Elsbeere: edle Unbekannte

Für den Baum des Jahres 2011 steht eine Baumart im Rampenlicht, die nach einer aktuellen Blitzumfrage die meisten Menschen bisher gar nicht kannten: die Elsbeere [Sorbus torminalis].

Das alleine ist schon ein gewichtiger Grund für ihre Wahl zum Baum des Jahres. Der zweite ist ihre Seltenheit, obwohl sie fast überall in Deutschland wachsen könnte.

Drittens hat sie eines der edelsten Hölzer, eine attraktive und relativ späte Blüte, eine traumhafte Herbstfärbung und Früchte, mit denen man hochwertige Delikatessen herstellen kann, wenn man davon weiß. Es gibt viel Interessantes und Neues von der schönen Else zu berichten.

Elsbeere: edle Unbekannte

Elsbeere, was ist denn das? So lautet meist die Frage, wenn man den Namen irgendwo erwähnt. Klären wir also zunächst einmal, woran man diese Baumart erkennt.

Die Blätter werden oft für einen Ahorn gehalten, allerdings ist der entscheidende Unterschied, dass sie nicht gegenständig, sondern wechselständig am Spross stehen.

Sie stehen sich also niemals zu zweit gegenüber, sondern sind spiralig am Spross verteilt. Wenn man genauer hinsieht, erkennt man außerdem, dass sie nicht gleichmäßig handförmig gelappt sind wie der Ahorn.

Die Blätter der Elsbeere sind allerdings sehr variabel, die beiden untersten Lappen manchmal stärker abgespreizt und an der Basis herzförmig, zuweilen sogar als separates Fiederpaar vom übrigen Blatt gelöst.

Die 4 bis 5 Paare deutlicher Seitennerven verlaufen vom Hauptnerv bis in die Lappenspitzen. Junge Blätter sind beiderseits behaart, später oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits graugrün, und dann nur noch auf den Nerven behaart.

Die Blattstiele sind etwa 3 Zentimeter lang und dünn lockerfilzig behaart.

Elsbeere: traumhafte Herbstfärbung

Die Herbstfärbung ist ein Erlebnis: zunächst rot, sie kann feuerrot sein, und dann geht sie oft über orange in gelb über.

Die Knospen sind klein und kugelig, mit klebrigen, leuchtend grünen, bis gelblichen Knospenschuppen.

Der Austrieb der Elsbeere erfolgt Mitte April, und das Streckungswachstum ist Ende Mai bis Anfang Juni abgeschlossen. Es werden Kurz- und Langtriebe ausgebildet.

Kurztriebketten können bis zu 66 Jahre alt werden, das höchste jemals festgestellte Alter von Kurztriebketten. Sie dokumentieren so eindrucksvoll die Überlebensfähigkeit der Elsbeere in unterdrücktem Zustand im Wald.

Elsbeere: Borke, Alter, Krone

Ab dem 30. Lebensjahr reißt die Borke in vielgestaltige Schuppen auf, so dass der Stamm dann ein unverwechselbares Aussehen erhält, ähnlich dem Birnbaum und daher mit diesem im Winterzustand zu verwechseln. Aber dessen Knospen sind braun und spitz.

Die Elsbeere erreicht ein maximales Alter von 200 bis 300 Jahren. Je nach Standort werden Baumhöhen von 20 bis 25 Metern erreicht. Nur selten werden einzelne Bäume 30 Meter hoch.

In einzelnen Fällen werden Stammdurchmesser, in Brusthöhe von mehr als 100 Zentimetern gemessen. Bisweilen wächst die Baumart aber auch nur strauchförmig, zum Beispiel bei dauerndem Windeinfluss an der Küste. Dann staunt man über die Kampfstärke der schönen Else.

Bei genügend Licht und entsprechendem Wuchsraum bildet der Baum eine rundliche, eiförmige Krone aus.

Arttypisch ist bei jungen Elsbeeren die häufige Bildung von Zwieseln: der Stamm gabelt sich in zwei Stämmlinge, da die Gipfelknospen aus späten Johannistrieben nicht rechtzeitig verholzen und dann im Herbst frostgefährdet sind.

Am 24. Juni ist der Johannistag, ungefähr dann treiben bei manchen Baumarten die Knospen ein zweites Mal aus, so auch bei jungen frei stehenden Elsbeeren.

Viele der heute wachsenden Bäume sind nicht typisch für die natürliche Wuchsform der Elsbeere, denn während der letzten Jahrhunderte fand in deutschen Wäldern eine Auslese statt, die lediglich wirtschaftlich minderwertige Exemplare zurückließ. Das ist übrigens ähnlich bei der Eibe.

Elsbeerenlandschaft in Österreich

In Niederösterreich, circa 50 Kilometer westlich von Wien rund um Michelbach, gibt es eine besonders eindrucksvolle und einmalige Elsbeerenlandschaft, das sogenannten Elsbeerreich.

Dort findet jedes Jahr am zweiten Samstag im Mai ein Elsbeertag statt, an dem in der Markthalle Michelbach alles rund um die Elsbeere vorgestellt wird: Kunst, kulinarische Delikatessen, Holzarbeiten und ähnliches.

Dazu gibt es Vorträge und eine Wanderung zu besonders schönen Bäumen in der Landschaft. Es wurde extra ein Verein zur Erhaltung, Pflege und Vermarktung der Elsbeere gegründet, der sehr aktiv ist.

Dort kann es einem sogar passieren, dass ein Tankwart sofort seine Tankstelle schließt, um einem die schönsten Elsbeeren der Umgebung zu zeigen.

In Deutschland gibt es seit 1993 einen Förderkreis Speierling und Elsbeere, in dem sich Liebhaber dieser beiden Baumarten zusammengefunden haben und Veranstaltungen zur Förderung organisieren.

Elsbeere: schöne Blüten

Im Freistand beginnt die Elsbeere mit etwa 20 bis 25 Jahren zu blühen. Die Blütezeit ist Ende Mai bis Anfang Juni. Die Blüten werden vorwiegend von Käfern und Hautflüglern, zum Beispiel Bienen bestäubt.

Sie stehen in lockeren, 10 bis 12 Zentimeter breiten Trugdolden mit 30 bis 50 Einzelblüten. Diese sind lang gestielt, zwittrig und 10 bis 15 Millimeter breit. Die 5 Kronblätter sind weiß.

Der Fruchtknoten ist im Unterschied zu allen anderen Vertretern der Gattung Sorbus unterständig, das heißt er befindet sich unter dem Blütenboden.

Pro Blüte sind 5 Samenanlagen vorhanden, von denen aber meist nur 2 bis 4 einen reifen Samen hervorbringen. Die Bäume müssen von anderen Bäumen fremdbestäubt werden, aber selbst dann liegt die Absterberate der Samenanlagen noch bei rund 80 Prozent.

Selbstbestäubung führt zu 100 Prozent Ausfall der Samenanlagen, dadurch wird Inzucht verhindert, denn die ist nachteilig und daher in der Natur unerwünscht.

Elsbeere: viele Früchte

Die Fruchtreife der Elsbeere ist im Juli bis September, der Fruchtfall erstreckt sich von Oktober bis Januar. Die länglichen bis rundlichen Früchte sind bis 2 Zentimeter lang, anfangs rötlich gelb und fest, später bräunlich mit kleinen hellen Warzen.

Die Oberfläche ist mehlig und ledrig. Die Frucht ist mit dem leicht abfallenden Kelch gekrönt, eine Folge des unterständigen Fruchtknotens. Das Fleisch der vollreifen Früchte schmeckt charakteristisch süßsauer.

Das Fruchtfleisch ist wie bei der Birne etwas körnig, durch sogenannte Steinzellennester. Die Samen werden durch Tiere verbreitet. Die wichtigsten Verbreiter sind Drosselvögel, aber auch Fuchs und Marder.

Nur am nördlichen Rand des Areals der Elsbeere in Dänemark klappt das nicht, denn dort tritt die Samenreife erst so spät im Oktober ein, dass die Vogelarten dann bereits in südliche Überwinterungsgebiet gezogen sind.

Die natürliche Verjüngung erfolgt allerdings nur selten über Früchte, da ein großer Teil des Saatgutes vor allem von Mäusen gefressen wird und die Sämlinge einem starken Verbissdruck durchs Wild ausgesetzt sind.

Wie bei den anderen Sorbusarten ist allerdings auch bei der Elsbeere das Ausschlagvermögen sehr groß.

Die Vermehrung über Stockausschläge und Wurzelschösslinge spielt daher, auch aufgrund des relativ schlechten Fruchtansatzes oft eine größere Rolle als die geschlechtliche, vor allem an den Rändern des Verbreitungsgebietes.

Daher profitiert die Baumart von der Nieder- und Mittelwaldbewirtschaftung, wie sie bis Anfang des 20. Jahrhunderts weit verbreitet war.

Elsbeere aus der Famile der Rosengewächse

Aus Samen hervorgegangene Pflanzen entwickeln eine tief reichende Pfahlwurzel, die nach den ersten Tagen schon mehrere Zentimeter lang ist. Alte Stämme können Wurzeltiefen von 1 bis 2 Meter erreichen.

Die Wurzeln überschreiten in der seitlichen Ausdehnung den Kronendurchmesser erheblich. Elsbeeren sind an ihrem Standort daher fest verwurzelt, Ausfälle durch Windwurf sind sehr selten.

Die Elsbeere gehört zur Familie der Rosengewächse. Damit ist nun bereits die 5. Art dieser Familie Baum des Jahres geworden, was allerdings bei dieser großen Familie nicht verwundert. Mit der Elsbeere ist auch bereits die 3. Sorbusart Baum des Jahres, nach Speierling 1993 und Eberesche 1997.

Elsbeere: Vorkommen und Standorte

Die Elsbeere gehört heute zu den seltensten Baumarten in Deutschland. In Wäldern ist sie mit deutlich unter 1 Prozent an der Waldfläche vertreten, es gibt nur verinselte Vorkommen oder Einzelbäume.

Im Auftrag des Bundes werden diese seltenen Vorkommen erfasst, genetisch untersucht und Konsequenzen für Erhaltungsmaßnahmen abgeleitet.

Am häufigsten haben Elsbeervorkommen dort überdauern können, wo Niederwald- und Mittelwaldwirtschaft in Mitteleuropa bis in das vorletzte Jahrhundert betrieben wurden.

Hier wurde die Art sicherlich durch die periodisch kräftige Freistellung sowie durch ihr hohes Ausschlagvermögen begünstigt.

Die ist Elsbeere eine mittel- und südeuropäische Baumart mit Vorkommen bis nach Nordafrika und Kleinasien. In ihrem Areal ist sie auffallend ähnlich verbreitet wie der Sperling.

In Deutschland ist sie nahezu bundesweit zu finden, wenn auch nur sehr selten, und hat hier ihren Verbreitungsschwerpunkt im mittleren und südlichen Teil.

Besonders im Ober- und Mittelrheingebiet, entlang von Ahr, Mosel und Neckar sowie auf der Alb, im Kraichgau und im Taubergebiet, auf der Rhön, im Spessart und an der Saale.

Nur südlich der Donau und im Schwarzwald sowie im äußersten Nordwesten fehlt sie ganz. In Schleswig-Holstein gilt sie als verschollen, und in Niedersachsen erreicht sie ihre nördliche Verbreitungsgrenze etwa an der Schwelle vom Bergland zum Flachland.

Auch in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen gilt sie als stark gefährdet. Die Elsbeere ist mit ihrem submediterranen Verbreitungsschwerpunkt eine wärmeliebende und hitzeverträgliche Baumart, die in unseren Breiten bevorzugt auf recht steilen, südexponierten Hängen in sonniger Lage wächst.

Sie meidet schattige und vor allem kühle Lagen, in denen sie nicht besonders häufig blüht. Die Sommerwärme begrenzt ihre Höhenverbreitung bis maximal 700 Meter, in alpinen Föhntälern findet man einzelne Exemplare bis 900 Meter.

Elsbeere: langsames Wachstum

Insgesamt ist das Wachstum eher als langsam und gleichmäßig einzustufen, das durchschnittliche Höhenwachstum junger Elsbeeren beträgt 35 Zentimeter pro Jahr, maximale Trieblängen erreichen bis zu 60 Zentimeter.

Die Baumart ist nur anfangs recht schattentolerant, benötigt aber schon bald mehr und mehr Licht und ab mittlerem Alter eine freie Krone. Überschirmung [Beschattung] in dichten Beständen verringert sowohl das Wachstum als auch den Anteil blühender Elsbeeren und ihre Blühintensität.

Die hohe Lichtbedürftigkeit ist auch der Grund, warum die Elsbeere in Mitteleuropa fast ausschließlich auf Extremstandorten oder in ehemals als Nieder- und Mittelwald genutzten Wäldern überdauert hat.

Die Konkurrenzschwäche der Elsbeere gegenüber Begleitbaumarten wie Buche oder Ahorn stellt ein erhebliches Problem dar.

Elsbeere: auf Hilfe angewiesen

Sie ist daher auf die Förderung durch Menschen angewiesen. Deutlich besser ist die Konkurrenzfähigkeit der Elsbeere ist auf trockeneren, nährstoffreicheren Standorten.

Die Höhendifferenz wird dort geringer und damit auch die Konkurrenz der anderen Baumarten. Ursache hierfür ist die bessere Angepasstheit der Elsbeere an Sommertrockenheit, auf die vor allem Buchen empfindlicher reagieren.

Auf solchen Standorten kann die Elsbeere daher ohne hohen Pflegeaufwand als Mischbaumart in der Kronenschicht gehalten werden.

Insgesamt dürften die Konsequenzen des Klimawandels für die Elsbeere eher positiv sein, da sie als trockenstresstolerante Baumart von den Veränderungen profitieren kann.

Sie bevorzugt nährstoffreiche Böden und wird oft als Baum bezeichnet, der sehr eng mit Kalkböden und anderen basischen Gesteinen verbunden ist, kommt allerdings auch gelegentlich auf basenärmeren Grundgesteinen wie zum Beispiel Buntsandstein vor.

Auf staunassen Böden lässt ihr Zuwachs erheblich nach. Ihr Optimum liegt in demselben Bereich wie das der Buche und ihre Standortamplitude ist ähnlich weit.

Elsbeere: ganz klar eine Bienenweide

Neben der nicht außer Acht zu lassenden Bedeutung als Bienenweide dient die Elsbeere mit ihren Früchten auch vielen Vogelarten als Nahrungsquelle.

Darunter sind die Sing- und die Wachholderdrossel, Amsel, Rabenkrähe sowie viele andere Wildvogelarten.

Das Fallobst wird zudem gern von Kleinsäugern gefressen. Verschiedene Pilzarten siedeln sich im abgestorbenen Holz von Elsbeerstämmen an, zum Beispiel Schillerporlinge.

Elsbeere: vielseitige Nutzungsmöglichkeiten

Aufgrund ihrer Seltenheit werden die Nutzungsmöglichkeiten der Elsbeere vollkommen unterschätzt. Man sollte sich jedoch hüten, eine Baumart nur anhand des gegenwärtigen Nutzens zu bewerten, das zeigt zum Beispiel auch die Eibe, aus der seit 1992 ein Mittel für die Krebstherapie gewonnen wird, das zuvor unbekannt war.

Das Holz ist gelblich bis rötlichweiß, bräunlich nachdunkelnd. Insgesamt ähnelt es in Färbung und Beschaffenheit sehr dem Birnbaumholz, was auch zu seinem Handelsnamen Schweizer Birnbaum geführt hat.

Splint- und Kernholz der Elsbeere sind oft nicht farblich abgesetzt, es kann sich jedoch auch ein brauner Kern ausbilden. Etwa ein Drittel der Stämme zeigt mehr oder weniger deutliche Riegelung oder andere Strukturabweichungen.

Elsbeere: schönes Holz

Bereits 1579 findet man in Forstordnungen die Forderung, dass die Elsbeere im Mittelwald vom Hieb ausgenommen wird, um ihr Holz für Tischler- und Schreinerarbeiten nutzbar zu machen.

Das Holz der Elsbeere wird bis heute von Drechslern, Stellmachern und Tischlern sehr geschätzt. Es ist fest, schwer, elastisch und gut polierfähig.

Im Jahre 1900 wurde es bei der Pariser Weltausstellung zum schönsten Holz der Welt gekürt. Heute gehört das Holz ausgewählter Stämme zum höchstbezahlten mit Spitzenpreisen.

Die besten Stämme werden zu Furnieren verarbeitet, die dann im exklusiven Innenausbau Verwendung finden. Da das Elsbeerholz nicht selten eine feine Riegelung aufweist, sind die Furniere auch für besondere Einzelstücke in der Möbeltischlerei sehr beliebt.

Der Bedarf kann derzeit nicht annähernd aus heimischen Wäldern gedeckt werden, und das wird auch noch lange so bleiben, da zu wenige Bäume nachwachsen und angezogen werden. Hier sind wir Menschen gefordert, vor allem Waldbesitzer, Förster und Baumschulen.

Für den Instrumentenbau wird das Holz der Elsbeere besomders an stark beanspruchten Stellen der Mechanik bei Flügeln und Pianos geschätzt, bei den Holzblasinstrumenten zum Beispiel für Blockflöten und Dudelsäcke.

Außerdem ist Elsbeerholz in der Liste geeigneter Holzarten für den Wagenbau [Wagnerholz] genannt, Hölzer, die zur Herstellung von Nutzfahrzeugen eingesetzt werden, müssen ausgesprochen zäh und elastisch, fest und gradfaserig sein.

Elsbeere: weitere Verwendung

Aus den jungen Zweigen kann ein gelb- und rotbrauner Farbstoff gewonnen werden, der früher zum Einfärben zum Beispiel von Textilien und Lebensmitteln benutzt wurde.

Schon die Römer schätzten die Elsbeerfrüchte nicht nur aus medizinischen Gründen: Die Äpfelchen wurden wegen ihrer Wirkstoffe gegen Cholera, Ruhr, daher auch der Name Ruhrbirne und andere Durchfallerkrankungen eingesetzt.

Das ist in einigen Regionen auch heute noch der Fall, auch als Heilmittel für das Vieh. Die vollreifen Vitamin C reichen Früchte entwickeln erst nach den ersten Frösten ihr typisch säuerlich süßes Aroma.

Der Erntezeitpunkt muss sehr genau gewählt werden, da sie in reifem Zustand gern von Vögeln gefressen werden und so die gesamte Ernte gefährdet ist, wenn man zu lange wartet.

Die Ernte ist etwas mühsam: man muss mit einer Leiter in die Krone steigen, um die Früchte zu pflücken oder abzuschlagen, das Schütteln der Bäume hilft nicht. Man kann aus ihnen unter anderem:

  • Kompott,
  • Marmelade,
  • Gelee
  • Fruchtsäfte
  • Schokolade,
  • Konfekt,
  • Käse,
  • Kekse,
  • Kuchen und
  • Torten
  • …verwenden. Wenn man mehr darüber wissen mag, lohnt sich ein Besuch im Elsbeerreich in Niederösterreich, diese Region wurde 2008 als Genussregion Wiesenwienerwald Elsbeere ausgezeichnet und wird seitdem von der EU gefördert.

    Elsbeere: König aller Obstbrände

    Obwohl die Elsbeere zu den wichtigsten Wildobstarten zählt, ist ihr Anbau derzeit wirtschaftlich nicht lohnend, da auch in Kultur die ersten Erträge erst im Alter von frühestens 12 Jahren einsetzen.

    Eine weitere Nutzung der Früchte ist die Branntweindestillation zum König aller Obstbrände: Die aufwändige Herstellung von Edelbränden findet in den letzten Jahren in mehreren mitteleuropäischen Ländern zunehmende Resonanz.

    Die Elsbeere ist ein wertvolles Ziergehölz für Gärten und Parkanlagen. Dazu tragen vor allem der Blühaspekt im Frühjahr und die spektakuläre Herbstfärbung bei.

    Als Straßenbaum ist sie nicht optimal geeignet, wegen des Fruchtfalls und da sie streusalzempfindlich ist, also am besten an Nebenstraßen und Feldwegen.

    Schädlinge, Verbiss und Frosthärte

    Es gibt keine nennenswerten Schädlinge, die speziell an der Elsbeere auftreten oder bemerkenswerten Schäden hervorrufen. Die Raupen vom Blausieb, einem Schmetterling, minieren in jungen Trieben.

    Als schlimmste Bedrohung wird der Hallimasch angesehen, dessen parasitischer Befall tödlich sein kann. Waldbaulich bedeutsame Schäden werden vor allem durch Säugetiere verursacht.

    Die Samen werden mit Vorliebe von Mäusen aufgenommen, was die generative Fortpflanzung deutlich erschwert. Schädigungen durch Wühlmäuse treten besonders in Aufforstungen auf vormals landwirtschaftlich genutzten Flächen auf, da die Elsbeerwurzeln bevorzugt abgenagt werden.

    Jungpflanzen verbeißt und fegt das Rehwild stark. Daneben tritt Verbiss durch Hasen und Mäuse auf. Ein Schutz der aufkommenden Verjüngung beziehungsweise aus Pflanzung hervorgegangener Kulturen ist daher unerlässlich.

    Die Elsbeere gilt nach der Pflanzung beziehungsweise Naturverjüngung als sehr widerstandsfähig gegen Stress. Ausfälle durch Frostschäden oder Trockenheit treten nur in sehr geringem Umfang auf.

    Unter Freilandbedingungen wird ihre Frosthärte bis unter minus 25 Grad Celsius eingeschätzt, aufgrund ihres späten Austreibens gilt sie auch als spätfrosttolerant.

    Elsbeere in Märchen und Sagen

    In einigen Märchen und Sagen taucht die Elsbeere auf, zum Beispiel verwandeln sich in der Schweizer Sage Die Feengrotte am Ende Goldstücke in Elsbeerblätter mit entscheidenden Auswirkungen auf den Ausgang der Geschichte.

    Der Artbeiname torminalis [vom lat: tormina: Bauchschmerzen] leitet sich von der Verwendung der gerbstoffhaltigen Früchte als Heilmittel bei Roter Ruhr ab.

    Deutsche Namen der Elsbeere sind sehr vielfältig, zum Beispiel Elschbirle, Eisenbeere, Arlesbeere, Iltisbeere, Ruhrbirne, Sauerbirla, Sperberbaum.

    Als erster hat Martin Luther den deutschen Namen Elsbeere überliefert, der die Art und ihren Nutzen kannte und 1526 seinen Freund Agricola in einem Brief bat, doch noch mehr von den köstlichen Früchten zu schicken.

    In Österreich ist die Elsbeere im Jahr 2012 Baum des Jahres. Als sehr seltene Baumart steht derzeit die Nutzung und Verwendung der Elsbeere weit hinter den potentiellen Möglichkeiten zurück, denn das Wissen darüber ist mit dem Verschwinden dieser Baumart fast überall in Vergessenheit geraten.

    In den meisten Baumbüchern taucht sie schon gar nicht mehr auf, weil die Autoren sie übersehen haben oder gar nicht mehr kennen. Nach all dem Berichteten gibt es also jede Menge Gründe, eine Elsbeere zu pflanzen. [FBdJ, Muffinn Foto]

     

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