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Feldahorn: Baum des Jahres 2015
Der Feldahorn [Acer campestre] ist Baum des Jahres 2015. Die Schirmherrschaft über den Feldahorn hat der Präsident des Naturschutzbundes Deutschland [NABU] übernommen.
Feldahorn: Baum des Jahres 2015
Mit dem Feldahorn, auch Maßholder genannt steht im Jahr 2015 eine zierliche Baumart im Mittelpunkt, die oft übersehen oder vergessen wird.
Für forstliche Nutzungen reichen die Stammstärken meist nicht aus, das Holz ist zudem den beiden großen Brüdern Spitz- und Bergahorn recht ähnlich.
Klein, mehrstämmig, unauffällig: Es wird Zeit, dass diese eher seltene Nebenbaumart mehr beachtet wird, denn auch in der Stadt kann der robuste, kleinwüchsige Feldahorn seine Stärken voll ausspielen, insbesondere vor dem Hintergrund der schon heute spürbaren Auswirkungen des Klimawandels.
Feldahorn: Waldrand, Stadt und Garten
Den Feldahorn erkennt man zunächst daran, dass er relativ klein und knorrig bleibt. Er wächst meist mehrstämmig oder gar strauchförmig auf.
Da er sommerwarme Standorte bevorzugt, ist er im Wald selten zu finden, eher am Waldrand oder in Hecken in der Landschaft.
Er bildet ein Herzwurzelsystem bis etwa ein Meter Tiefe. Als Höchstalter erreicht der Feldahorn immerhin 200 Jahre.
Optisch auffällig sind Korkleisten, die die Rinde manchmal an Zweigen bildet. Die kleinen Blätter sind langgestielt und schön gelappt, wobei die meist fünf Lappen abgerundet sind.
Ein besonderes Highlight ist ihre goldgelbe Herbstfärbung. Die Früchte bilden die ahorntypischen Doppelflügelnüsschen.
Bestäubt wird der Feldahorn durch Bienen, Hummeln und Fliegen, die man an warm sonnigen Frühlingstagen rund um die Kronen schwirren sieht.
Für die Vögel, die gerne die Feldahornfrüchte fressen, ist diese Baumart ein wichtiger Lebensraum, ebenso wie für viele Insekten und Pilze.
Feldahorn: rote Listen Berlin und Brandenburg
Das Heimatvorkommen des Feldahorns ist Mittel- und Südeuropa. Die Eiszeiten hat er an den Südalpen überdauert und sich von dort aus mit etwa 100 Meter pro Jahr gen Norden vorgearbeitet.
Im Nordwesten Deutschlands fehlt er von Natur aus, wurde aber durch Pflanzungen auch hier verbreitet.
In den roten Listen wird sein Vorkommen in Berlin und Brandenburg als gefährdet eingestuft.
Die meisten Exemplare wurden bei einer bundesweiten Erhebung in Mecklenburg-Vorpommern gezählt.
Feldahorn: klein und robust
Als Stadt- und Straßenbaum macht der Feldahorn gerade Karriere. Er bleibt mit 15 bis 20 Metern Höhe relativ klein, eignet sich daher auch für enge Straßen und Gärten.
Vor allem aber zeichnet ihn seine Robustheit aus: Er ist salz-, immissions- und ozontolerant. Zudem verträgt er Bodenverdichtung, Hitze, intensive Sonnenstrahlung und hat eine hohe Trockenheits- und auch Überflutungstoleranz [vier bis sechs Wochen].
All diese Eigenschaften machen den Feldahorn zu einem interessanten Kandidaten für die Pflanzung an städtischen Problemstandorten.
Aber auch im Garten ist der Baum eine dankbare Pflanze, sei es als Gehölzhecke oder als Solitär.
Der kleinblättrige Feldahorn ist gut schnittverträglich und lässt sich daher leicht zu Formgehölzen schneiden.
Feldahorn: beliebte Heckenpflanze
Der Feldahorn ist eine beliebte Heckenpflanze, da er sehr schnittverträglich ist und kleinblättrig.
Dieser Baum des Jahres ist sogar ganz besonders lohnend für das Thema Nutzung und Ökologie von Hecken.
Zudem lässt er sich wegen seiner Kleinblättrigkeit und Schnittverträglichkeit sehr gut zu Formgehölzen schneiden, wie für Labyrinthe oder Baumskulpturen.
Weiter wird er in der Ingenieurbiologie gerne zur Böschungsbefestigung und Randstreifen-, Schallschutzwallbegrünung verwendet.
In Weinbaugebieten sieht man ihn bisweilen auch heute noch als lebende Rebstützen, indem die Bäume geschneitelt werden (die Blätter werden regelmäßig für Viehfutter geerntet) und dadurch klein bleiben.
Insgesamt ist er eine sehr beliebte Gehölzart im Garten- und Landschaftsbau und wird daher gerne viel gepflanzt.
Feldahorn: Lebensraum für Tiere
Vögel fressen die Früchte im Winter und verbreiten sie dabei auch, sonst macht das der Wind.
Feldahorne sind Lebensraum für Vögel, Insekten und Pilze: gelegentlich kommen Hallimasch, Schuppiger Porling, Schmetterlingstramete oder Lackporlinge vor.
Allerdings ist der Feldahorn weniger pilzanfällig als Spitz- und Bergahorn. Die Blätter werden von verschiedenen Schmetterlingsraupen befressen mit so schönen Namen wie Zahnspinner, Ordensband, Blausieb, Haseleule, Gürtelpuppenspanner und Satelliteule.
Das ist aber nicht dramatisch, ebensowenig gelegentliche rötliche, hörnchenartige Blattgallen durch Gallmilben und das Verzehren der Samen und Knospen durch Gimpel und Kernbeißer.
Eher schon problematisch ist der regelmäßige Blattmehltau im Sommer oder der häufig auftretende Wildverbiss. [DGS, FBdJ, Foto]
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