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Pilz des Jahres 2005: Der WettersternEine zuverlässige Wettervorhersage ist ein alter Menschheitstraum. Jahrhunderte lang vertraute man auf den bekannten Wetterfrosch im Glas, auf Fichtenzapfen, die ihre Schuppen spreizen, auf hoch oder tief fliegende Schwalben ... und auf einen sternförmigen Pilz, dem man den ehrenvollen Namen Wetterstern [Astraeus hygrometricus (Pers.) Morgan] verlieh. - Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie hat den Wetterstern zum Pilz des Jahres 2005 gewählt, um auf einige der bizarrsten Gestalten im Pilzreich hinzuweisen, die im Laufe der Evolution sowohl in der Verwandtschaft der Korallenpilze als auch in jener der Steinpilze entstanden sind. Seine frühere Bedeutung als Wetterprophet hat Astraeus freilich längst verloren. Im Zeitalter der Satellitenprognosen erinnert daran nur noch der deutsche Name Wetterstern. |
23/12/2004 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick. Der Wetterstern wächst zunächst als unterirdische Kugel mit einer zweischichtigen Hülle heran, die sich, kaum aus dem Boden lugend, in eine äußere und eine innere Schicht aufspaltet. Das sternförmige Aufreißen reifer Fruchtkörper wird von der Luftfeuchtigkeit gesteuert: Bei feuchter Witterung löst sich die äußere Schicht von der inneren, reißt sternförmig auf und hebt den eigentlichen Sporenbehälter, eine dünnhäutige Kugel mit kleiner, zentraler Öffnung, empor. Trockene Luft kehrt den Vorgang um: Die 'Arme' des Wettersterns schließen sich wieder um den Sporenbehälter. Trifft bei feuchtem Wetter ein großer Regentropfen oder ein herabfallender Zweig auf den freigelegten Sporenbehälter, werden die Sporen, ähnlich wie bei den Bovisten und Stäublingen, wie mit einem Blasebalg durch die kleine, runde Öffnung gepustet. An getrockneten und wieder angefeuchteten Fruchtkörpern lässt sich diese hygroskopische Bewegung über viele Jahre hinweg nachvollziehen. Es fällt nicht immer leicht, einen gespreizten Wetterstern von seinen Doppelgängern aus der artenreichen Gattung der Erdsterne [Geastrum] zu unterscheiden. Neben der einzigartigen wetterfühligen Reaktion ist vor allem das leopardenfellartige Muster der Sternzacken charakteristisch. Dabei sind die Erdsterne trotz ihrer Ähnlichkeit nur entfernt mit dem Wetterstern verwandt, gehören sie doch in die genetische Verwandtschaft der Echten Korallen, während Astraeus hygrometricus es eher mit dem Steinpilz hält: Dieser und fast alle anderen Röhrlinge gehören zur gleichen Großfamilie. Untersuchungen der Pilzfarbstoffe, Besonderheiten des Pilzmyzels im Boden und jüngst auch genetische Forschungen trugen zu dieser auch für viele Fachleute überraschenden Erkenntnis bei. Als Mykorrhizapilz lebt der eigentümliche Pilz in Symbiose mit den Wurzeln von Waldbäumen, besonders diverser Kiefernarten, und ist dem entsprechend ein wertvoller Bestandteil des Ökosystems Wald auf trockeneren, meist sandigen oder aus Granitgrus aufgebauten, bodensauren Standorten. Der Wetterstern ist weltweit verbreitet, kommt in Südeuropa vielerorts massenhaft vor, nimmt aber nach Norden zu ab. In der Südhälfte Deutschlands scheint er auf kalkarmen Böden nicht selten zu sein. Auch in Norddeutschland kommt er noch an vielen Orten vor. Allgemein ließ sich in den letzten 25 Jahren allerdings ein Rückgang der Bestände feststellen. In sauren Kiefernbeständen und an Sonderstandorten wie wieder aufgeforsteten Abraumhalden und Weinbergen, ja sogar an Bahndämmen sind mitunter zeitlich begrenzte Massenvorkommen zu beobachten.
Die Bewahrung und Mehrung unserer Kulturpflanzen ist heute so aktuell wie kaum jemals zuvor: Um diesen Gefahren zu begegnen, wurde 1986 der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V. [VEN] gegründet. Alljährlich wird das Gemüse des Jahres gewählt: 2005 die Zichorie. Die Kulturformen von Cichorium intybus stammen aus der weit verbreiteten Wildform, der Wegwarte. Die blauen Blüten dieses Wegunkrauts sind unverkennbar. Die gleichen Blüten findet man auch bei den Kulturformen. Kultivierte Zichorien gehören zwei verschiedenen Arten an: Cichorium intybus L. und Cichorium endivia L., die aus derselben Gattung stammen und deshalb eng miteinander verwandt sind. ...mehr Eine Expertenjury im Auftrag des NHV Theophrastus hat entschieden: der äußerst nützliche Lein [lat.: Linum usitatissimum] ist Heilpflanze des Jahres 2005. Damit hat sich die Jury für eine Heilpflanze entschieden, die seit vielen Jahrhunderten eine wichtige Rolle im Leben der Menschen spielt: sei es als Heilmittel, als Lieferant von Speiseöl oder als Grundstoff für die unterschiedlichsten Materialien. - Bekannt ist der Lein [auch Flachs genannt] schon seit der Steinzeit. In Ägypten war das weiße 'Linnen' Symbol für Licht und göttliche Reinheit. Pharaonen wurden vor Tausenden von Jahren vor ihrer Mumifizierung in Leinentücher gehüllt, und selbst in der Bibel wird die ...mehr |
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