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Nutzgarten im August

Tipps rund um Blumenkohl und andere Kohlarten, Radies, Rettich, Möhren, Salate, Spinat, Sellerie, Knollenfenchel und Zucchini im August.

 
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02/08/2006 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Blumenkohl mit Herzblattnekrosen
Derzeit sind auf vielen Blumenkohlfeldern als Folge der Hitze Herzblattnekrosen sichtbar: Erste Anzeichen für drohende Herzblattnekrosen sind Herzblätter, deren Blattrand aufhellt und sich nach hinten oder vorne krümmt. Herzblattnekrosen werden durch einen Kalziummangel an den Blatträndern ausgelöst. Zu diesem Kalziummangel kommt es bevorzugt bei Temperaturen über 25 Grad Celsius, wenn die Pflanze nicht ausreichend Wasser aufnehmen und dadurch auch nicht ausreichend Kalzium an die jüngsten Blätter liefern kann [Trockenstress]. Neben einem ungünstigen Wurzel-Spross-Verhältnis [viel Wasser verdunstende Blattmasse, bei gleichzeitig wenig Wurzelmasse] ist eine zu geringe Wasserversorgung für diesen Trockenstress verantwortlich.

Bei diesen extremen Witterungsbedingungen wird der Wasserbedarf eines weit entwickelten Blumenkohlbestandes leicht unterschätzt: Zur groben Orientierung: derzeit benötigt ein Blumenkohlbestand [Laub > 6o cm] pro Tag circa 7 bis 9 mm [= l/qm!] Wasser. Summiert man diese Menge auf, so müsste ein solcher Blumenkohlbestand, für eine optimale Wasserversorgung, alle drei Tage eine Beregnungsgabe von 21 bis 27 mm erhalten.


Blumenkohl und andere Kohlarten
Der Befallsdruck durch Raupen lässt noch immer nicht nach: Zu den Raupen des Kleinen Kohlweißlings und der Kohlmotte kommen in Kürze auch wieder vermehrt Raupen der Gammaeule hinzu. Der unscheinbare Schadschmetterling legt derzeit viele Eier, einzeln, auf der Blattunterseite von Kohlpflanzen ab. Vereinzelt treten dieses Jahr sogar Raupen des, in unserem Gebiet glücklicherweise, seltenen Großen Kohlweißlings auf.

Der Große Kohlweißling legt seine Eier, anders als der Kleine Kohlweißling, in Gruppen auf der Blattunterseite ab: Statt einer Raupen [Kleiner Kohlweißling], schlüpfen hier Dutzende. Auch unterscheiden sich die Raupen deutlich von denen des Kleinen Kohlweißlings. Aufgrund der großen Anzahl von Raupen kommt es, ohne Gegenmaßnahmen, innerhalb weniger Tage zum Skelettfraß.


Kohlkulturen, Radies, Rettich
Eine gewaltige Masse an Kohlerdflöhen macht sich derzeit über die Kohlbestände her: In einem Fall waren die Blätter eines Wirsingbestandes eine Woche nach Pflanzung vollkommen perforiert. An jeder Pflanze befanden sich 20-30 Erdflöhe. Daneben befand sich eine Kreuzblütler-Stilllegungsfläche. In bestimmten Gebieten können innerhalb weniger Tage neue Erdflöhe zuwandern.


Möhren
Auf einigen Möhrenflächen mit starker Laubentwicklung treten derzeit pilzliche Blattfleckenerreger an den mittleren und älteren Blättern auf: Hauptsächlich betroffen sind Flächen, auf denen in den letzten Wochen durch Gewitterniederschläge ausreichend lange Feuchtigkeit im Bestand vorhanden war, um Pilzinfektionen zu ermöglichen.

Neben der altbekannten Möhrenschwärze [Alternaria] ist aber in diesem Jahr noch ein anderer pilzlicher Blattfleckenerreger, teilweise sogar stärker als Alternaria, vertreten: Cercospora carotae. Dieser Wärme liebende Pilz [optimal: 16 bis 32 Grad Celsius] befällt Fiederblätter und Blattstiele. Er verursacht ähnliche Symptome wie Alternaria und ist im Feld deshalb nur schwer von Alternaria zu unterscheiden. Auch er führt, bei starkem Befall, zum vollständigen Absterben des Laubes.

Cercospora-Blattflecken unterscheiden sich optisch dadurch, dass die Infektionen mehr als runde, circa 2 bis 3 mm große Blattflecken auf der Blattspreite auftreten, während Alternaria-Infektionen zuerst gehäuft an den Blattspitzen und Blatträndern der Fiederblätter erscheinen. Bei feuchten Bedingungen zeigt sich auf den älteren Cercospora-Flecken ein hellgrauer Sporenrasen. Eine sichere Unterscheidung zwischen Alternaria und Cercospora ist jedoch nur im Labor möglich.


Rhabarber: Beregnung nicht vergessen!
Auch Rhabarber leidet unter der anhaltenden Trockenheit: In vielen Beständen sterben die ältesten Blätter bereits wegen Wassermangel ab. Hier zeigt sich, dass Rhabarber oftmals nur sehr stiefmütterlich behandelt und ihm nach der Ernte im Frühjahr, während des restlichen Jahres, nur noch wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Allerdings muss jedem klar sein, dass sich ein länger anhaltender Wassermangel im nächsten Jahr deutlich auswirkt: Wasser ist zur Photosynthese und damit zur Reservestoffbildung unbedingt notwendig. Werden im Sommer nicht ausreichend Reservestoffe gebildet, fehlt im nächsten Frühjahr die Energie für einen starken Austrieb.

Der Wasserbedarf [Verdunstung] eines Rhabarberbestandes liegt bei derzeitiger Witterung, bei etwa 4 bis 5 mm pro Tag: Daraus ergeben sich Trockenschäden an Rhabarber. Eine solche Pflanze kann niemals genügend Reservestoffe für einen hohen Ertrag im nächsten Frühjahr produzieren in nur einer Woche, ohne Niederschläge oder Beregnung, ein Defizit von 3o bis 35 mm. Gönnen Sie Ihrem Rhabarber etwas Wasser. Er wird es Ihnen im nächsten Frühjahr danken!


Radies
Auf Radiesflächen kann es derzeit zu einem Massenauftreten der Kohlrübenblattwespe kommen: Die grau-schwarzen Raupen können Kahlfraß am Laub verursachen, werden sie zu spät entdeckt. Sie Ihre Radiesschläge circa 5 Tage vor der Ernte noch einmal.


Salate, Endivien, Spinat und anderes Blattgemüse
Schäden durch Raupen der Gammaeule werden schon das ganze Jahr über verstärkt auf Salatschlägen und anderen Blattgemüsearten beobachtet: Aktuell kommt es erneut zu einem starken Flug der Gammaeule. Die Zahl der auf der Blattunterseite verschiedener Blattgemüse einzeln abgelegten Eier ist momentan sehr hoch. In den nächsten beiden Wochen muss daher besonders, vor allem an den mittleren und älteren Blättern, auf Befall durch Raupen geachtet werden. Am häufigsten schädigen die Raupen in der 2. bis 3. Kulturwoche. Erfolgt danach eine Eiablage, halten sich die verursachten Schäden bis zur Ernte meist noch in Grenzen.


Sellerie, Knollenfenchel
Bei Knollensellerie sieht man jetzt sehr häufig, dass die ältesten Blätter braun werden: Das Gewebe nekrotisiert. Da die Blätter selbst bei optimaler Wasserversorgung braun werden, denkt man zuerst nicht daran, dass dies eine Folge der Hitze und der momentan enorm hohen Verdunstung sein könnte. Ursache für die Schäden ist das übliche Aufreißen der Blattstiele an der Basis, nach Beginn des Dickenwachstums der Knollen, unmittelbar an der Knolle. Ein Teil der Leitungsbahnen wird dadurch von der Wasserversorgung abgetrennt, es kommt bei Hitze zu einem Wassermangel an der Blattspreite dieser Blätter. Interessant: Im Bereich des Schattens von benachbarten Bäumen [weniger Hitze, weniger Verdunstung] sind genau diese Blätter noch grün.


Zucchini
Der Zuflug von Blattläusen in junge Zucchini-Bestände hat in den letzten Wochen stark zugenommen: Gleichzeitig ist der Befall der Blätter und Früchte mit dem Wassermelonenmosaikvirus WMV angestiegen. Betroffen sind auch Bestände, die noch nicht beerntet werden. Blattläuse sind potentielle Virusüberträger und sollten daher regelmäßig kontrolliert werden. Dies gilt auch für alte Bestände, vor allem dann, wenn dort bereits Virussymptome vorhanden sind. Da es sich bei diesen über Gelbtafeln ermittelten Blattläusen nicht immer um Kolonie bildende handelt, sondern auch um Arten, die auf der Suche nach geeigneten Wirtspflanzen sind, ist dieser massive Zuflug bei Bestandskontrollen nicht immer erkennbar.

Unter den Kolonie bildenden Blattläusen ist die Grüne Gurkenblattlaus [Aphis gossypii] derzeit sehr stark vertreten: Sie entwickelt sich bei den derzeitigen Temperaturen besonders rasant. Während bei Temperaturen über 2o Grad Celsius eine Generation innerhalb von 5-10 Tagen entsteht, ist die Entwicklung bei mehr als 25 Grad Celsius noch schneller. [GRP]


Siehe auch:
- Gartenkalender: Juli - August - September
- Kohlmottenschildlaus: schwer zu fassen
- Grünkohl: Star unter den Wintergemüsesorten
- Möhren richtig anbauen und schützen
- Salat: knackig und frisch

 
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