Zwiebel: Heilpflanze des Jahres 2015

Die Zwiebel [Allium cepa] wurde durch eine Jury des NHV Theophrastus zur Heilpflanze des Jahres 2015 gewählt.

Zwiebel: Heilpflanze des Jahres 2015

Als unentbehrliches Nahrungs- und Würzmittel verzehrt jeder deutsche Bürger etwa sieben Kilogramm Zwiebeln im Jahr.

„Wir wollen mit der Wahl den heilenden Aspekt der Zwiebel wieder mehr hervorheben“, äußerte Christina Schäfer, Vorsitzende der Jury. So ist die Zwiebel unter anderem bei Appetitlosigkeit und zur Vorbeugung altersbedingter Gefäßveränderungen wirksam.

Zwiebeln gedeihen gut im mitteleuropäischen Klima: In Deutschland werden sie auf einer Fläche von etwa 9.000 Hektar angebaut.

Zwiebelgemüse: Gemüse des Jahres 2014

Zwiebelgemüse, also alle Allium-Arten, wurden vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt [VEN] bereits zum Gemüse des Jahres 2014 und 2013 ernannt.

Die Zwiebelgemüse umfassen etwa 800 Arten, die sich als Wildarten über viele Klimazonen und auf unterschiedlichen Standorten der Nordhalbkugel ausgebreitet haben, wobei eher trockene Lebensräume bevorzugt werden.

Die „Zwiebel”

Der Ausdruck Zwiebel bezeichnet dabei sowohl die Pflanzenart als auch ihr typisches Speicherorgan, das auch von anderen Pflanzenarten gebildet wird.

In der Umgangssprache wird die genaue Bedeutung oft nicht beachtet: In der Botanik hingegen muss immer klar sein, ob von der Art Allium cepa oder von einem Pflanzenorgan die Rede ist.

Die Zwiebel ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die in der Kultur jedoch meist nur ein- oder zweijährig gehalten und dann geerntet wird.

Zwiebeln: Eine lange Geschichte

Die Küchenzwiebel existiert, von gelegentlichen Verwilderungen abgesehen, nur noch als reine Kulturpflanze in der Obhut des Menschen.

Es sind weder wildwachsende Populationen bekannt, noch konnte bisher eine andere wildlebende Allium-Art als direkter Vorfahre identifiziert werden.

Die Zwiebel ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit und wird schon seit mehr als 5.000 Jahren als Heil-, Gewürz- und Gemüsepflanze kultiviert.

Bei den alten Ägyptern wurden Zwiebeln den Göttern als Opfergabe gereicht, waren eine Art Zahlungsmittel für die beim Pyramidenbau eingesetzten Arbeiter und wurden den Toten als Wegzehrung für die Reise ins Jenseits beigelegt.

Zwiebeln anbauen

Die Zwiebel ist eine sehr sortenreiche Kulturpflanze: Bekannt sind im deutschsprachigen Raum unter anderem die Sorten Rote Braunschweiger, Stuttgarter Riesen und Zittauer Gelbe Riesen.

In Deutschland wird die Zwiebel besonders im Regenschatten des Harzes, bei Frankenthal [Pfalz], Bamberg und Erfurt kultiviert.

Die Zwiebel bevorzugt milden oder sandigen Lehm sowie Lößboden in sonniger, warmer Lage.

Der Boden sollte abgesetzt und feinkrümelig sein, weshalb die Grundbodenbearbeitung, etwa durch Umgraben oder Pflügen, bereits im vorhergehenden Herbst erfolgen sollte.

Steckzwiebeln

Wer Zwiebeln anbauen möchte aber nicht die Geduld hat, ein halbes Jahr zwischen Aussaat und Ernte zu warten, kann gut auf Steckzwiebeln zurückgreifen und die Wartezeit so deutlich reduzieren.

Wer Steckzwiebeln pflanzen will, braucht einen sonnigen Platz im Beet: Der Boden sollte durchlässig, leicht und möglichst frei von Unkraut sein. Um einem Befall mit Mehltau vorzubeugen, sollte der Platz außerdem luftig und windig sein.

Die ersten Steckzwiebeln setzen kann man im Frühjahr zwischen März und April. Die Reihen sollten einen Abstand von 20 Zentimeter haben.

Alle 10 Zentimeter kann eine Zwiebel gesteckt werden – und zwar nur so tief, dass das obere Drittel der Zwiebel aus dem Boden herausragt.

Aber auch im Herbst kann man noch Steckzwiebeln stecken: Wintersteckzwiebeln werden im September oder Oktober gesteckt und entwickeln dann bereits Wurzeln.

Die Ernte kann deshalb schon ab Ende Juni erfolgen – bei vielen Sorten bis spät in den Herbst. [Lalithamba Foto]

 

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