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Sommerblumenzwiebel des Jahres 2009: die BegonieAuf den ersten Blick dürfte mancher über die Entscheidung der Jury verblüfft sein: Begonien sind weder imposant noch wirken sie so exotisch wie andere Siegerinnen, die bisher als Sommerblumenzwiebel des Jahres im Rampenlicht standen. - Begonien werden unterschätzt: Diese Zwiebelblumen sind Multitalente für Garten, Balkon und Terrasse; die gefüllt blühenden Begonien erinnern mit ihren schönen, üppigen Blüten an Rosen oder Kamelien und sie überzeugen mit großem Farbenreichtum, ihrer Vielseitigkeit und ihrer außergewöhnlich langen Blütezeit. |
10/03/2009 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick. Genaugenommen entwickeln sich Begonien nicht aus Zwiebeln sondern Knollen: Sowohl Zwiebeln als auch Knollen sind Speicher- und Überdauerungsorgane mehrjähriger Pflanzen. Sie werden traditionell zusammen im Handel angeboten und zum Beispiel in Katalogen und Büchern unter dem Oberbegriff Blumenzwiebeln zusammengefasst. Obwohl Begonien je nach Sorte nur etwa 2o bis 25 Zentimeter hoch werden, sind sie nicht zu übersehen: Ihre Blüten sind sehr farbintensiv und erscheinen über einen langen Zeitraum vom Sommer bis in den Herbst hinein. Wenn Begonien vorgetrieben werden, blühen sie sogar schon ab Mai. Ähnlich wie Dahlien sind sie gewissermaßen Marathonläufer unter den Zwiebelblumen: Wird Verblühtes entfernt, bilden sich bis zum Frost neue Blüten. Während Dahlien einen sonnigen Standort benötigen, haben die meisten Begonien einen geringeren Lichtbedarf: Begonien sind deshalb ideal für halbschattige Bereiche im Garten oder auf Balkon und Terrasse. Ihre Farbenvielfalt ist immens: Neben Weiß, Gelb, Rosa, Orange und Rot gibt es eine Fülle feiner Farbabstufungen und schöner Farbverläufe vom Rand der Blüten hin zur Mitte. Auch die Blütenformen und -größen der Begonien sind vielfältig. Es gibt großblütige, mittel- und kleinblütige Knollenbegonien; bei manchen Begoniensorten sind die Blüten einfach, bei anderen gefüllt, und einige haben fein gekräuselte Blütenränder. Die Wuchsformen der Begonien variieren ebenfalls, denn es gibt neben den aufrecht wachsenden auch Hängeformen: Weil Begonien relativ klein und kompakt bleiben, können sie sowohl auf Beete als auch in Töpfe, Kübel und Kästen gepflanzt werden. So bringen sie unter anderem Farbe auf halbschattige Balkone oder neben den Hauseingang. Schöne Partner sind Sommerblüher mit blauen Blüten wie Fächerblume [Scaevola], Mehlsalbei [Salvia farinacea] und Männertreu [Lobelia erinus]. Zu gelbblühenden Begonien passen kleine Nadelbäume, zum Beispiel der Teppichwacholder [Juniperus horizontalis]: Elegant wirken weißblühende Begonien zusammen mit Efeu. Begonien bringen übrigens auch Farbe auf den Tisch, denn die Blütenblätter sind essbar. Sie haben einen knackig-frischen, pikanten Geschmack und eignen sich zum Beispiel gut für einen herzhaften Salat oder zur Kombination mit süßen Früchten. Es ist verblüffend, welche Farbenpracht sich innerhalb weniger Wochen aus den unscheinbaren, flachrunden Knollen entwickelt: Weil Begonien nicht winterhart sind, werden sie am besten erst nach den Eisheiligen ab Mitte Mai ins Freie gepflanzt. Sie blühen dann ab Juli. Die Knollen werden nur ungefähr 5 cm tief in die Erde gelegt und mit einer etwa 2 bis 3 cm dünnen Erdschicht bedeckt. Wichtig ist, dass die Seite mit der Vertiefung und dem "Näschen", aus dem sich später die Triebe entwickeln, nach oben weist. Für eine optimale Entwicklung und üppige Blütenpracht sollten die Pflanzen regelmäßig Flüssigdünger erhalten. Wer die Begonien im nächsten Jahr wieder zur Blüte bringen will, nimmt sie im Herbst, wenn der Frost beginnt, aus dem Boden, entfernt Stängel und Blätter und lagert sie über Winter in trockenem Sand in einem etwa 9 Grad Celsius kühlen Raum, zum Beispiel im Keller. Begonien sind seit etwa 3oo Jahren in Europa bekannt: Sie wurden von dem Botaniker Charles Plumier nach dem Franzosen Michael Begon benannt. Im Auftrag des französischen König Ludwig XIV reiste Plumier zwischen 1689 und 1697 nach Südamerika. Begon war Gouverneur auf Haiti, wo Charles Plumier viele verschiedene Begonien entdeckte. Ihren Weg in europäische Gärten fanden Begonien erst recht spät: Die erste gelangte vermutlich 1777 in die Botanischen Gärten von Kew. Man erkannte schnell den Zierwert dieser damals noch exotischen Pflanzen und begann mit der Züchtung. Weil Begonien sich gut kreuzen lassen, entstanden rasch viele neue Sorten: Gleichzeitig wurden noch unbekannte Arten entdeckt und nach Europa eingeführt. Reiche Bürger entdeckten eine neue Leidenschaft: Sie sammelten diese Pflanzen und wetteiferten um die eindrucksvollsten Sortimente. Während manche aus tropischen Regionen stammenden Begonien nur in einem warmen Glashaus wachsen konnten, gediehen die Knollenbegonien sowohl im Haus als auch im Garten und traten bald ihren Siegeszug als vielseitige und farbenfrohe Universaltalente für Parks, Gärten und Kübelbepflanzungen an. Die Blütezeit von Begonien lässt sich verführen, indem man sie im Haus vortreibt: Dazu werden sie schon Ende März oder Anfang April in einen Topf mit humusreicher Blumenerde gepflanzt, angegossen und in einen kühlen Raum gestellt. Stehen sie zu warm, bilden sie zwar viele Blätter, jedoch kaum Wurzeln. Deshalb stellt man den Topf erst dann in einen hellen, 18 bis 2o Grad Celsius warmen Raum, wenn sich die ersten Triebe zeigen. Wichtig ist, dass die Erde immer feucht gehalten wird, damit sich die Pflanzen gut entwickeln. Wenn Mitte bis Ende Mai keine Frostgefahr mehr besteht, können sie draußen in den Garten oder in einen Balkonkasten gepflanzt werden. Bevor man die Begonien ins Freie stellt oder pflanzt, sollten sie noch einige Zeit in einem kühlen Raum abgehärtet werden. [IZB]
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