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Baum des Jahres 2007: Die Waldkiefer

Wie Dr. Silvius Wodarz, Vorsitzender des Kuratorium Baum des Jahres, am 19. Oktober 2006 in Berlin bekannt gab, steht mit der Waldkiefer [Pinus silvestris L.] im Jahr 2007 keine seltene Baumart im Mittelpunkt, sondern "eine bescheidene Schönheit mit zähem Überlebenswillen." - Die Waldkiefer, regional auch Kienbaum, Föhre oder Forche genannt, ist eine der schönsten immergrünen Baumarten. Jedenfalls dann, wenn sie sich frei entwickeln darf, nicht eingezwängt zwischen anderen Kiefern in Monokulturen. Die Verbreitung der Waldkiefer ist durch den Menschen großflächig gefördert worden, denn von Natur aus ist sie dagegen konkurrenzschwach und ständig auf der Suche nach einer Nische. Der Baum des Jahres 2007 ist also ein wahrer Überlebenskünstler.

 
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19/10/2006 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Für viele Menschen gibt es nichts Schöneres als Waldkiefern unter blauem Himmel: Diese Baumart kann ihre ästhetischen Highlights - die junge fuchsrote Rinde, das Grün der Nadeln, der Hauch japanischer Gärten - vor blauem Himmel richtig ausspielen. Typisch für Waldkiefern sind ihre sehr variablen Kronen, zumindest wenn die Bäume nicht in gleichaltrigen, in Reihen gepflanzten Reinbeständen aufwachsen müssen.

Der würzige, einzigartige Geruch von Kiefernwäldern kann Balsam für den gestressten Stadtmenschen sein: ein Familien-Picknick unter Kiefern an einem warmen Frühlingstag - schauen, riechen, fühlen und horchen... An der Küste und im Hochgebirge werden die Kronen bei ständigem Windeinfluss zu Windflüchtern, da sie dann einseitig abflachen. Die Waldkiefer mit den meisten Fernsehauftritten dürfte der Windflüchter am Leuchtturm auf Hiddensee sein - er erscheint um 19:55 Uhr beim Wetterbericht des NDR-MV-Fernsehens im Hintergrund.

Waldkiefern sind wegen ihres sehr hohen Lichtbedarfs konkurrenzschwach: Die Stärke dieser Baumart liegt daher in der Besiedelung von Freiflächen und Extremstandorten sowie Katastrophenflächen, also etwa nach Waldbränden. Man bezeichnet sie deshalb als Pionierbaumart. Am besten wächst die Waldkiefer allerdings bei gutem Wasser- und Nährstoffangebot. Wegen der tiefgehenden Wurzel ist sie sehr standfest. Dauerhaft hat sie in Deutschland aber nur auf Extremstandorten eine Chance, etwa auf sehr armen, trockenen Sandböden, auf Felsen oder an Moorrändern. Nur hier ist sie konkurrenzstärker als andere Baumarten.

Kiefern können reinste Überlebenskünstler sein: Keine andere Baumart kommt mit so wenig Wasser und Erde aus. In Felsritzen ist sie im Alter von 5o Jahren oft nur 5o cm groß. Waldkiefern sind wichtiger Lebensraum für eine Vielzahl von Insekten, Pilzen und Vögeln. Die Insekten können ihr allerdings zu schaffen machen, da einige sie vollkommen kahl fressen. An den Wurzeln wurden über 5o Pilzarten festgestellt, die den Bäumen bei der Nährstoff- und Wasseraufnahme helfen [so genannte Mykorrhiza], auch der Fliegenpilz gehört dazu.

Die Waldkiefer ermöglichte nach der großflächigen Waldvernichtung bis in das 19. Jahrhundert hinein erst eine Wiederbewaldung, da sie selbst mit widrigsten Bedingungen fertig wird. Heute ist sie die zweithäufigste Baumart in Deutschland mit einem Anteil von 23 Prozent an der Waldfläche, in Brandenburg sogar mit 72 Prozent!

Ihr Holz ist wegen des warmen Farbtons als Möbelholz sehr beliebt. Und auch als Konstruktionsholz im Innen- und Außenbereich wird es verwendet: für Schiffsdecke, Rammpfähle, Schwellen, Gartenmöbel, für Türen, Fenster, Treppen, Fußböden. Schwachholz u.a. zur Zellstoffgewinnung.

Kienspäne [etwa 3 mm dicke und 4 cm breite Streifen] verwendete man zum Erhellen der Stuben: Lange Zeit war die Harznutzung wichtig. Schon der Begründer der Homöopathie Hahnemann berichtete 1793 von der medizinischen Bedeutung des Harzes. Kiefernölextrakte werden als Duft- und Massageöle, Badezusatz, Saunaaufgüsse und innerlich [Inhalation] gegen Erkältungskrankheiten und Halsbeschwerden verwendet.

Bernstein, 'das Gold des Nordens', ist erhärtetes Harz von Kiefern, die vor 5o Millionen Jahren wuchsen: Kein anderes Naturerzeugnis hat die Menschheit über Jahrtausende so fasziniert. Bernstein wurde schon in der Steinzeit gesammelt. Beeindruckend sind Einschlüsse von Insekten und Pflanzenresten.

Die Anpassungsfähigkeit der Waldkiefer an Klimaextreme wurde deutlich nach der Sommertrockenheit 2003, als sie die geringsten Schäden aller Baumarten aufwies: Zurzeit werden Waldkiefern-Reinbestände möglichst in Laub-Mischbestände umgewandelt. Mischbestände mit Kiefernanteil tragen zur Risikominderung bei: Mit der Klimaerwärmung und entsprechender Ausdehnung trockener Standorte wird die Waldkiefer eher zurechtkommen als die anderen einheimischen Baumarten.

Weltweit gibt es etwa 1oo Kiefernarten, darunter eine mit 5o cm langen Zapfen [die Zuckerkiefer], eine mit bisweilen tödlichen Zapfen [die Coulterkiefer, deren 3 kg schwere dornige Zapfen aus 25 Meter Höhe herunterfallen können] und eine, die mit fast 5.ooo Jahren die ältesten lebenden Bäume der Welt stellt [die langlebige Grannenkiefer].


Siehe auch:
- Baum des Jahres 2006: Die Schwarzpappel
- Baum des Jahres 2005: Die Rosskastanie


Die Pflanzen des Jahres 2006
- Arzneipflanze des Jahres 2006: Der Echte Thymian
- Baum des Jahres 2006: Die Schwarzpappel
- Blume des Jahres 2006: Das Wiesenschaumkraut
- Blumenzwiebel des Jahres 2006: Die Dahlie
- Flechte des Jahres 2006: Die Caperatflechte
- Gemüse des Jahres 2006: Der Kopfkohl
- Giftpflanze des Jahres 2006: Das Pfaffenhütchen
- Heilpflanze des Jahres 2006: Die Melisse
- Moos des Jahres 2006: Das Quellmoos
- Orchidee des Jahres 2006: Die Breitblättrige Stendelwurz
- Pilz des Jahres 2006: Der Ästige Stachelbart
- Staude des Jahres 2006: Der Phlox
- Streuobstsorte des Jahres 2006: Die Doppelte Philippsbirne

 
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