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Blühende Pflanzen: eine dunkle Geschichte

Fragen über Fragen, bisher ungelöst: Warum stellen wir Fuchsien, die doch so schön blühen, ins kalte Winterquartier? Sie könnten doch auf der Fensterbank weiterblühen! Warum entwickeln Weihnachtssterne ihre prächtigen Hochblätter eigentlich nicht im Sommer? Und was veranlasst die Gartenchrysanthemen mit ihrer Blüte bis zum Herbst zu warten, wenn das Wetter vorher doch viel stabiler ist?

 
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13/12/2006 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Die Antworten sind nur auf den ersten Blick einfach: Fuchsien können von Natur aus nur im Sommer blühen. Der Winter ist an den Hängen der Anden, wo sie ursprünglich herkommen, einfach zu unwirtlich. Weihnachtssterne blühen nur im Winter, weil er nach der glühenden Sommerhitze in ihrem Ursprungsland Mexiko Kühle und Feuchtigkeit bringt. Chrysanthemen haben sich für den Herbst entschieden, weil in ihrer chinesischen Heimat die Zeit zwischen trocken-heißem Sommer und bitterkaltem Winter optimale Bedingungen bietet. Pflanzen haben somit ihren festgelegten Lebensrhythmus. Aber was steuert ihn eigentlich? Natürlich ist die Temperatur mitverantwortlich. Aber sie allein erklärt längst nicht alle Phänomene des Blühbeginns. Was also ist es?

Eine Tabaksorte namens 'Maryland Mammoth' brachte 1920 zwei Wissenschaftler in den USA auf die richtige Spur: Die Sorte brachte hohe Erträge, denn während die anderen längst blühten, wuchs sie noch immer. Dafür begann ihre Blüte so spät, dass kaum noch Samen reiften. Entsprechend teuer und knapp war das Saatgut. Nach vielen Versuchen kamen Harry Ardell Allard und Wightman Wells Garner auf die Idee, ein paar Pflanzen im Sommer für 17 Stunden in eine Dunkelkammer zu sperren und ihren Tag auf sieben Stunden zu verkürzen. Das Ergebnis: Blüten mitten im Sommer! Damit war klar, dass nicht nur die Temperatur Einfluss auf das Blühverhalten hat, sondern auch die Tageslänge. Forscher rund um die Welt begannen, das Phänomen zu studieren und entdeckten drei Kategorien im Pflanzenreich:

1. Kurztagspflanzen, die nur blühen, wenn die Tage weniger als acht Stunden dauern. Zu ihnen gehören der Echte Tabak [Nicotiana tabacum], der Weihnachtsstern, aber auch Chrysantheme, Herbstaster, Dahlien und Flammendes Kätchen [Kalanchoe blossfeldiana]. 2. Langtagspflanzen, die 14 bis 16 Stunden Licht brauchen, um zu blühen, darunter Sommeraster [Callistephus], die meisten Fuchsien und Ziertabak [Nicotiana sanderae und N. silvestris]. 3. Tagneutrale Pflanzen, zu denen Sonnenblumen [Helianthus annuus], Alpenveilchen, Hibiscus und Blaue Fächerblume gehören.

Für die Gärtner öffnete diese Erkenntnis völlig neue Dimensionen: Vor allem die Kurztagspflanzen rückten ins Blickfeld. Man begann, dunkle Vorhänge in den Gewächshäusern anzubringen und konnte die als Schnittblumen so haltbaren Chrysanthemen rund ums Jahr zum Blühen bringen. Auch das Angebot üppig blühender Flammender Kätchen beschränkte sich nun nicht mehr nur auf den Winter und die Gärtner konnten ganzjährig Elatior-Begonien anbieten. Aber ganz so einfach war der Umgang mit dem Wissen über die Abhängigkeit von der Tageslänge nicht. Unerklärliches passierte manchmal mit Pflanzen, die wie der Weihnachtsstern auch ohne Verdunklung an den natürlich kurzen Herbsttagen Blüten anlegen sollten. Blühverzögerungen und mangelhafte Blütenentwicklungen traten hier und dort auf. Was war der Grund dafür, wo doch der Tag für alle gleich lang war?

Der Auslöser war Störlicht: Die Laterne auf dem Hof der Gärtnerei, die Scheinwerfer der Autos von der benachbarten Straße, das kurz angemachte Licht beim nächtlichen Kontrollgang durchs Gewächshaus - das alles irritierte die Pflanzen. Aus dem gleichen Grund kommt auch der Weihnachtsstern vom vergangenen Jahr auf der Fensterbank kaum zur Blüte. Wissenschaftler fanden heraus, dass schon ein kurzer Lichtblick genügt, um aus der 16-Stundennacht zwei kurze Nächte zu machen, die für die Blütenbildung nicht reichen. Eigentlich wäre es daher richtiger, von Langnachts- und Kurznachts-Pflanzen zu sprechen. Um Weihnachtssterne zum Blühen zu bringen, müssen die Gewächshäuser täglich 16 Stunden verdunkelt werden. Zum Glück dauert die Induktionsphase, also die Zeit, die den Blühimpuls auslöst, nicht lange, nämlich rund sechs bis acht Wochen. Dann beginnen sich Hochblätter selbst bei längeren Tagen oder unterbrochenen Nächten prächtig zu färben. [CMA]


Siehe auch:
- Fuchsien: von Santo Domingo auf unseren Balkon
- Fuchsienhochstämmchen
- Weihnachtssterne
- Weihnachtssterne lange genießen
- Weihnachtssterne in neuen Farben
- Gartenchrysanthemen überwintern?
- Chrysanthemen: nicht nur außen eine Augenweide
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- Dahlien in unzähligen Sorten
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