19/04/2006 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.
Der lang anhaltende Winter mit der dicken Schneedecke konnte den Schnecken keinen großen Schaden zufügen: unter dem schützenden Weiß konnten sie die kalten Tage gut überstehen. Die kleinen Ackerschnecken fanden in Hohlräumen von rissigen Böden oder lockerer Erde, im Rindenmulch oder unter Steinen und Blättern gute Verstecke.
Die Schneckeneier, die von September bis April abgelegt werden, sind winterhärter als die erwachsenen Tiere: Und jedes Tier kann bis zu 4oo Eier im Jahr ablegen. Infolgedessen ist mit entsprechend vielen Jungtieren in der neuen Gartensaison zu rechnen.
Zur Bekämpfung der schleimigen Kriecher sollten mehrere Bekämpfungsmethoden gleichzeitig angewandt werden, etwa ein Schneckenzaun in Verbindung mit Absammeln oder Lockfallen. Eine große Anzahl von Schneckenmittel enthält den Wirkstoff Metaldehyd. Er führt zum Platzen der Zellkerne und Zellvakuolen. Nützlinge werden geschont. Da der Wirkstoff bei Feuchtigkeit zerfällt, sind keine Probleme durch Rückstände zu erwarten.
Anders verhält es sich beim Schneckenkorn 'Mesurol' mit dem Wirkstoff Methiocarb: Es ist für den Einsatz im Hausgarten nicht empfehlenswert. Sein Nervengift wirkt nicht nur gegen Schnecken, sondern kann auch Nützlinge [zum Beispiel Laufkäfer], Regenwürmer, Haustiere und bei unsachgemäßer Ausbringung sogar den Anwender beeinträchtigen.
Eine gute Umweltbilanz hat Schneckenkorn mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat [im Handel unter dem Produktnamen 'Ferramol']: Dieses Mittel sollte breitwürfig ausgestreut werden. Eine Schnecke muss mindestens 2o Körnchen davon aufnehmen, um zu verenden. Das Mittel ist unschädlich für Nützlinge, wird durch Regen nicht wirkungslos, wie andere Mittel, und zerfällt in unschädliche Bestandteile.
Schneckenfallen sind nur dann sinnvoll, wenn die hungrigen Kriecher, einmal gefangen, keine Möglichkeit haben, aus ihnen zu entkommen: Ein gutes Beispiel hierfür ist die 'GrünTeam-Falle'. Dabei handelt es sich um eine durchsichtige Kunststoff-Fallenbox mit Deckel. Sie wird zur Hälfte in den Boden eingegraben. Darin lockt ein Ködermaterial, das auch als Fischfutter verwendet wird. Die Anlockwirkung dieses geruchsstarken Mittels ist sehr gut. Die Tiere kommen nicht mehr aus der Box heraus und verenden darin. Wie bei allen Lockmethoden muss eine weitere Zuwanderung durch Schneckenzäune verhindert werden. Für empfindliche Nasen und Gemüter ist es wohl eine weniger empfehlenswerte Bekämpfungsmaßnahme gegen die schleimigen Plagegeister.
Siehe auch:
- Was gegen Schnecken hilft
- Harter Winter: Weniger Schädlinge im Garten?
- Ungewöhnliche Gartentipps oder Hokuspokus?
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