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Spritzgeräte, Sprühgeräte

Immer wieder einmal nehmen die so genannten Schädlinge im Garten überhand: Manchmal helfen dann noch Absammeln oder Abwaschen, aber bei größeren Beständen ist diese Art der Schädlingsbekämpfung auch im Hausgarten nicht mehr vertretbar. Dann muss die Gartenspritze her, um der Plage Herr zu werden.

 
Mehr zum Thema: Gartenarbeit, Gartentechnik, Kommunaltechnik, Pflanzen, Pflanzenkrankheiten

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04/05/2007 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Info: //Gartentechnik.com findet Ihren Fachhändler vor Ort.


Von der Handspritze zum Rückentragegerät mit Zweitaktmotor: Spritzgeräte und Sprühgeräte in allen möglichen Formen und Größen sind schon für das Küchenfenster zu bekommen. Handspritzen, einfache Drucksprüher, Hochleistungssprühgeräte, Kolbenrückenspritzen oder Rückentragespritzen mit Verbrennungsmotor bilden ein breites Spektrum. Im Spezialistenbereich, den wir hier nur kurz streifen wollen, sind noch fahrbare Motorspritzen bis hin zu den großen Spezialspritzen, zu nennen, die jeder im Frühjahr allenthalben auf Maisfeldern im Einsatz sieht. Eine Zwischenposition zwischen Hand- und Motorantrieb nehmen die Spritzgeräte und Sprühgeräte mit Batterieantrieb ein. Sie haben sich aber nicht in großen Stückzahlen durchsetzen können.


Qualität: über Pumpen, Spritzen und Füllöffnungen
Spritzgeräte und Sprühgeräte unterliegen durchaus sehr breit gefächerten Qualitäten: Für den privaten Anwender sind die Großvermarkter die ersten Anlaufstellen, wenn es um billige Geräte geht, sei es die kleine o,5 l-Handspritze oder die Rückentragespritze mit 5 l Inhalt, die für wenige Spritzdurchgänge im Jahr sinnvoll und ausreichend erscheint. Auch wenn einmal eine Dichtung fehlt, kann ein gut sortierter Baumarkt oder ein Gartencenter der bekannten Filialketten helfen.

Wir wollen an dieser Stelle aber bewusst auf Unterschiede aufmerksam machen, die auch ein 'Weniganwender' mit in Kaufüberlegungen einbeziehen sollte: Denn Preis ist nicht nur billig, sondern auch von Ausstattung, verwendeten Materialien und bestimmten Details abhängig, die das Leben und Arbeiten deutlich einfacher machen können. An dieser Stelle wollen wir auch den Spaß an der Gartenarbeit nicht vergessen. Denn eine schnell erledigte Arbeit macht doch mehr Freude als eine, die nur mit Huddel und Brassel erledigt werden kann, weil zum Beispiel minderwertiges Werkzeug zum Einsatz gekommen ist. Deshalb hier aus der Vielfalt technischer Details ein paar Besonderheiten, auf die der eine oder andere später beim Kauf achtet. Der Fachhändler macht dies so oder so.

Die Pumpen bilden zusammen mit dem Behälter das Kernstück einer jeden Spritze: Mit ihr wird der Luftdruck im Behälter aufgebaut, der wiederum die Spritzflüssigkeit herausdrückt. Die Kontrolle des Druckes übernimmt bei einfachen Geräten ein Überdruckventil oder bei hochwertigen Geräten ein Überdruckventil mit Zeigermanometer. Mit der letztgenannten Ausstattung lässt sich der gewünschte Druck sehr genau aufbauen. Die Düse ist für die Tröpfchengröße entscheidend und verwirbelt das Spritzgut. Auch sie kann je nach Material und Ausführung ein Qualitätsmerkmal sein.

Qualitätsunterschiede offenbaren sich an einer Spritze vor allem in den Schlauchverbindungen: Bei den Einstiegsgeräten sind diese Verbindungen mit einfachen Schellen gepresst. Die Erfahrung zeigt, dass diese Verbindungen einmal nur wenig Druck, aber auch nur wenigen Anwendungen standhalten. Sie werden schnell undicht und wenn dem Bediener dann die Spritzbrühe ins Hemd läuft, weiß der schnell, dass er am falschen Platz gespart hat. Hier sind auf jeden Fall Schraubverbindungen die bessere, haltbarere und trockenere Lösung. Die sicherste und haltbarste Verbindung sind Schraubverbindungen aus Messing, obwohl sie den Preis in die Höhe treiben.

Wichtig ist noch eine möglichst große Einfüllöffnung, die zusätzlich mit einem engmaschigen Sieb abgedeckt wird: Ein wichtiger Punkt, der auch von den Geräteherstellern immer wieder übersehen wird, sind die Markierungen für die Literzahlen. Bei einer kleinen Einfüllöffnung und außen angebrachten Markierungen lässt sich nämlich oft gar nicht erkennen, was sich an Flüssigkeit bereits im Behälter befindet. Hier hilft oft nur ein sauberer Messbecher, was aber die Arbeit wiederum umständlicher macht.


Zubehör
Im Bereich 'Zubehör' gibt es auch bei Spritzgeräten und Sprühgeräten eine Menge Erwähnenswertes: Zu den wichtigsten Zubehörteilen gehören verschiedene Verlängerungsrohre zum Überbrücken größerer Höhen, oder Spezialdüsen für verschiedene Einsatzbereiche. Es ist ganz erstaunlich, mit welch genau definierten Sprühdüsen die Spezialisten den Schädlingen zu Leibe rücken. Da kommt es manchmal auf ganz feine Düsen an, ein anderes Mal auf eine breite Ausbringung mit einer genau vorgeschriebenen Tröpfchengröße.

Manometer und Druckregler sind dafür weitere Zusatzgeräte um aus bestimmten Gründen einen vorher definierten Druck aufbauen zu können: Sprühschirme erleichtern die Arbeit in Randbereichen und sorgen dafür, dass die Spritzbrühe nicht vom Winde verweht wird. Vergessen werden darf auch nicht das Pflegemittel Aktivkohle, das immer noch am Besten Rückstände in Pflanzenschutzgeräten bindet und löst.

Was sprühen und drücken kann, kann auch saugen: Nach diesem Motto gibt es besondere Sprühgeräte, die zum Beispiel auch Öl aus Rasenmähermotoren absaugen können. Bei manchen Herstellern von Gartentechnik sind solche speziellen Sauggeräte sogar in den Prospekten vermerkt. Sie sind durchaus zu verwenden, weil bei ihnen das lästige Aufbocken des Rasenmähers und Lösen der meist stark verschmutzten und schlecht zu erreichenden Ölablassschraube entfällt. Wer dann noch unglücklich arbeitet, verschüttet das alte Öl neben seine Auffangwanne und verschmutzt damit den Untergrund für lange Zeit. Der Motor sollte für das Ölablassen übrigens einige Minuten angelassen werden. So wird das Motoröl dünnflüssiger und lässt sich leichter und rückstandsfreier heben.


Fassungsvermögen, Sprühbehälter und Dosierung
Vom Fassungsvermögen her dürfte die Untergrenze bei o,5 l anzusiedeln sein: Das ist auch ein Maß, mit dem sich in der Dosierung noch gut rechnen lässt. Es gibt aber auch etwa o,3 l-Gefäße. Bei ihnen ist das Umrechnen auf die Dosierung umständlicher, ist aber natürlich auch machbar.

Die Größe von o,5 l reicht für das Blumenfenster im Haus oder den kleinen Wintergarten: Auch ein einzelner Strauch im Garten lässt sich damit behandeln. Für größere Bäume oder Anwendungen im privaten Garten sollte es dann aber doch im Minimum eine 5 l-Spritze sein. Die sollten dann schon einen Trageriemen haben, weil das Gewicht damit besser zu bändigen ist. Darüber hinausgehen die 1o l-Spritzen, die aber fast nur noch etwas für große Grundstücksbesitzer oder Gärtnereien sind. Über 15 l Inhalt werden dann die Gewichte zu viel, und es wird auf Karrenspritzen umgestiegen.

Bei den Materialien für Sprühgerätebehälter lassen sich ebenfalls Qualitätsunterschiede herausfinden: Der Bereich 'Kunststoffe' war lange Zeit eindeutig den Billiggeräten zuzuordnen. Mit den besser werdenden Techniken vollzieht sich hier aber langsam ein Wandel. Die ersten Kunststoffbehälter für professionelle Anwendungen sind auf dem Markt. Im Einsteigerbereich sind Kunststoffbehälter aber immer noch dominierend.

Dann folgen die Spritzgeräte und Sprühgeräte in Stahl-Ausführung, wobei feuerverzinktes Stahlblech oder Edelstahl Verwendung findet: Diese reichen schon in den semiprofessionellen und professionellen Bereich. Manches Gerät mit einfacher Pumpe und Ausstattung findet sich aber auch schon in der Hobbyanwendung. Feuerverzinktes Stahlblech ist schwer und kann rosten. Edelstahl rostet nicht, lässt sich gut reinigen, ist dafür aber etwas schwerer als Kunststoff. Kupfer ist das 'traditionelle' Material für Sprühgeräte und Spritzgeräte. Aufgrund des Preises werden diese Geräte aber immer weiter zurückgedrängt.

Dosierung, oder: So wenig wie möglich, so viel oder so oft wie nötig, so lässt sich die Frage der Dosierung in einem Satz beantworten. Die Hersteller von Pflanzenschutzmitteln testen die Wirkung ihrer Präparate vorher genau aus. Deshalb sollte sich der Anwender immer penibel an die Dosierungsmengen auf den Packungen halten. Denn nur so wird die beste Wirkung erzielt. Weder ein Zuviel noch ein Zuwenig ist deshalb empfehlenswert! Wichtig ist noch die Wiederholung der Maßnahme, ebenfalls möglichst so, wie der Hersteller die Abstände zwischen den Spritzungen angibt.


Allgemeine Tipps
Natürlich ist vorher erst genau zu bestimmen, gegen was die Spritzung helfen soll: Dann folgt die Auswahl des geeigneten Mittels. Hierzu sollte unbedingt der Rat eines Fachmannes eingeholt werden, wenn Unklarheiten bestehen. Vielfach sollten erst einmal biologische Sprühmittel in Betracht gezogen werden. Erst wenn das wegen der Höhe des Befalles oder aus anderen Gründen ausgeschlossen werden kann, sollte auf die stärkeren, chemischen Mittel zurückgegriffen werden.

Reste von Spritzbrühen gehören auf keinen Fall in die Kanalisation: Deshalb nie mehr Mittel ansetzen, als gebraucht werden. Wenn einmal zuviel angesetzt wurde, den Rest für die spätere, zweite Spritzung aufheben.

Beim Einfüllen dürfen nur Wasser und Mittel in den Sprühbehälter gelangen: Nichts ist ärgerlicher, als ständig die verstopfte Düse reinigen zu müssen. Deshalb müssen auch Wirkstoffe in Pulverform vor dem Einfüllen vollkommen aufgelöst werden.

Beste Tageszeit für das Ausbringen von Spritzlösungen sind der frühe Morgen und der späte Abend: Dann ist im Sommer meist der Wind eingeschlafen und die Sonne brennt nicht mehr so stark. Das eine ist gut für die Abdrift von Spritzbrühe, das andere verhindert Brandflecken auf den Blättern.

Bei der Ausbringung sind alle Pflanzenteile gleichmäßig zu benetzen, auch die Blattunterseiten: Je feiner der Sprühstrahl, umso besser ist die Wirkung der Spritzbrühe.

Reinigung und Pflege: Nach der Benutzung sind die Geräte gründlich zu reinigen, am Besten mit Aktivkohle. Natürlich sollten sie auch trocken werden können. Erst dann sollten sie wieder komplett zusammengebaut werden. Leckende Dichtungen sollten rasch ersetzt werden. Das ist es auch schon weitgehend, was über den Bereich 'Pflege und Wartung' auszuführen ist.

Schutzkleidung und Schutzmasken: Je nach Spritzmittel ist der persönliche Schutz vor der Berührung oder dem Einatmen des Spritzmittels wichtig. Das beginnt schon beim Befüllen der Spritze mit dem meist stark konzentrierten Präparat. Berühren oder Einatmen der Dämpfe kann schon gefährlich sein. Deshalb unbedingt die Warnhinweise auf der Packung beachten. Beim Ausbringen der Spritzbrühe sollte nie gegen den Wind sondern nur mit dem Wind gespritzt werden. Die Abdrift des feinen Sprühnebels kann erheblich sein. Deshalb immer auch an die Nachbarn denken.

Sollte einmal trotz aller Umsicht etwas passieren, sind auf den Packungen meist wichtige Hinweise für den Arzt oder den Ersthelfer niedergelegt, bis hin zu Gegenmedikationen für schwere Fälle. Der Arzt muss aber für Gegenmaßnahmen die Inhaltsstoffe der Spritzmittel kennen. Er kann aus den Aufdrucken und Hinweisen wichtige Rückschlüsse ziehen.

Fachkundenachweis: Dass Spritzmittel als durchaus gefährlich angesehen werden, zeigt auch die Tatsache, dass die Gebinde nur durch Personen abgegeben werden dürfen, die einen Fachkundenachweis erbracht haben, und dass bestimmte Mittel beim Einzelhandel in abgeschlossenen Vitrinen aufbewahrt werden müssen. Damit ist aber auch sichergestellt, dass der Verkäufer Ahnung vom Inhalt des 'Giftschrankes' haben muss. Hilfestellung in Sachen Pflanzenschutz geben natürlich auch die örtlichen Pflanzenschutzämter, die Landwirtschaftskammern und sogar die Firmen, die Schädlingsbekämpfungsmittel anbieten.


Auf zur Schädlingsbekämpfung!
Jedes Pflanzenschutzmittel ist einer bestimmten Gruppe zugeteilt: Dabei werden von den Fachleuten Begriffe verwendet, die auch ein Laie einordnen können sollte. Hier die gebräuchlichsten Fachausdrücke:

Insektizide bezeichnen Mittel, die gegen Insekten eingesetzt werden. Akarizide helfen gegen Milben, Fungizide gegen alle Pilzkrankheiten und Herbizide gegen Unkraut: Bei den Unkrautvernichtern wird noch zwischen Total- und Selektivherbiziden unterschieden. Die Totalherbizide bekämpfen alle Arten von Gräsern und Unkräutern und werden deshalb vor allem auf Wegen und Plätzen eingesetzt. Die Selektivherbizide 'unterscheiden' zwischen ein- und zweikeimblättrigen Pflanzen und können deshalb gezielt auf Rasenflächen eingesetzt werden, um diese unkrautfrei zu halten.

Befallene Pflanzenteile sind unbedingt gründlich zu entsorgen: Besonders gilt das für Pilzsporen. Hier reicht auch der häuslich Kompost nicht, weil der im Hausgarten nicht die Temperaturen entwickelt, die für das vollständige Abtöten der Sporen nötig ist. Das geschieht nur auf großen Mieten, in denen Temperaturen von 8o bis 1oo Grad entstehen können oder wo die Erden sterilisiert werden.

Wer es mit Sporen zu tun hat, muss auch die Werkzeuge wie Scheren und Sägen nach der Benutzung gründlich desinfizieren: Schon so manche Pflanze wurde infiziert, weil sie über die Werkzeuge mit den Schaderregern in Verbindung kam. Die Desinfizierung sollte auf jeden Fall erfolgen, auch wenn die Übertragung verschiedener Pilzarten nur in der Gattung stattfindet.

Die Zahl der Parasiten und ihre Schadbilder sind enorm groß: Sie im Einzelnen zu beschreiben würde den Rahmen dieser Berichterstattung bei Weitem sprengen. Aber wir wollen ein paar Hinweise geben, wie sich zumindest ein paar Schadbilder zuordnen lassen. Grundsätzlich kann jeder Pflanzenteil von Krankheiten und Parasiten befallen werden. Selbst Saatgut, Keimlinge und natürlich ausgewachsene Pflanzen sind nicht davor gefeit.

Pilzkrankheiten: Echter Mehltau fliegt in Sporen an, bleibt auf den Blättern liegen und keimt dort zu einem Pilzgeflecht. Dieses Geflecht sendet Saugfortsätze ins Blattinnere, die dort die Kraft zur Ausbildung des puderartig weißen, später schmutzig bräunlichen Pilzgeflechts heraussaugen. Echter Mehltau kann deshalb auf den Blattoberseiten abgewischt werden. Das Schmarotzerleben führt zum Abfallen der Blätter.

Falscher Mehltau: Tritt immer nur auf der Blattunterseite auf und dringt dort über Spaltöffnungen ein. Die Sporen entwickeln sich zu einem dichten Pilzgeflecht, das nicht abzuwischen ist. Es entsteht ein Schimmelrasen in kompakten Flächen. Die Blätter werden so ihrer Kraft beraubt und fallen später in großer Zahl ab.Grauschimmel ist sehr verbreitet: Die Sporen keimen bei niedrigen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit. Er setzt sich vor allem auf Pflanzenteilen fest, die bereits geschädigt sind. Dort bildet sich dann ein dichter Schimmel mit stäubenden Sporen. Diese Sporen können auch im Boden überleben.

Rostpilze erhielten ihren Namen durch rostfarbene, staubartigen Sporen, die auf den Blattunterseiten in großer Menge sitzen. Der Befall äußert sich blattoberseits durch helle Flecken, die Pusteln bilden sich dann auf der Blattunterseite. Manche Rostpilze leben nur auf einer Pflanzenart, andere sind wirtswechselnd. Rostpilze benötigen einen Zwischenwirt. Rosterkrankungen sind äußerst schwer zu bekämpfen.


Tierische Schädlinge
Bei den tierischen Schädlingen muss unterschieden werden zwischen saugenden und beißenden. Hier zuerst ein paar der saugenden:

Blattläuse: Die wohl bekanntesten tierischen Schädlinge. Die Weibchen bringen ohne Männer eingeschlechtliche, lebende Junge zur Welt. Zwei Wochen nach der Geburt können diese bereits selbst wieder Larven gebären. Die Tierchen sitzen in dicken Kolonien unter jungen Blättern, Triebspitzen oder Knospen und bohren die Pflanzen mit ihren Stechborsten an. Dabei saugen sie mehr Saft aus der Pflanze, als sie verdauen können. Auch hier deshalb das Phänomen mit dem klebrigen Saft, oder Honigtau genannt wird, auf den darunter liegenden Blättern.

Schaden richten die Blattläuse durch den Saftentzug und Speichelgifte an: Das führt zu den Schadbildern Gelbfleckigkeit, gekräuselte oder eingerollte Blätter, Verkrümmung der Triebspitzen oder Verkrüppelung der Blüten. Beste Ergebnisse gegen Blattläuse bieten systemische Insektizide. Deren Wirkstoffe werden gegossen oder direkt in das Gefäßsystem der Pflanzen eingebracht, verteilen sich und werden vom Saftstrom überallhin transportiert. Die Läuse nehmen dann die Gifte über den Pflanzensaft auf. Auch gegen Blattläuse wirken biologische Helfer.

Spinnmilben: Durch ihre geringe Größe und ihre versteckte Lebensweise sind Spinnmilben oft nicht zu erkennen. Nur die Gemeine Gespinnstmilbe bildet an den Triebenden der befallenen Pflanzen feine Spinnennetze aus. Bei den vielen anderen Spinnmilbenarten ist das aber nicht der Fall. Die Spinnmilben stechen mit dünnen Mundwerkzeugen die Pflanzenzellen an und saugen sie aus. Die befallenen Blätter verfärben sich und fallen ab. Gerade die Spinnmilben können auch biologisch bekämpft werden. Hier kommen Raubmilben zum Einsatz. Heute gibt es aber bereits eine Reihe von wirksamen Mitteln.

Schildläuse: Sie bilden ebenfalls eine große Gruppe tierischer Schädlinge, zu denen unter anderem auch Napfschildläuse, Deckelschildläuse oder die Schmier- und Wollläuse gehören. Diese Gruppe ist besonders resistent, weil sie sich durch Wachs, Seide oder andere Absonderungen gegen Feinde oder Insektizide wehren kann. Die Läuse stecken mit ihren langen Stechrüsseln fest und tief in der befallenen Pflanze. Die Ausscheidungen der Schildläuse überziehen die Blätter mit einer klebrigen Masse. Häufig siedeln sich darauf schwarze Russtaupilze an. Durch die klebrige Masse wird zusätzlich die Assimilation herabgesetzt. Bei einzelnen Pflanzen hilft das Abstreifen mit einer Zahnbürste, Wachsreste und Rußtau werden mit lauwarmem Wasser abgewaschen. Natürlich gibt es auch spezielle Mittel gegen diese Plagegeister. Bei Schildläusen ist besonders die zweite Spritzung nach zehn bis zwölf Tagen wichtig, um auch die unter den Schilden befindlichen Eier im Larvenstadium zu erfassen.

Die Weiße Fliege ist eine Verwandte der Schildlaus: Sie pudert sich mit weißem Wachsstaub ein und ist dadurch bestens gegen das Benetzen mit Sprühflüssigkeit gewappnet. Wird die befallene Pflanze berührt, fliegen die Biester los und befallen sogar noch andere Pflanzen in der Umgebung. Die Weiße Fliege hinterläßt Saugflecken auf den Blättern, die eintrocknen und absterben. Ihr Kot überzieht die Blätter und ist wieder Nährboden für Rußtaupilze. Die chemische Bekämpfung ist schwer und muss mindestens drei Mal hintereinander im Abstand von acht bis zehn Tagen erfolgen. Gelbtafeln mit Leim haben sich bewährt, ebenso biologische Bekämpfung.

Schnecken: Die braunen Nacktschnecken richten viel mehr Schaden an als die mit Haus. Schnecken sind immer bei Feuchtigkeit zu finden. Ihre Fraßtätigkeit liegt deshalb auch meist in den Nachtstunden. Ihr Schleim, auf dem sie zu den Pflanzen gelangen, verrät den Schädling. Schnecken lassen sich durch das Streuen von Schneckenkorn, durch Absammeln oder durch mit Bier gefüllte Becher oder Schalen bekämpfen.

Schmetterlingsraupen sind vielleicht die Schmetterlinge der Zukunft: Bis es aber so weit ist, können die Raupen erhebliche Schäden anrichten. Sie fressen in allen Larvenstadien die Blätter an, bis hin zu großen Löchern. Gegen Schmetterlingsraupen helfen Insektizide, aber auch viele Vögel.


Fazit
Mit vorbeugenden Maßnahmen ließe sich eine große Menge an Spritzmitteln sparen: Aber da wir in unseren Gärten auch Pflanzen ziehen wollen, die von Natur aus gar nicht dort wachsen würden, bereiten wir den Schädlingen geradezu den Tisch.

Denn eine Pflanze, die sich von all ihren Lebensumständen nicht wohl fühlt, hat auch weniger Abwehrkräfte als eine, die sich rundum wohl fühlt: Deshalb sind die Auswahl der Pflanzen, die richtige Sortenwahl, oder auch entsprechende Düngungs- und Schnittmaßnahmen sehr wichtig für das Wohlbefinden der Pflanzen in unseren Gärten. Schon diese Maßnahmen sind der beste Schutz gegen Schädlinge aller Art.

Daher wollen wir zum Schluss auch ein wenig Positives über die so genannten 'Schädlinge' sagen: Eigentlich bilden sie im Kreislauf der Natur wichtige Bausteine. Immer gibt es für einen Schädling auch einen Nützling, der möglicherweise sogar von dem Schädling abhängig ist. Nur der Mensch teilt Tier und Pflanzen in diese Kategorien ein.

Jeder sollte sich deshalb auch die Frage nach den Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln fragen: Denn oft wird mit dem Zurückdrängen des vermeintlichen Schädlings auch die darüber liegende Nahrungskette unterbrochen oder zumindest gestört, mit weit reichenden Veränderungen für die Tier- und Pflanzenwelt. Ein Einsatz von starken Mitteln darf deshalb nur die letzte Möglichkeit sein. Vielleicht geht es ja auch mit weniger radikalen Mitteln. Und so kann jeder in seinem örtlichen Kosmos für ein natürliches Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlingen sorgen.


Siehe auch:
- Justus von Liebig und das Gesetz vom Minimum
- Nützlinge: Hilfe aus dem Tierreich
- Botenstoffe: Die Sprache der Pflanzen
- Austriebsspritzung: ja oder nein?
- Blattläuse: Schattenseiten im Wonnemonat Mai
- Sitkafichtenlaus: die Laus, die aus der Kälte kam
- Blutläuse: Pelztierchen auf Obstgehölzen
- Kohlmottenschildlaus: schwer zu fassen
- Schnecken: Frühzeitig vorbeugen!
- Weiße Fliege: Gemüseschädling Nr.1 in 2006
- Frostspanner: Kleine Raupe mit großer Wirkung
- Mehltau: Pflanzenschutz rund um den Weinstock
- Falscher Mehltau an Gurken
- Pilzerkrankungen an Rosen
- //Gartentechnik.com: findet Ihren Fachhändler vor Ort

 
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