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Blume des Jahres 2005: Der Große Klappertopf

Ein kontinuierlicher Rückgang von Grünland ist seit den 6oer Jahren bundesweit zu beobachten. Monostrukturierte Wirtschaftsgräser verdrängten auf den Grünlandflächen krautartige und ausdrückliche 'Magerkeitszeiger', zu denen auch der Halbschmarotzer Klappertopf zählt. Der neueste Trend, hervorgerufen durch die Silagewirtschaft, betrifft jedoch den gesamten Grünlandanteil: Wiesen und Weiden werden umgebrochen und als Maisacker in Nutzung genommen. Mit der Wahl des Großen Klappertopf zur Blume des Jahres 2005 durch die Stiftung Natur und Pflanzen soll für den Erhalt von Wirtschaftsgrünland im allgemeinen und darüber hinaus für die wechelfeuchten, nährstoffarmen Wiesenflächen im speziellen geworben werden, zumal die Wiesen auf Niedermoor das überregionale Landschaftsbild Norddeutschlands prägen oder geprägt haben.

 
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21/12/2004 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Der Gattungsname Rhinanthus leitet sich aus den griechischen Wörtern rhinos [Nase] und anthos [Blume] ab und beschreibt die Blütenform, die einer Nase ähnelt. Der deutsche Name Klappertopf bezieht sich auf die reifen Früchte, deren Samen im aufgeblasenen Fruchtkelch beim Schütteln deutlich hörbar klappern. Lange Verzeichnisse über mannigfaltige Namensgebungen kennzeichnen den Klappertopf als einen alten Kulturbegleiter des Menschen [Rassel, Wiesenklapper, Totsauger]. Aufzeichnungen aus dem 12. Jahrhundert von Hildegard von Bingen beinhalten schon eine 'razela', spätestens jedoch seit dem 15. Jahrhundert wird von einer 'Klapper' gesprochen. Die Bezeichnung 'Klappertopf' wurde nachweislich seit 1833 benutzt. Pflanzensoziologisch wird der Große Klappertopf dem Wirtschaftsgrünland [Molino-Arrhenatheretea] zugeordnet.

Der Große Klappertopf gehört zur Familie der Braunwurzgewächse [Scrophulariaceae], zu der etwa Fingerhut, Löwenmaul oder Königskerze zählen. Enger verwandt sind weitere Halbschmarotzer wie Augentrost oder Läusekraut. In Deutschland gibt es 6 Klappertopfarten, welche unterschiedliche Bodenstandorte und geografische Lagen charakterisieren. In Süddeutschland häufiger ist der Zottige Klappertopf [Rhinanthus alectorolophus]. Die Gattung ist formenreich.

Die bis zu 7o cm hohe Pflanze des Großen Klappertopf hat eine zitronengelbe, bis 2,4 cm lange Kronenröhre und ist zweilippig, schwach gekrümmt, deutlich länger als der zur Fruchtreife aufgeblähte Kelch. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis September, eine Bestäubung erfolgt fast ausschließlich durch Hummeln, selten durch Falter. Die bis zu 4,5 mm großen Samen besitzen einen Flügelsaum, so dass eine Windverbreitung in gewissem Umfang möglich ist. Die Pflanze ist nur einjährig und überdauert den Winter als Samen [Kaltkeimer]. Als Halbschmarotzer besitzt sie zwar Chlorophyll zur Photosynthese, ist aber auf Wirtspflanzen angewiesen, von denen Wasser und Nährsalze bezogen werden. Der Große Klappertopf bevorzugt frische bis feuchte, nährstoffarme Grünlandgesellschaften, daneben auch Halbtrockenrasen, Küstendünen oder basenreichere, sandiglehmige Äcker. Der lichtliebende Halbschmarotzer befällt die ihm benachbarten Gräser und Sauergräser.

Umwandlung traditioneller Grünlandstandorte durch Entwässerung, Düngung und mehrschürige Mahd führen zu einem raschen Verschwinden. Gravierend ist aktuell der Umbruch von Dauergrünland auf alten Wiesen- und Weideflächen. In intensiv bewirtschafteten Agrarlandschaften können nur noch isolierte Restbestände auf kleinflächigen Sonderstandorten wie Grabenböschungen, Wegesäumen, Extensivwiesen und Grünlandbrachen gefunden werden. Großflächig zusammenhängende Grünlandbereiche mit überlieferten Nutzungsformen befinden sich fast nur noch in Naturschutzgebieten. Rhinanthus angustifolius wird derzeit bundesweit und in den meisten Bundesländern als gefährdet eingestuft, im Saarland gilt die Art als verschollen.

Die Stiftung Naturschutz Hamburg und Stiftung zum Schutze gefährdeter Pflanzen [kurz: Stiftung Natur und Pflanzen] mit Sitz in Hamburg betreibt bundesweit Naturschutzprojekte. Stiftungsaktivitäten sind insbesondere: Ankäufe und Pacht von naturschutzwürdigen Flächen und Konzeption von Pflegemaßnahmen, oftmals in Zusammenarbeit mit Privatpersonen oder Naturschutzverbänden vor Ort. Finanzielle Unterstützung ehrenamtlicher Naturschutzarbeit insbesondere in Hamburg. Personelle und zum Teil bauliche Bereitstellung für bürgernahe Öffentlichkeitsarbeit.


Auf einen Blick: Die Pflanzen des Jahres 2005
Die Anemone: Staude des Jahres 2005
Die Bartflechte: Flechte des Jahres 2005
Das Brandknabenkraut: Orchidee des Jahres 2005
Der Gartenkürbis: Arzneipflanze des Jahres 2005
Giftpflanze des Jahres 2005: Ihre Meinung ist gefragt
Der Große Klappertopf: Blume des Jahres 2005
Der Lein: Heilpflanze des Jahres 2005
Die Metzer Mirabelle: Streuobstsorte des Jahres 2005
Die Rosskastanie: Baum des Jahres 2005
Das Silber-Birnmoos: Moos des Jahres 2005
Der Wetterstern: Pilz des Jahres 2005
Die Zichorie: Gemüse des Jahres 2005

 
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Seit 2001 wählen die Mitglieder des Bunds deutscher Staudengärtner [BdS] jährlich eine Gattung zur Staude des Jahres. Damit sollen Gartenbesitzer für Stauden interessiert werden. "Anemonen sind in vielerlei Hinsicht ideale Staudenrepräsentanten: Es gibt auch früh und spät blühende Arten und Sorten und für verschiedene Standorte geeignete Pflanzen, wie sie sich viele Gartenbesitzer für ihre Gärten wünschen", so Beate Zillmer, Vorsitzende des BdS-Ausschusses für Öffentlichkeitsarbeit. ...mehr

 
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Am 16. April 2005 öffnen sich für 177 Tage die Tore der Landesgartenschau Leverkusen. Den Garten- und Blumenfreund erwarten dort eine Vielzahl von botanischen Schönheiten und Überraschungen. Denn die Gartenschau-Macher setzen in diesem Park auf eine Vielzahl von blühenden Stauden, die passend zu den Farben der Jahreszeiten in zartem Frühlingsgrün, Weiß und Blau, im Sommer dann in fröhlichen Rottönen und zum Ausklang im brennenden Braun des Herbstes prangen. Wie in jeder Gartenschau sollen die Besucher sich an den Blütenteppichen und beispielhaften Pflanzungen erfreuen, die im eigenen Garten nachgeahmt werden können. Und natürlich dürfen auch die Themengärten nicht fehlen. ...mehr

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