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Botenstoffe: Die Sprache der Pflanzen

Pflanzen haben keine Nase, keine Ohren und keinen Mund, trotzdem können sie sich verständigen: Sie tauschen sich aus über das Blühen, das Reifen der Früchte und vor allem über die drohende Gefahr durch Schädlinge. Nützlinge haben gelernt, diese Signale zu deuten und kommen schädlingsgeplagten Pflanzen zu Hilfe. Für die Mitarbeiter der Bayerischen Gartenakademie hat der Appell "Lasst Blumen sprechen!" also eine zusätzliche Bedeutung.

 
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19/03/2007 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Im Laufe der Evolution haben sich die Pflanzen einen Entwicklungs- und Wachstumsvorteil erworben, mit dem sie sich vor Schädlingen schützen können: Nicht nur mit Dornen, Stacheln und Nesseln halten sich Pflanzen ihre Fressfeinde vom Leib, sondern auch mit chemischen Stoffen, die sie aktiv bilden, sobald die Blätter verletzt werden. Schon der Speichel des Schädlings kann die Produktion bestimmter Substanzen herbeiführen. Vermutlich löst jede Schädlingsart andere chemische Hilferufe aus.

Bekannt ist, dass Maispflanzen nützliche Schlupfwespen alarmieren, sobald sie von Schmetterlingsraupen befallen werden: Durch Raupen geschädigte Eichen warnen ihre Artgenossen, die in Windrichtung stehen. Limabohnen, die mit Spinnmilben befallen sind, locken mit duftenden Notsignalen Raubmilben an, die sich auf die Schädlinge stürzen. Gefräßige Raupen können sich nicht mehr weiterentwickeln, weil ihre Nahrungspflanze störende Hormone produziert. Akazienbäume in Afrika setzen sich durch eine stärkere Bildung von Bitterstoffen gegen Elefanten und Giraffen zur Wehr. In den USA konnte nachgewiesen werden, dass abgeschnittener Beifuß die Abwehrreaktionen von Tabakpflanzen in nächster Nähe erheblich beeinflusste. Diese Tabakpflanzen wiesen deutlich geringere Fraßschäden durch Heuschrecken auf als Vergleichspflanzen.

Andere sekundäre Pflanzenstoffe, wie Blattduftstoffe, können nicht nur Fressfeinde abwehren: Sie hemmen und töten sogar schädigende Pilze und Bakterien. Einige Pflanzen entwickeln Hormone, die bei ihren Fressfeinden enorme Entwicklungsstörungen auslösen.

Man weiß, dass eine Pflanze unter normalen Umständen bereits 4o bis 5o gasförmige Substanzen abgibt: Das Reifegas Ethylen [in der deutschen Literatur oft noch als Äthylen bezeichnet] ist am längsten bekannt. Es ist vor allem ein typischer Stressanzeiger. Vermutlich gelangen in einem Jahr 7o Millionen Tonnen dieses Pflanzenhormons in unsere Atmosphäre. Ethylen greift in das Wachstum des Keimlings ein, löst die Blütenbildung aus und lässt die Früchte schneller reifen. Durch Ethylen wird das Dickenwachstum der Wurzel verstärkt und der 'Geotropismus', also das Wachstum in Richtung der Erdanziehung, beeinflusst. Spezielle Tomatensorten wurden gezüchtet, deren Gen zur Ethylenproduktion ausgeschaltet wurde. Die Früchte bleiben lange unreif. Damit der Reifeprozess ausgelöst wird, werden sie entweder mit Ethylen begast oder es werden reife, Ethylen abgebende Früchte dazugelegt.

Mehr als 200.ooo verschiedene sekundäre Inhaltsstoffe wurden bisher von Forschern entdeckt: Doch dies ist erst der Anfang der Forschung. Diese Substanzen bergen vermutlich noch viele Geheimnisse. Es scheint allerdings eine Art Frühwarnsystem unter den Pflanzen zu geben, das wir bis heute unterschätzen. Doch leider entwickeln sich Schädlinge so schnell, dass sie sich den Abwehrmechanismen anpassen und diese umgehen. Aber die Hoffnung besteht, dass wir die Sprache der Pflanzen eines Tages entschlüsseln und für uns nutzen können.


Siehe auch:
- Schädlinge an Zimmerpflanzen
- Schädlinge im Wintergarten und am Blumenfenster
- Nützlinge: Hilfe aus dem Tierreich
- Austriebsspritzung: ja oder nein?
- Schnecken: Schon jetzt vorbeugen!

 
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