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Pflegesysteme für Zimmerpflanzen

Einen geringen Pflegeaufwand, gesunde wüchsige Pflanzen und ein angenehmes Raumklima, das wünscht sich der Zimmergärtner von heute: Die Experten der Bayerischen Gartenakademie veröffentlichen die Erfahrungen mit modernen Pflanzsubstraten und Bewässerungssystemen.

 
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12/12/2006 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Vor einigen Jahren waren Hydrokulturen die Favoriten: Sie versprach unkomplizierte Handhabung. Heute findet man dieses Bewässerungssystem überwiegend in Großraumbüros und weniger im privaten Wohnbereich. Die Anschaffung ist kostspielig und der Pflegeaufwand doch erheblich höher als angenommen. Außerdem können Pflanzen, die bisher in Erde gewachsen sind, nicht einfach auf Hydrokultur umgestellt werden. Allerdings sind Hydropflanzen hervorragende Selbstversorger. Mit ausreichend Wasser im Topf überstehen sie sogar mehrere Wochen auf sich allein gestellt.

Mittlerweile hat sich Seramis, ein Pflanzgranulat aus Ton, etabliert: Die Tonkörnchen speichern Wasser und Nährstoffe. Auf ihrer porösen Oberfläche kann sich sehr viel Wasser anlagern, so dass die Pflanzen über einen längeren Zeitraum mit Feuchtigkeit versorgt werden. Dabei behält das Substrat auch langfristig eine lockere Struktur. An die Wurzeln gelangt trotz vorhandener Feuchtigkeit reichlich Sauerstoff, so dass sie optimal wachsen können.

Jede Pflanze mit Erdballen kann in dieses Substrat umgetopft werden, ob Kakteen, Orchideen, Palmen oder Farne: Zum Umtopfen entfernen Sie vom Topfballen die gesamte lockere Erde. Die Pflanze sollte auch im Granulat immer so hoch sitzen wie im Topf zuvor. Der Topfballen sollte den Gefäßrand nicht überragen, aber auch nicht zu tief sitzen, sonst stirbt die Pflanze ab.

Zu dem Granulat wird noch ein Gießanzeiger angeboten: Er wird direkt in den Erdballen der Pflanze gesteckt. Es handelt sich um einen Feuchtefühler, der seine Farbe von blau nach rot wechselt, wenn es Zeit zum Gießen wird. Die Erfahrung hat aber gezeigt, dass man sich nicht ganz auf die Anzeige verlassen sollte. Umsichtiges Gießen und Kontrolle sind trotzdem erforderlich, da jede Pflanze andere Ansprüche an die Wasserversorgung hat und der Fühler zudem nicht richtig funktionieren könnte.

Ein weiteres Pflanz- und Pflegesystem für Zimmer-, aber auch für Freilandpflanzen, bietet die Firma Lechuza an: Es basiert auf einem Bewässerungssystem von unten, das mit einem Wasserstandsanzeiger kontrolliert wird. Auch hier können alle Pflanzen, die in Erde wachsen, Verwendung finden. Die stabilen, dekorativen Kunststoffgefäße besitzen einen Bewässerungseinsatz. Darauf wird eine Schicht Drainagegranulat gegeben, das die Feuchtigkeit von unten an die Wurzeln der Pflanze leitet, ohne dass sie im Wasser stehen. Dann können Sie mit Substrat für Zimmerpflanzen, Seramis oder Kübelpflanzenerde auffüllen.

In modernen Haushalten findet sich immer weniger Zeit für die Pflanzenpflege: Viele Menschen sind beruflich unterwegs oder häufig im Urlaub und möchten nicht immer den Nachbarn um Hilfe bitten. Alle diese Bewässerungs- und Pflanzsysteme zielen darauf ab, die Pflege der Zimmerpflanzen so gering wie möglich zu halten, die Bewässerung zu vereinfachen und die Pflanzen über einen längeren Zeitraum optimal zu versorgen.


Siehe auch:
- Umtopfen: erst Töpfe reinigen, dann eintopfen
- Orchideen: elegante Exoten ohne Ansprüche
- Zimmerpflanzen: Geschichte einer besonderen Beziehung
- Winterwellness für Zimmerpflanzen
- Zimmerpflanzen: Versteckte Untermieter im Winter
- Schädlinge an Zimmerpflanzen
- Zimmerpflanzen: Kein Knabberspaß für Haustiere
- Wohnambiente mit Zimmerpflanzen
- Grüne Wohnwelten: Wintergärten und Zimmerpflanzen

 
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