Gemüsepflanzen für den Ernteerfolg

Gemüsepflanzen für den Ernteerfolg: selbst gezogenes Gemüse schmeckt fantastisch. Das weiß jeder, der schon mal Tomaten, Gurken oder Peperoni frisch aus dem Garten oder dem Balkonkasten genascht hat.

Richtig spannend wird die eigene Ernte bei besonderen Sorten. Insbesondere historische Tomatensorten sind essbare Kulturschätze.

Überlebt haben die Raritäten unter anderem in den USA, wohin Siedler sie als Samen mitgenommen und durch jährliche Neuaussaat erhalten haben.

Da Tomaten sich meist selbst befruchten, haben die Sorten sich nicht mit anderen vermischt.

Ihre Eigenschaften sind so erhalten geblieben. Seit Ende der 1960er Jahre feiern die historischen Sorten nun ihre Renaissance.

Gemüsepflanzen für den Ernteerfolg

Alte Sorten bringen zwar nicht immer den höchsten Ertrag und sind zum Teil etwas empfindlich gegen Krankheiten, doch ihr besonderes Aussehen und ihr ganz eigener Geschmack entschädigen dafür.

Besonders zu empfehlen ist die aromatisch süßliche Berner Rose und die gelborangene Ananastomate.

Auch schwarze Tomaten sind geschmacklich hervorragend, nicht zu säurebetont, aber würzig.

Die sehr feste, hocharomatische Frucht des Venusbrüstchen verdankt ihrem Namen dem spitz zulaufendem Ende und ist eine reine Hobbysorte.

Für den kommerziellen Anbau hat sich diese Delikatesse als ungeeignet erwiesen, da sie ihr besonderes Aroma nach der Ernte nur kurz behält und durch den Transport in gekühlten Lastwagen zum Händler vollends verliert.

Erste Gurkenfrüchte entfernen

Ähnlich verhält es sich mit dem Geschmack von Gurken. Die nehmen schnell den Geschmack des Kartons an, in dem sie verpackt sind.

Wer selbst erntet, bekommt hingegen das feine, gurkeneigene Aroma zu schmecken.

Anfängern wird empfohlen, den Anbau von Snackgurken auszuprobieren, zum Beispiel die robuste Sorte Rimoni.

Sie hat die ideale Größe, um ungeschnitten in eine Brotdose zu passen. Wichtig für den Hobbyanbau im Freiland ist, dass die ursprünglich aus Indien stammende Pflanze genügend Wärme bekommt, um zu gedeihen.

Zudem zahlt sich Geduld aus: Der Ertrag ist wesentlich höher, wenn die Energie anfangs ins Wachstum der Pflanze geht und sie erst später die ersten Früchte bildet.

Deshalb sollten Blüten und Seitentriebe der stark rankenden Pflanze bis etwa in Hüfthöhe entfernt werden.

Wem Krankheitserreger im Boden Ärger bereiten, sollte zu veredelten Pflanzen greifen.

Gezüchtete Sorten wachsen auf den Wurzeln von Wildgurken, was sie weniger anfällig macht.

Chilis in allen Schärfegraden

Ein heißer Tipp für den eigenen Anbau sind auch Chilis: Es gibt viele Chilis, für die braucht man einen Waffenschein, wie Habaneros.

Wer angenehme Schärfe bevorzugt, wird Freude an der Gewürzpaprika Gorria haben. Sie kann sowohl frisch als auch getrocknet und gemahlen wie das baskische „Piment d’Espelette“ verwendet werden.

Die Aufzucht der subtropischen Chilipflanzen ist einfach, wenn sie einen geschützten Standort in der Sonne haben und regelmäßig gegossen werden.

Zudem sieht die Pflanze dekorativ aus, da die Früchte über einen langen Zeitraum reifen und eine fortlaufende Ernte ermöglichen.

Nasse Pflanzen

Bei Tomatenpflanzen müssen die neuen Triebe in den Blattachsen herausgebrochen werden, damit sie genügend Energie für die Fruchtreife haben.

Wer diese notwendige Pflegearbeit jedoch an feuchten Pflanzen vornimmt, gefährdet die Ernte, denn dadurch wird Pilzkrankheiten eine Eintrittsstelle geöffnet.

Insbesondere Braunfäule ist im Tomatenanbau gefürchtet.

Freilandtomatensorten halten bei anhaltend feuchter Witterung länger durch. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte Wildtomaten wie „Golden Currant“ oder „Rote Murmel“ anbauen.

Sie liefern zwar einen geringeren Ertrag als großfrüchtige Sorten, ranken dafür schön im Balkonkasten, müssen nicht angebunden werden und sind absolut robust gegen Krankheiten. [LVW]

 

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