenhütchen [Euonymus europaeus] wurde von den Teilnehmern der Umfrage des Botanischen Sondergarten Wandsbek zur Giftpflanze des Jahres 2006 gewählt: Ziel dieser Aktion soll eine aktive Auseinandersetzung mit dem Themenbereich der Giftpflanzen zur Folge haben. Das Pfaffenhütchen ist die 2. Giftpflanze des Jahres, 2005 wurde der Eisenhut gewählt. ...mehr Wie schon 2005 präsentieren sich auch 2006 die Pflanzen des Jahres von gefährdet und wertvoll bis schön und hilfreich: Ästiger Stachelbart, Breitblättrige Stendelwurz, Caperatflechte, Dahlie, Doppelte Phillippsbirne, Echter Thymian, Kopfkohl, Melisse, Pfaffenhütchen, Phlox, Quellmoos, Schwarzpappel und Wiesenschaumkraut tragen in ihrer Kategorie den diesjährigen Titel der Pflanze des Jahres 2006. ...mehr |
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