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Pilz des Jahres 2011: der Rote Gitterling

Mit seinem geradezu außerirdischen Aussehen gehört der Rote Gitterling [Clathrus ruber Pers.] zu denjenigen Pilzen, die nicht zu übersehen sind: Seine fleischrote Gitterkugel schiebt sich etwa Tennisball groß aus einer schmutzig eierschalenfarbigen Hülle, dem Hexenei. Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie [DGfM] hat den Roten Gitterling zum Pilz des Jahres 2011 gewählt, um in einer breit angelegten Mitmachaktion mehr Informationen über seine Verbreitung zu sammeln.

 
Mehr zum Thema: Natur und Umwelt, Pflanzen, Pflanzen des Jahres, Pflanzen des Jahres 2011, Pilze des Jahres, Pilze und Mykologie

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19/10/2010 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Der Gitterkugel entströmt nach ihrer Entfaltung ein aasartiger Geruch, der Fliegen anlockt: Diese Kreatur sieht eher aus wie ein Alien aus einem Sciencefictionhorrorfilm. Ist das überhaupt ein Pilz? Wenn ja, warum sieht er so aus und warum stinkt er so bestialisch? Ist er giftig oder sogar gefährlich? Lockt er die Fliegen an, um sie zu fressen wie eine fleischfressende Pflanze? Die Phantasie projiziert in uns bei der Betrachtung des Roten Gitterlings Angst und Ekel, aber auch Interesse und Bewunderung.

Im Pilzreich ist der ungenießbare Rote Gitterling mit seinen nahen Verwandten, den Stinkmorchelartigen und anderen Gitterlingsartigen die Krone der Schöpfung: Pilze mit normalem Aussehen wie Fliegenpilz, Steinpilz, Pfifferling und Co. verbreiten ihre Sporen durch den Wind. Beim Roten Gitterling hat sich im Laufe der Evolution eine raffinierte Strategie entwickelt, die die Sporenverbreitung nicht mehr dem Zufall überlässt. Durch die rote Farbe und den Aasgeruch wird gezielt die Lieblingsspeise der Schmeißfliegen imitiert: verwesendes Fleisch. Auf der Innenseite der Gitterkugel befindet sich die grünliche Sporenmasse, die durch die angelockten Fliegen gierig aufgesaugt wird. Somit ist die gezielte Sporenverbreitung gesichert.

Der Fachmann nennt das Endozoochorie: Die Pilzsporen werden im Verdauungstrakt der Insekten transportiert und landen nach der Ausscheidung idealer Weise wieder direkt auf Erde, wo sie auskeimen. Der Kreislauf ist geschlossen.

Der Rote Gitterling ist ein sogenannter Saprophyt, der sich von totem organischem Material ernährt: Seine Pilzfäden durchziehen das Erdreich und nehmen gelöste Nährstoffe auf. Hier kann sich der Pilz lange Zeit aufhalten, ohne daß wir seine Präsenz bemerken. Der eigentliche Organismus "Pilz" lebt im Verborgenen. Dies trifft übrigens auf alle Pilzarten zu, deren Fruchtkörper wir als Pilze auf dem Waldboden oder an Bäumen sehen.

In Deutschland kann der Rote Gitterling in jedem Bundesland gefunden werden: Er ist allerdings sehr selten. Die Pilzkartierung der Deutschen Gesellschaft für Mykologie [DGfM] verzeichnet nur etwa 9o Funde. Meist kommt der Rote Gitterling im Sommer auf Friedhöfen, in Gärten oder Parkanlagen vor. Im Mittelmeergebiet ist er häufiger zu finden als bei uns. Wie der Tintenfischpilz, ein naher Verwandter, ist der Rote Gitterling in Deutschland eingebürgert. Es wurde beobachtet, dass mehrjährige Vorkommen auch wieder erlöschen können.

Ob sich der Rote Gitterling in Ausbreitung befindet, kann derzeit nicht mit Sicherheit beurteilt werden: Durch sein unverkennbares Aussehen sollte es jedoch leicht möglich sein, durch Fundmeldungen an die DGfM in kurzer Zeit ein besseres Bild seiner derzeitigen Verbreitung zu bekommen. Die Jagd ist also eröffnet. Mitmachen kann jeder durch eine Kurzmeldung mit Angabe des Fundortes, am besten mit einem Foto vom Roten Gitterling, auf der Website der DGfM.


Siehe auch:
- Pilz des Jahres 2010: die Schleiereule
- Pilz des Jahres 2009: der Blaue Rindenpilz
- Pilz des Jahres 2008: Bronze-Röhrling
- Pilz des Jahres 2007: die Puppenkernkeule
- Pilz des Jahres 2006: der Ästige Stachelbart
- Pilz des Jahres 2005: der Wetterstern


Pflanzen des Jahres 2010
- Arzneipflanze des Jahres 2010: der Efeu
- Baum des Jahres 2010: die Vogel-Kirsche
- Blume des Jahres 2010: die Sibirische Schwertlilie
- Blumenzwiebel des Jahres 2010: der Zierlauch
- Büropflanze des Jahres 2010: die Anthurie
- Flechte des Jahres 2010: die Rosa Köpfchenflechte
- Gemüse des Jahres 2010: die Erbse
- Giftpflanze des Jahres 2010: die Herbstzeitlose
- Heilpflanze des Jahres 2010: die Gewürznelke
- Moos des Jahres 2010: das Gemeine Widertonmoos
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- Orchidee des Jahres 2010: der Europäische Frauenschuh
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- Sommerblumenzwiebel des Jahres 2010: die Lilie
- Staude des Jahres 2010: die Katzenminze
- Streuobstsorten des Jahres 2010

 
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