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Orchidee des Jahres 2005: Das BrandknabenkrautMit der Wahl zur Orchidee des Jahres 2005 machen die Arbeitskreise Heimische Orchideen in Deutschland [AHO] auf eine Pflanze aufmerksam, die kaum bemerkt aus unserer Kulturlandschaft verschwindet. Das Brandknabenkraut tritt in Deutschland in zwei Varietäten auf: eine im Mai bis Juni blühende Normalform [Orchis ustulata var. Ustulata] und eine circa zwei Monate später blühende Sommerform [Orchis ustulata var. Aestivalis], die vor allem durch ihren kräftigen, gestreckten Habitus, die aufwärts gerichteten Laubblätter und den guten Fruchtansatz auffällt. Die Volksnamen dieser Wiesenorchidee leiten sich entweder von der russschwarzen Farbe vor dem Aufblühen ['Brändle'], von der schwarzweißrötlichen Färbung des Blütenstandes ['Küngeli' = Kaninchen] oder der beim Aufblühen nach oben verglühenden Röte der Blütenähre ['Pulverbrenner'] ab. |
22/12/2004 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick. Die Blüten sind sehr zierlich, die kleinsten der Gattung Orchis. Bei der Frühlingsform lassen sich häufig bereits im November Blattrosetten feststellen, die spätblühende Sippe beginnt erst ab März mit der Rosettenbildung. Bastarde bildet das Brandknabenkraut in Deutschland lediglich mit dem Dreizähnigen Knabenkraut [Orchis tridentata]. Im Gegensatz zu manch anderen heimischen, [sub]mediterranen Orchideenarten, die von dem wärmeren Klima der letzten Jahre profitieren und teilweise in Ausbreitung begriffen sind, vermögen sich die Bestände des Brandknabenkrauts nicht zu regenerieren. Die Trockenheit der letzten Jahre war der Pflanze nicht zuträglich. Die Restvorkommen der Brandorchis werden in den jeweiligen Roten-Listen der Länder mit gefährdet [Bayern, Nordrhein-Westfalen], stark gefährdet [Baden-Württemberg, Hessen, Saarland] oder vom Aussterben bedroht [Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen] angegeben. In Brandenburg und Niedersachen ist Orchis ustulata ausgestorben oder verschollen. Mit dem Aussterben des Brandknabenkrauts geht der Verlust der Lebensräume einher: gemähte und beweidete Halbtrockenrasen, Berg- und Tal-Mähwiesen sowie Streuwiesen verlieren ungebremst an Quantität und Qualität. Für das Brandknabenkraut können als konkrete Rückgangsursachen ausgemacht werden: Flächenverbrauch durch Bebauung, Intensivierung der Wiesenbewirtschaftung [auch in Kleingärten] durch zu frühes und zu häufiges Mähen oder Düngen, Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sowie die Nutzungsaufgabe [fehlende Schafbeweidung oder Mahd] und damit das Zuwachsen der Wiesenflächen. Das Natura 2000-Schutzgebietssystem [FFH-Richtlinie] ermöglicht im Rahmen des Vertragsnaturschutzes die Pflege der Wiesenlandschaften durch die örtliche Landwirtschaft nach der bewährten, historischen Extensivmethode, sicherzustellen. Für den Schutz des Frühlings-Brandknabenkrauts, der Normalform, ist eine Mahd oder Beweidung in tiefen Lagen ab dem 15. Juni, in mittleren Lagen ab dem 25. Juni und in Berglagen [oberhalb 85o] ab dem 1. Juli denkbar. Die Vorkommen des Sommer-Brandknabenkrauts können ab dem 1. August, in höher gelegenen Regionen ab 15. August, bewirtschaftet werden. Die Europäische Kommission unterstützt die Wiesenpflege in FFH-Gebieten durch das Förderprogramm 'Life-Natur'. Auch können solche Pflegemaßnahmen aus dem EU-Fond EAGFL oder aus länderspezifischen Programmen gefördert werden.
Der Arbeitskreis Obstsorten im Verband der Gartenbauvereine Saarland-Pfalz hat die Metzer Mirabelle zur Streuobstsorte des Jahres 2005 gekürt. Die Metzer Mirabelle stammt, wie der Name schon sagt, aus der Gegend um Metz in Lothringen. Hier ist sie als Zufallssämling entstanden. Im Saarland und in der Pfalz war die Metzer Mirabelle aufgrund der räumlichen Nähe zu Lothringen früher ebenfalls stark verbreitet. Auch heute kann man sie in noch in Streuobstbeständen finden. ...mehr Die Bewahrung und Mehrung unserer Kulturpflanzen ist heute so aktuell wie kaum jemals zuvor: Um diesen Gefahren zu begegnen, wurde 1986 der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V. [VEN] gegründet. Alljährlich wird das Gemüse des Jahres gewählt: 2005 die Zichorie. Die Kulturformen von Cichorium intybus stammen aus der weit verbreiteten Wildform, der Wegwarte. Die blauen Blüten dieses Wegunkrauts sind unverkennbar. Die gleichen Blüten findet man auch bei den Kulturformen. Kultivierte Zichorien gehören zwei verschiedenen Arten an: Cichorium intybus L. und Cichorium endivia L., die aus derselben Gattung stammen und deshalb eng miteinander verwandt sind. ...mehr |
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