Passionsblumen: traumhafte Blüten

Mit weit über 500 Arten ist die Pflanzengattung der Passionsblumen [Passiflora] sehr umfangreich: Die meisten Passionsblumen sind bei uns nicht winterhart und deshalb meist im Kübel zu finden. Die Passiflora incarnata hingegen kann im Winter auch bis zu 20 Minusgrade überleben.

Winterhärte

Wenn man die Blüten betrachtet, die zu den schönsten gehört, die es überhaupt gibt, käme man nie auf die Idee, dass dieses Zauberwerk, das über den Sommer immer wieder neue, grazile, lilaweiße Blüten hervorbringt, eine solche Härte zeigen kann.

Es hängt vor allem damit zusammen, dass diese Passionsblume erst im Mai, manchmal Anfang Juni, austreibt. Die Passiflora incarnata wächst dann rasend schnell und blüht wenige Wochen später.

Ab August bilden sich Früchte und wer Ende September bis November ernten will, der entfernt die späten Fruchtansätze, damit die Kraft in die ersten Beeren geht und sie gut ausreifen.

Passionsfrüchte

Wenn man die Früchte der Passionsblumen riecht und schmeckt, schließt man automatisch die Augen: säuerlich und süß zugleich sind die exotischen Passionsfrüchte.

Natürlich liegen sie auch in der Abteilung exotischer Früchte im gut sortierten Supermarkt. Für die Freunde der großen, wunderbaren Beere gibt es sie jetzt auch für den Garten oder als Kübelpflanze für Balkon und Terrasse.

Eine Pflanze, die übrigens im fünf Liter Topf verkauft wird, treibt im Laufe eines Sommers gut 50 bis 60 Blüten, aus denen sich bis zu zehn längliche, etwa sechs Zentimeter lange Früchte entwickeln.

Sie schmecken köstlich, vorausgesetzt, man übt sich in Geduld und erntet nicht zu früh, sondern erst, wenn die Beeren wirklich gelb sind.

Standort für Passionsblumen

Was Passionsblumen vor allem brauchen, ist ein sonniger Standort: Die Urform ist in den südöstlichen Staaten Nordamerikas aber auch auf den Bermudas, den Antillen, in Mexiko, Brasilien und Argentinien heimisch.

Dementsprechend bevorzugen Passionsblumen nicht allzu fruchtbare und nicht zu feuchte Böden: Gepflanzt werden kann ganzjährig außerhalb der Frostperiode.

Passiflora-Arten sind fast immer ausdauernde, krautige oder verholzende Pflanzen, nur eine Art ist eine einjährige Pflanze. Meist wachsen sie als Kletterpflanzen, eher selten als selbständig aufrechte Sträucher oder Bäume.

Passionsblumen als Heilmittel

Die Passiflora incarnata ist nicht neu: Bei den alten Indianern Nordamerikas war sie ein gängiges Heilmittel. Allerdings wurde damals vor allem ein Tonikum aus der Wurzel verwendet.

Die Cherokee verabreichten Kleinkindern einen Wurzeltee aus der Schlingpflanze zur leichteren Entwöhnung, kurierten damit Leberbeschwerden Erwachsener und träufelten warme Aufgüsse gegen Ohrenschmerzen in die Ohren.

Der deutsche Naturforscher Johann David Schoepf, der im ausgehenden 18. Jahrhundert über die amerikanischen Heilpflanzen schrieb, wusste von Aufgüssen aus getrockneten Blättern der Passiflora incarnata bei Nervosität, Hysterie und gegen Schlaflosigkeit und Melancholie zu berichten.

Fakt ist, dass die Passionsblumenblätter auch heute noch in Kombination mit Baldrian, Hopfen und Melisse in vielen pflanzlichen Beruhigungsmitteln Anwendung finden.

Der Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzen der Universität Würzburg hat die Passionsblumen 2011 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt. [Lubera, Foto]

 

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