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Baum des Jahres 2006: Die SchwarzpappelDie Schwarzpappel, der schnell wachsende Riese mit Holzschuhen, ist Baum des Jahres 2006: Die Europäische Schwarzpappel [Populus nigra L.] gehört zu den Baumarten, die eigentlich weit verbreitet sein müssten, aber inzwischen so selten geworden sind, dass sie in den Roten Listen bedrohter Pflanzenarten stehen. Die Gründe dafür sind vielfältig: vor allem Veränderung [Grundwasserabsenkungen] und Verluste [Rodung] natürlicher Flussauen durch Menschen sowie vermehrte Verwendung von anderen noch rascher wachsenden nicht heimischen Pappelarten oder Kreuzung mit ihnen. So kommt es, dass ältere, echte Schwarzpappeln schon eine kleine Sensation sind. Sie werden daher in mehreren Ländern Europas und einigen deutschen Bundesländern erfasst und kartiert. |
20/10/2005 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick. Unverwechselbare Erkennungsmerkmale der Schwarzpappel: Fast so breite wie hohe Kronen mit weit ausladenden Ästen und mit ziemlich großen Blättern, die schon bei leichtem Wind auffallend flattern. Bei alten Bäumen eine richtig schöne, eindruckvolle, dunkle Netz-Borke, Brettwurzeln und Wülste oder Knollen mit jungen Trieben. Die Blätter [dreieckiger, rautenförmiger Umriss, lang ausgezogene Spitze] sitzen an einem etwa 8 cm langen Stiel, der nicht rund sondern seitlich zusammen gedrückt ist. Wegen der mehr als Band- als als Röhre geformten Stiele können die Blätter so unruhig wedeln. Noch ausgeprägter findet sich dieses Wedeln natürlich bei der 'Zitterpappel': Die Blätter werden durch die Luftbewegung gekühlt, die Verdunstung wird gefördert, dadurch wird der Wasserstrom aus den Wurzeln mit den in ihm gelösten Nährstoffen beschleunigt und das führt schließlich zur Anregung des Wachstums. Außerdem lassen die 'beweglichen' Blätter mehr, auch Wachstum förderndes, Licht in das Innere der Krone. Die Blattform ist sehr variabel und folglich kein sicheres Erkennungsmerkmal der Schwarzpappel: Die Blüten in etwa 1o cm langen, unauffälligen Kätzchen erscheinen im April und vor dem Laubaustrieb. Dadurch wird die Verbreitung des Pollens nicht durch schon vorhandene Belaubung behindert. Auf einem Baum befinden sich entweder nur männliche [rötliche] oder nur weibliche [gelb-grüne] Blüten. Das blühfähige Alter ist bereist mit 1o Jahren erreicht. Die Früchte sind Kapseln, die schon Ende Mai oder Anfang Juni reif sind: Sie platzen am Baum auf und lassen die flaumigen Samen herausfallen. Der Wind trägt die Wattebüschel über weite Strecken. Jeder kennt diesen 'Pappelschnee'. Interessant kann die Verwendung des 'Pappelflaum' als Füllung von Kissen und Decken und neuerdings auch als Isoliermaterial werden: Die Fasern halten so warm wie Daunen, leiten aber wesentlich besser und schneller die Feuchtigkeit weiter. Kein Textilmaterial schafft die Kombination zwischen Leichtigkeit, Wärmeisolation und Feuchteverhalten besser als Pappelflaum. In Nordamerika nennt man Pappeln auch Cottonwood-Tree [Baumwoll-Baum]. Der Name Schwarzpappel geht auf die im Vergleich zu anderen Pappeln dunkle Rinde zurück: Ältere Bäume bilden eine eindrucksvolle Netzborke aus. Die Wurzeln können sich sehr weit vom Stamm aus im Oberboden ausbreiten. Sie wachsen aber nicht unter die mittlere Grundwasserlinie und sind daher als Uferbefestigung nur bedingt geeignet. Schwarzpappeln können 35m hoch und 2m dick werden. Ihr Höchstalter sind beachtliche etwa 2oo Jahre. Weltweit gibt es etwa 6o Pappelarten: Die zweifelsfreie Bestimmung zum Beispiel einer Schwarzpappel erfolgt durch einen Gentest [unkompliziert bei Landesanstalten oder wissenschaftlichen Einrichtungen durchzuführen]. In Deutschland sind bisher nicht mehr als 3.ooo Altbäume der Schwarzpappel sicher identifiziert. Relativ verbreitet ist eine durch Mutation [das ist eine spontane, ungerichtete Änderung des Erbgutes] entstandene Varietät der Schwarzpappel, die zypressenartig wachsende Pyramidenpappel. Mit ihr kann man auch nördlich der Alpen Toskanastimmung erzeugen. Die Heimat der Schwarzpappel ist ganz Europa, ausgenommen des Nordens wegen ihres hohen Wärmebedarfs: Wegen ihres hohen Licht-, Wasser- und Nährstoffbedarfs gehört die Schwarzpappel zu den konkurrenzschwachen Baumarten, die fast nur in natürlichen Weichholzauenwäldern direkt am Flussufer eine Chance haben. Eine große Zahl von Insekten lebt auf Pappeln, einige sogar speziell auf der Schwarzpappel. Auch Bieber mögen Pappeln: Das weiche Holz ist attraktiver Lebensraum für viele Holz zersetzende Pilzarten. Das Holz der Schwarzpappel hat eine nur geringe Nutzholztauglichkeit, eignet sich aber gut zur Herstellung von Spanplatten und Zellstoff. Bekannt sind die Holzschuhe samt 'Klompen-Boom' in Holland. Zukunftsträchtig sind Schwarzpappeln wegen ihres schnellen Wachstums auf Energieholzplantagen mit dem positiven Effekt der Bindung von Kohlendioxid. Mit Schwermetallen belastete Böden lassen sich mit Pappeln entgiften. Pappeln sind außerdem ein herausragender Bioindikator zum Nachweis von Umweltbelastungen. In der Naturheilkunde finden Pappeln rege Verwendung als Tee, Creme, Salben, medizinischer Spiritus und Kohle. In der Antike galt die Pappel als Baum der Trauer und der Unterwelt. Fazit: Es gibt sehr viele gute Gründe, warum Schwarzpappeln dringend mehr Beachtung, Schutz und Pflege zukommen zu lassen. Das Kuratorium Baum des Jahres ruft daher besonders zum Stopp der Schrumpfung des Lebensraumes auf und bietet online eine Vielzahl weiterer Informationen zur Schwarzpappel, dem Baum des Jahres 2006.
Die Pflanzen des Jahres 2006 Die Pflanzen des Jahres 2005 Nach dem herbstlichen Blattfall beginnt für viele Pflanzen die Winterruhe und der Garten hat nichts mehr zu bieten. So ein Vorurteil! Tatsächlich ist aber ein gut geplanter Garten auch während der kalten Jahreszeit reizvoll: Man kann nun Pflanzeneigenschaften entdecken, die während der an Blüten und Farbe reichen Sommermonate nicht auffallen. Beim Kauf der Pflanzen spielt oft die zu erwartende Blütenpracht und Blütenfarbe eine wichtige Rolle, doch auch andere, weniger offensichtliche Aspekte tragen zu einer gelungenen Gartengestaltung bei und sollten deshalb ebenfalls bei der Pflanzenauswahl berücksichtigt werden: Formen, Strukturen, ganzjährig grüne Blätter oder Nadeln, winterlicher Fruchtschmuck und überraschende Elemente, die nicht ...mehr Die Stiftung Warentest prüft jede Woche eine Aktionsware aus dem Lebensmittelhandel. Resümee: Die Qualität der Sonderangebote in Discountern wie Aldi und Lidl sinkt weiter. Im vergangenen Jahr erwiesen sich von insgesamt 58 geprüften Produkten gleich 22 als Fehlkäufe. Dies entspricht einer Quote von 38 Prozent [Vorjahr: 25 Prozent]. Häufig fand die Stiftung Warentest in den Aktionsartikeln Chemikalien, die Krebs auslösen, das Erbgut schädigen oder sich hormonell auf den menschlichen Körper auswirken können. ...mehr |
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