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Baum des Jahres 2008: Die Walnuss

Dr. Silvius Wodarz, Vorsitzender des Kuratoriums Baum des Jahres hat am 18. Oktober 2007 in Berlin die Walnuss zum 2o. Baum des Jahres 2008 ausgerufen: In Deutschland sei die Walnuss bis vor 1oo Jahren viel häufiger gewesen als heute, der Bestand dann jedoch durch Übernutzung und fehlende Nachpflanzung stark zurückgegangen - in der Schweiz, wo man genaue Zahlen hat, in den letzten 5o Jahren sogar um 75 Prozent: "Wir sollten uns mehr um diesen typischen Hausbaum, unseren guten, alten Freund kümmern", forderte Wodarz.

 
Mehr zum Thema: Bäume des Jahres, Bäume und Sträucher, Natur und Umwelt, Pflanzen, Pflanzen des Jahres

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19/10/2007 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Bundespräsident Köhler gratuliert dem Kuratorium Baum des Jahres schriftlich zum 2o. Jahresbaum: "Der Schutz der Umwelt ist eine der wichtigsten Aufgaben, für die wir heute Verantwortung tragen. Die Initiative Baum des Jahres schärft unser Bewusstsein dafür, dass "Umwelt" nichts Abstraktes ist, sondern schon beim nächsten Straßenbaum beginnt. Nebenbei lernen wir alle etwas mehr über einzelnen Baumarten, von denen wir oft bisher nicht viel mehr als den Namen kennen. Das alles finde ich gut, und ich wünsche dem Kuratorium "Baum des Jahres" für seine verdienstvolle Arbeit weiterhin viel Erfolg."

Prof. Dr. Günther Fielmann übernimmt Schirmherrschaft für den 2o. Baum des Jahres: Das Kuratorium Baum des Jahres würdigt mit dieser Entscheidung die großen Verdienste und das beispielhafte Engagement von Günther Fielmann im Natur- und Umweltschutz. Der Gründer und Vorstandsvorsitzende der Fielmann AG pflanzt für jeden Mitarbeiter jedes Jahr einen Baum, bis heute weit mehr als 800.ooo Bäume und Sträucher. Auf 2.ooo Hektar Land betreibt Günther Fielmann in Schleswig-Holstein unter der Dachmarke Hof Lütjensee ökologischen Landbau und artgerechte Tierhaltung.


Der Walnussbaum hat gleich zwei Dinge von höchster Qualität zu bieten: edelstes Holz und beste Nüsse. Außerdem besitzt der Baum durch seine silbrige Rinde und seinen knorrigen Wuchs einen ganz besonderen Charakter. Dass seine Blätter erst spät im Mai austreiben und früh im Herbst wieder abfallen, ist ein Vorteil für diesen typischen Hausbaum: Im Frühjahr wirft er erst Schatten, wenn man ihn sich wünscht, und im frühen Herbst lässt er die schwächer werdende Sonne wieder durch seine dann blattlose Krone hindurch scheinen.

Nussbäume entwickeln eine kugelförmige Krone mit 2o und mehr Wipfeltrieben: Das Höhenwachstum kann in der Jugend 1 bis 2 m pro Jahr erreichen. Im Gegensatz zur silbrigen Rinde sind die jungen Triebe dunkel rotbraun, und die alte schuppige Borke dunkelt nach. So entsteht ein markanter Farbkontrast in der Krone. Die maximale Höhe beträgt meist 2o Meter im Freistand, im Bestand 25 bis 3o Meter, sein Höchstalter etwa 15o Jahre, selten mehr. Der vermutlich dickste Walnussbaum Deutschlands steht in der Nähe von Köln und hat einen Stammumfang von 308 cm.

Die männlichen Blütenkätzchen öffnen sich im April oder Mai, die ebenfalls recht unscheinbaren weiblichen Blüten erscheinen erst beim Austreiben mit den Blättern an den neuen Jahrestrieben. Die Bestäubung besorgt der Wind, daher kann der Nussbaum auf bunte Blüten oder Nektardrüsen zum Anlocken von Insekten verzichten - er steckt diesen Aufwand lieber in seine Früchte.

Kurz vor der Reife der Früchte ist noch eine dickfleischige grüne Schale vorhanden, die im September oder Oktober aufplatzt und die Nuss freilegt: Eichhörnchen, Mäuse, Krähen und andere Tiere legen sich Vorräte von Walnüssen an, die sie dann zum Teil vergessen - so säen sie neue Nussbäume.

Ursprünglich waren die Nüsse ziemlich klein, nur 2 cm groß: Nussbäume wurden aber - wie alle Obstsorten - von unseren Vorfahren schon seit langem auf größere Früchte gezüchtet, so dass wir uns an 5 cm große Nüsse gewöhnt haben. Ein Nussbaum kann bis zu 15o kg Nüsse in einem Jahr produzieren. Er spielt aber nur im ländlichen Siedlungsraum und in Weinbaugebieten vor allem in wärmeren Regionen Südwestdeutschlands und in den Flusstälern eine bedeutsame Rolle.

Forstliche Bestände gibt es nur im Südwesten Deutschlands sowie in Frankreich und in der Schweiz: Vom Klimawandel wird die Walnuss, wie auch die Kiefer, der Baum des Jahres 2008, vermutlich profitieren.

Die ursprüngliche Heimat des Nussbaumes befindet sich auf der Balkanhalbinsel und in Asien von der Türkei bis zum Himalaja: Vor und zwischen den Eiszeiten war die Walnuss auch in Mitteleuropa heimisch. Schon in der Jungsteinzeit wussten die Menschen vom Wert des Nussbaumes. Zur Zeit der Griechen und Römer brachte man ihn, mit nach Süd- und Mitteleuropa. Kaiserin Maria Theresa förderte den Anbau im 18. Jahrhundert: "An jedem Hof soll ein Nussbaum stehen." Angebaut wird er heute auf der gesamten Nordhalbkugel in der gemäßigten Zone, auch in Nordamerika [Kalifornien] und in China.


Das schwere Holz weist einen breiten graubraunen bis tief schwarzbraunen Farbkern auf, der auch wolkige Strukturen zeigen kann: Es ist eines der wertvollsten Hölzer, das Holz der Künstler. Es wird für Furniere, Möbel, Innenausstattungen und kleine Gebrauchsgegenstände verwendet, ferner werden daraus Uhrengehäuse, Musikinstrumente, Parkett, Schachfiguren und Drechslerwaren hergestellt. Nussbaumholz ist charakteristisch für viele Biedermeiermöbel. Es eignet sich als Ersatz für Tropenholz wie Palisander, daher wird seine Bedeutung weiter zunehmen, denn die Tropenholzbestände sind ja inzwischen leider selten geworden.

Noch wichtiger als das Holz sind für die Nutzung die Nüsse: Walnüsse fehlen auf keinem Weihnachtsteller. Nusserwerbsanbau wird seit rund 2.ooo Jahren betrieben und erbrachte im Jahr 2005 etwa 1,5 Millionen Tonnen Ertrag! Walnüsse sind wegen ihrer Nähr- und Inhaltsstoffe einmalig: Sie enthalten etwa 6o Prozent Fett, 2o Prozent Eiweiß, viel Vitamin B1 und C, Spuren von Vitamin B2, A und E sowie reichlich Mineralstoffe [unter anderem Kalium, Kalzium, Eisen, Magnesium, Phosphor]. Man kann eines der hochwertigsten Öle und auch den "Nussgeist" daraus herstellen.

Die Inhaltsstoffe des Nussbaumes gelten als blutreinigend, nervenstärkend, schweißregulierend, die Leistung steigernd und die Konzentration fördernd: In der Bachblüten-Therapie gilt die Walnuss-Essenz als gut für Menschen, die neue Wege einschlagen und die Vergangenheit hinter sich lassen wollen.

Während der Proklamation empfahl Dr. Wodarz, von jeweils 2o Walnüssen, die man essen möchte, eine aufzuheben, in die Erde eines Blumentopfes zu stecken und eine Moosschicht darauf zu legen [Die Keimkraft nimmt aber nach 6 Monaten ab!]: Dann solle man den Topf an einen kühlen Ort [0 bis 4 Grad Celsius] stellen, wo er vor starkem Frost, Austrocknen und Mäusen geschützt ist. Im April stelle man ihn hinaus, gieße ihn ab und an, und dann werde man Zeuge eines keimenden Walnussbaumes, den man spätestens im Herbst an einer geeigneten Stelle pflanzen möge!


Zum Abschluss der Ausrufung des 2o. Baumes des Jahres 2008 gab Wodarz die Gründung einer Stiftung bekannt: "Der Verein Baum des Jahres e.V. und die Stiftung "Menschen für Bäume" wollen gemeinsam die Arbeit für den Baum des Jahres sowie für Bäume in Parks, in der Landschaft und im Wald auf der Basis Menschen für Bäume fortsetzen und intensivieren. Dafür werden wir auch Kooperationspartner zu gewinnen suchen. Man muss Bäume nicht neu erfinden, man muss sie nur neu entdecken!

Wir wollen Menschen an Bäume heranführen und Sensibilität für dieses lebendige Kulturgut schaffen: In die Herzen großer und kleiner Menschen pflanzen wir Bäume, um gedankliche Veränderungen anzustoßen. Dazu vermitteln wir Kenntnisse, Erlebnisse und Einblicke. Wenn aus dem neu gewonnenen Wissen aktives Handeln entsteht, ist das wichtigste Stiftungsziel erreicht."


Siehe auch:
- Baum des Jahres 2007: Die Waldkiefer
- Baum des Jahres 2006: Die Schwarzpappel
- Baum des Jahres 2005: Die Rosskastanie


Pflanzen des Jahres 2008
- Heilpflanze des Jahres 2008: Der Lavendel


Pflanzen des Jahres 2007:
- Arnzeipflanze des Jahres 2007: Der Hopfen
- Baum des Jahres 2007: Die Waldkiefer
- Blume des Jahres 2007: die Bach-Nelkenwurz
- Blumenzwiebel des Jahres 2007: Die Schopflilie
- Flechte des Jahres 2007: Das Isländische Moos Cetraria islandica
- Gemüse des Jahres 2007: Der Gartensalat
- Giftpflanze des Jahres 2007: Der Fingerhut
- Heilpflanze des Jahres 2007: Das Veilchen
- Moos des Jahres 2007: das Polster-Kissenmoos Grimmia pulvinata
- Orchidee des Jahres 2007: Das Schwarze Kohlröschen
- Pilz des Jahres 2007: Die Puppenkernkeule
- Staude des Jahres 2007: Veronica, der Lenz ist da!
- Streuobstsorte des Jahres 2007: Harberts Renette

 
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