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Lavendel als Heilpflanze
Der Lavendel als Heilpflanze wirkt nachweislich beruhigend und entspannend, außerdem: entkrampfend, wundheilend, leicht antidepressiv, schmerzlindernd, entzündungshemmend und desinfizierend.
Bekannt ist der Echte Lavendel aber als Duft- und Zierpflanze. Dennoch hat ihn die Expertenjury des NHV Theophrastus zur Heilpflanze des Jahres 2008 gewählt.
Ausschlaggebend für die Wahl war vor allem die Bedeutung des Echten Lavendels [Lavandula angustifolia] als Nervenpflanze.
Von der Gattung Lavandula, zu der rund 26 Arten zählen, werden der Echte Lavendel [Lavandula angustifolia], der Speiklavendel [Lavandula latifolia], der Lavandin [Lavandula hybrida] und der Schopflavendel [Lavandula stoechas] heilkundlich verwendet.
Lavendel auch im Garten
Lavandula angustifolia wird je nach Höhenlage des Anbaugebietes in zwei Varietäten, Lavendel fein und Lavendel extra unterschieden.
Das bekannteste Anbaugebiet ist die französische Hochprovence. Er wird aber auch in Spanien, Südosteuropa, Russland und Großbritannien kultiviert.
Der Halbstrauch wird bis zu 60 Zentimeter groß und hat schmale, lanzettliche, graugrüne behaarte Blätter. Die violetten Blüten duften stark und stehen in Scheinquirlen.
Sie können je nach Höhenlage im Juli bis August geerntet werden.
Es wird angenommen, dass sich der botanische Name Lavandula vom lateinischen lavare, waschen ableitet.
Und natürlich ist der Lavendel eine sehr beliebte Gartenpflanze, die einfach zu pflegen und ein tolles Gestaltungselement ist.
Lavendel als Heilpflanze
Seit alters her sind die verschiedenen Lavendelarten wegen ihres frischen, würzigen Duftes beliebt und bekannt. Den Griechen und Römern war er unerlässlich für das tägliche Bad.
Hildegard von Bingen empfahl ihn als Mittel gegen Kopfläuse. Der Arzt und Chemiker Paracelsus wendete den Lavendel unter anderem als Räucherwerk an.
Im 16. und 17. Jahrhundert wurde Lavendel als wirkungsvoller Schutz vor Pest und Cholera gepriesen. Aus dieser Zeit stammt auch der Vier Diebe Essig, eine lavendelhaltige Essenz, mit der sich die Diebe einrieben, bevor sie die Häuser der Pestopfer betraten und ausraubten.
Königin Elisabeth I. von England trank Lavendeltee gegen ihren häufigen Migränekopfschmerz und während des Ersten Weltkrieges verwendete man Lavendelöl zur Wunddesinfektion.
Wissenschaftliche Untersuchungen unterstreichen die beruhigende und entspannende Wirkung. Außerdem wirkt er:
- entkrampfend,
- wundheilend,
- leicht antidepressiv,
- schmerzlindernd,
- entzündungshemmend und
- desinfizierend.
Die Pflanze ist in verschiedenen Arzneizubereitungen erhältlich: Für den innerlichen Gebrauch wird sie als Tee, homöopathisches Einzel- oder Komplexmittel und als Bestandteil von Tropfen, Tinkturen oder Wein angeboten.
Die äußerlichen Anwendungen, zum Beispiel als Bad, Massageöl, Duftkissen oder Parfüm, rufen einerseits Wohlgeruch hervor, andererseits haben sie positive Wirkung auf Psyche und Organismus.
Ebenso beliebt ist der Lavendel als Küchengewürz. Er kann für herzhafte wie auch für süße Gerichte verwendet werden und verleiht so den Speisen eine exotische Würze, die wiederum an den Urlaub erinnert. [NHV, GTD Foto]
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