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 NEWS » Flechte des Jahres 2007: Das Isländische Moos Cetraria islandica

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Flechte des Jahres 2007: Das Isländische Moos Cetraria islandica

Trotz seines irreführenden Namens ist das Isländische Moos, ebenso wie das Eichenmoos [Evernia prunastri] eine Flechte, genauer eine Strauchflechte: Diese volkstümlichen Bezeichnungen stammen aus einer Zeit, als man zwischen Moos und Flechte noch keinen großen Unterschied machte. Mit Cetraria islandica als Flechte des Jahres 2007 rückt die BLAM e.V. eine Flechte ins Rampenlicht, die von den Menschen seit Alters her als Nutz- und Heilpflanze verwendet wird.

 
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21/12/2006 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Das Isländische Moos Cetraria islandica gehört bei uns zu den gesetzlich geschützten Arten [Bundesartenschutzverordnung und Washingtoner Artenschutzübereinkommen], doch nicht nur durch das Sammeln, sondern auch wegen des Rückganges geeigneter Standorte wie Zwergstrauchheiden, Magerrasen oder lichter Wälder gilt sie in Deutschland und einigen Nachbarländern als gefährdet.

Wie der Namen schon andeutet ist Cetraria islandica in den Tundrengebieten Nordeuropas und den mitteleuropäischen Bergheiden oberhalb der Waldgrenze beheimatet: In den Heidegebieten des mitteleuropäischen Tieflandes [Niederlande, Deutschland, Belgien] findet man sie aber nur sehr selten, die Populationen sind meist stark geschrumpft, und es ist mancherorts eine Frage der Zeit, wann die letzten Vorkommen erloschen sind.

Erkennbar ist Isländisch Moos an seinem bandartig verflachten, etwas rinnig eingerollten, an den Enden geweihartig verzweigten Thallus: Dieser ist im Mittel 6 bis 1o mm breit, das gesamte Lager rund 6 cm hoch. An den Lappenrändern spitze, stiftartige Auswüchse. Die Farbe der Flechte ist oberseits kastanienbraun oder noch dunkler, während Schattenformen heller sind, olivegrün bis blassbräunlich. Die Unterseite ist heller, zuweilen weißlich, mit Durchbrechungen der Rinde, die der besseren Durchlüftung dienen. Fruchtkörper werden sehr selten ausgebildet.

Im Mittelalter, namentlich in Hungersnöten, hat man das Isländische Moos getrocknet dem Brotgetreide zugesetzt, um das Mehl damit zu strecken: Ebenso hat man daraus Suppen gekocht, die zwar wenig nahrhaft waren, aber den gröbsten Hunger linderten. Da Flechten als Doppelorganismen aus Algen und [vorwiegend] Pilzen bestehen, schmeckt so eine Flechtensuppe nach Pilzen - auch heute werden in Island noch im Supermarkt 1oo g Plastiktütchen mit dieser Flechte verkauft, man muss allerdings wissen, wie man die Bitterstoffe vor der Zubereitung entfernt.

In den Alpen wurde das Isländische Moos im Winter an das Vieh verfüttert: Im Norden Skandinaviens wird Isländisch Moos gerne von Rentieren gefressen, was nach der Tschernobyl-Katastrophe nicht unproblematisch war, denn die Tiere hatten mit den Flechten auch eine hohe Menge Radioaktivität aufgenommen.

Isländisches Moos ist eine alte Heilpflanze und auch heute noch Bestandteil von vielen Lutschbonbons und Erkältungstees: Schleimstoffe lindern den rauen Hals, ätherische Öle fördern die Durchblutung, und einige der Flechtensäuren sollen eine antibiotische Wirkung entfalten.


Siehe auch:
- Flechte des Jahres 2006: Die Caperatflechte
- Flechte des Jahres 2005: Die Bartflechte


Die Pflanzen des Jahres 2007
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- Blume des Jahres 2007: die Bach-Nelkenwurz
- Heilpflanze des Jahres 2007: Das Veilchen
- Moos des Jahres 2007: das Polster-Kissenmoos Grimmia pulvinata
- Pilz des Jahres 2007: Die Puppenkernkeule
- Staude des Jahres 2007: Veronica, der Lenz ist da!


Die Pflanzen des Jahres 2006
- Arzneipflanze des Jahres 2006: Der Echte Thymian
- Baum des Jahres 2006: Die Schwarzpappel
- Blume des Jahres 2006: Das Wiesenschaumkraut
- Blumenzwiebel des Jahres 2006: Die Dahlie
- Flechte des Jahres 2006: Die Caperatflechte
- Gemüse des Jahres 2006: Der Kopfkohl
- Giftpflanze des Jahres 2006: Das Pfaffenhütchen
- Heilpflanze des Jahres 2006: Die Melisse
- Moos des Jahres 2006: Das Quellmoos
- Orchidee des Jahres 2006: Die Breitblättrige Stendelwurz
- Pilz des Jahres 2006: Der Ästige Stachelbart
- Staude des Jahres 2006: Der Phlox
- Streuobstsorte des Jahres 2006: Die Doppelte Philippsbirne

 
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