01/08/2006 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.
Düngung von Gehölzpflanzungen und Obstgehölzen
Wegen des geringen Phosphatbedarfs der Gehölze darf die Ausbringungsmenge höchstens bei 1 l Kompost je qm liegen: Eine weitere Düngung erübrigt sich. Nicht empfehlenswert ist die Anwendung in Moorbeetpflanzungen [Rhododendron, Azaleen, Heidelbeeren], da der basisch wirkende Anteil zu einer pH-Wert-Erhöhung beiträgt.
Verbesserung von Pflanzflächen und Pflanzlochbehandlung
Zur Verbesserung von Pflanzflächen können einmalig bis zu 5o l Kompost pro qm [das ist eine etwa 5 cm dicke Schicht] ausgebracht werden: Diese einmalige hohe Kompostgabe sollte nur bei humus- und nährstoffarmen Böden bei einer Neuanlage erfolgen. Der Kompost ist sorgfältig in die obersten 1o cm Boden einzumischen. Wenn der Kompost sehr gut verrottet ist, oder auch bei sandigem Boden, darf er bis 2o cm Tiefe eingearbeitet werden. Die Ausbringung sollte kurz vor der Begrünung [der Pflanzung] erfolgen, um einer Stickstoffauswaschung vorzubeugen. Erst nach drei Jahren darf wieder Kompost auf dieser Fläche ausgebracht werden.
Bodenverbesserung und Düngung im Gemüsegarten
Der beste Zeitpunkt zur Beetvorbereitung vor dem Pflanzen liegt im Frühjahr: Sehr gut geeignet ist auch der Zeitraum nach dem Abernten der Vorkultur [zum Beispiel: Feldsalat, Spinat, Radies] und vor dem Pflanzen der Sommerkultur.
Dazu arbeitet man etwa 3 l Kompost je m2 oberflächlich ein: Wenn stark zehrende Kulturen wie Kohlarten oder Tomaten folgen, ist die doppelte Menge vertretbar. Allerdings sind danach im Folgejahr keine Kompostgaben angebracht. Sollen Wurzelgemüsearten oder Zwiebeln folgen, bei denen die Gefahr eines Befalls durch Gemüsefliegen droht, genügt die halbe Menge. Auf frischen, nicht völlig verrotteten Kompost verzichtet man vor diesen Gemüsearten ganz.
Zur Kontrolle der Nährstoffgehalte des Bodens nach Kompostgaben empfiehlt sich eine Bodenuntersuchung alle 4 bis 5 Jahre: Bei überhöhten Werten an Phosphor oder Kali ist die Anwendung von Kompost einzuschränken. In diesem Fall werden nur noch Stickstoffdünger, wie zum Beispiel Ammonsulfatsalpeter, Kalkammonsalpeter oder Horndünger verwendet.
Rasendüngung
Im Frühjahr können 2 l Kompost/qm aufgebracht und eingerecht werden, am besten nach dem Entfernen des Mooses und dem Vertikutieren: Die Maßnahme ist zur Humuspflege besonders günstig, wenn der Rasenschnitt nach dem Mähen stets entfernt wird. Der Kompost verstärkt allerdings bereits vorhandene Filzbildung sowie Mooswachstum und Hexenringe. Nötig sind weitere Düngungen mit stickstoffhaltigen Düngern, etwa mit Hornmehl oder speziellen Rasendüngern.
Erdbeeren
Sie erhalten nach der Ernte 3 l Kompost/qm und 3o bis 45 g/qm Hornmehl, das leicht eingearbeitet wird. Weitere Düngergaben erübrigen sich.
Staudenbeet
Prachtstauden erhalten im Frühjahr eine dünne Kompostschicht [2 l/qm], die leicht eingearbeitet wird: Eine weitere Düngegabe mit phosphat- und kalihaltigen Düngern erübrigt sich in den meisten Fällen. Starkwachsende Stauden erhalten zusätzlich noch bis zu 5o g Hornmehl pro qm.
Erdmischungen für Pflanzgefäße und Balkonkästen
Unter der Voraussetzung, dass der Kompost vollständig verrottet ist, kann er bis zu einem Anteil von 3o Prozent für die Mischung von Balkonkastenerden verwendet werden: Die übrigen 7o Prozent können gute Gartenerde, Rindenhumus-, Holzfaser- oder Holzhäckselprodukte sein. Kompost alleine wäre zu nährstoffreich. Selbst hergestellte Substrate eignen sich wegen ihres hohen pH-Wertes nicht für säureliebende Pflanzen, wie etwa Scaevola [Fächerblume], Surfinien [Hängepetunie] und Zitrusgewächse.
Wenn Kompost übrig bleibt...
Sind nach diesen Anwendungsmöglichkeiten noch größere Kompostmengen übrig, macht es keinen Sinn, im Garten weitere Komposterde herzustellen: In diesem Fall sollten kompostierfähige Garten- und Küchenabfälle der Biotonne zugeführt werden.
Siehe auch:
- Kompost: Humus Marke Eigenproduktion
- Laub: kompostieren statt in die Biotonne
- Düngen im Garten: Kompost bietet alle Nährstoffe
- Jetzt ist Kompostzeit
- Biogarten in 1o Schritten
- Rasenpflege: Rasen mähen, düngen, beregnen
- Gesunde Erdbeeren: Standort, Sorte, Pflanzung
- Düngung von Stauden und Ziergehölzen
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Mehr zum Thema: Bäume und Sträucher, Dünger, Gartenarbeit, Nutzgartenpflanzen, Obstbäume, Rasenpflege, Stauden
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