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Koloquinte Homöopathie

Seit Samuel Hahnemann die Koloquinte als neues homöopathisches Arzneimittel mit 222 Symptomen geprüft hatte, ist Colocynthis ein fester Bestandteil der homöopathischen Verordnung: Gerade bei dieser Pflanze war es Hahnemann wichtig, sie nicht wegen ihres schlechten Leumundes zu verwerfen, sondern die Dosis so zu verringern, dass sie "bis zur unschädlichen und zweckmässigen Brauchbarkeit herabgestimmt" ist. Der NHV Theophrastus hat die Koloquinte als Heilpflanze des Jahres 2012 bestimmt und beschreibt die Wirkungen und Wirkstoffe wie folgt:

 
Mehr zum Thema: Kräuter und Heilpflanzen, Natur und Umwelt, Pflanzen, Pflanzen des Jahres, Pflanzen des Jahres 2012

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07/05/2012 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

"Es ist einleuchtend, dass wenn ein Pfund Weingeist, auf einmal getrunken, einen Menschen tödten kann, diess nicht an der absoluten Giftigkeit des Weingeistes, sondern an der allzu grossen Gabe liege, und dass ein Paar Tropfen Weingeist dem Menschen unschädlich gewesen seyn würden." 

Hahnemann hatte das paracelsische Prinzip, dass allein die Dosis ausmacht, ob ein Stoff Gift ist oder nicht, zum System der Potenzierung weiterentwickelt und vervollkommnet: Unter Potenzierung wird ein schrittweises Verdünnen und Verschütteln der Arznei verstanden, welches die Wirkung verändert. Auch von der Kommission E wird Colocynthis D6 - das bedeutet eine Verdünnung von 1:1.ooo.ooo - als toxikologisch unbedenklich eingestuft und als Homöopathikum bei kolikartigen Schmerzen mit Übelkeit und Brechreiz bei Kleinkindern empfohlen.

In der Homöopathie soll nicht ein einzelnes Symptom, sondern der ganze Mensch behandelt werden: Da der Mensch aus Geist, Seele und Körper besteht, so werden auch die Krankheiten geistige, seelische und körperliche Symptome aufweisen. Dies zeigt sich ebenfalls bei der Beschreibung der wichtigsten Eigenschaften des homöopathischen Arzneimittels Colocynthis.

Dieses hat zwei große Wirkkreise: kolikartige Krämpfe und Nervenschmerzen. Es gehört damit in die erste Reihe der homöopathischen Schmerzmittel. Die Krämpfe äußern sich zum Beispiel als Gallenkoliken, Verdauungsbeschwerden mit Blähungen und auch Durchfällen, Blasenkrämpfe, Regelschmerzen oder epileptische Anfälle. Plötzlich auftretende Trigeminusneuralgien oder Migräne mit kneifenden oder beißenden Schmerzen oder heftige reißende Ischiasschmerzen oder Muskelkrämpfe, die mit Unruhe und Gereiztheit einhergehen, verlangen nach Colocynthis, zum Beispiel alle zwei Stunden.

Für den bitteren Geschmack der Koloquinte ist das Colocynthin zuständig: Dieses ist ein Rohglycosidgemisch, das zu gleichen Teilen die Hauptbestandteile Cucurbitacin E und I enthält. Weiterhin beinhaltet die Frucht Sterole, Alkaloide, Flavonoide und Fettsäuren. Wegen des hohen Gesamt-Cucurbitacin-gehaltes [bis 3 Prozent] sind die Früchte nicht wirklich essbar. So wirkt der Genuss frischer Koloquintenfrüchte enorm reizend und abführend auf die Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes bis hin zu blutigen Durchfällen.

Im Deutschen Arzneibuch DAB 6 [von 1926 bis 1968 gültig, danach nicht mehr im DAB enthalten] wird die Herstellung alkoholischer Koloquintenfruchtauszüge beschrieben: Eine maximale Konzentration von o,072 Prozent Gesamt-Cucurbitacin ist laut Kommission E [deutsche Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel] in therapeutischer Dosierung nebenwirkungsfrei.

Zur medizinischen Verwendung werden die Koloquintenfrüchte in den Randgebieten der Sahara in Marokko und Tunesien, in Ägypten, am Sinai und in der Wüste Negev, in Burkina Faso und Indien im halb- und vollreifen Zustand wild gesammelt: ein Anbau erfolgt in Südspanien, Portugal und Zypern. Den höchsten Cucurbitacingehalt weltweit scheinen die marokkanischen Früchte zu haben, welche auch gleich vor Ort, wenige Kilometer vor der Sahara im Südosten Marokkos, getrocknet werden.

Das trockene Klima sorgt dafür, dass die aufgeschnittenen Früchte nicht von Pilzen befallen werden: Zuvor werden die Früchte geschält, geschnitten und entkernt. Die Trennung von Samen und Früchten ist auch nach der Trocknung möglich. Die Samen oder Kerne machen im getrockneten Zustand noch 75 Prozent des Gewichtes der Früchte aus. Der Cucurbitacingehalt der Samen kann stark schwanken, sodass die Kerne nicht aller Pflanzen bitter schmecken. Darüber hinaus enthalten die Samen bis zu 45 Prozent fettes Öl, weshalb die nicht bitteren in kargen Zeiten gegessen wurden.

Schon 1975, 1988 und 1998 haben Toxizitäts- und Verträglichkeitsuntersuchungen gezeigt, dass Koloquintenextrakte mit einem Gesamt-Cucurbitacingehalt von o,06 Prozent in verschiedenen Dosierungen keinerlei Hinweise auf Schädigungen oder unerwünschte Beeinflussung der Schleimhäute des Verdauungstraktes ergeben.

Erfahrungsgemäß sind auch langfristige Einnahmen möglich: Gewöhnungseffekte traten nicht ein. Aktuelle Forschungen der letzten 5 Jahre beschäftigen sich inzwischen mit blutzuckersenkenden, antioxydativen, antientzündlichen sowie antimikrobiellen Wirkungen verschiedener Koloquintenzubereitungen. Es werden die Erfahrungen der Volksheilkunde arabischer Länder, wie Tunesien, Iran, Palästina oder Pakistan bezüglich Diabetes, schmerzlindernder und antientzündlicher oder sogar antikanzerogener Einflüsse diskutiert und mit ersten Studien und Untersuchungen bestätigt.

Cucurbitacine der Koloquinte zeigen in vitro antimikrobielle Wirkungen, sowohl gegen grampositive und gramnegative Bakterien als auch gegen mehrere Candida-Pilze: Weiterhin scheint Koloquintenextrakt den Fettstoffwechsel zu beeinflussen, denn sowohl zu hohe Triglycerid- als auch Cholesterolwerte verringerten sich.


Siehe auch:
- Koloquinte
- Koloquinte [Citrullus colocynthis]
- Heilpflanze des Jahres 2012: die Koloquinte


Heilpflanzen des Jahres
- Heilpflanze des Jahres 2011: der Rosmarin
- Heilpflanze des Jahres 2010: die Gewürznelke
- Heilpflanze des Jahres 2009: die Ringelblume
- Heilpflanze des Jahres 2008: der Lavendel
- Heilpflanze des Jahres 2007: das Veilchen
- Heilpflanze des Jahres 2006: die Melisse
- Heilpflanze des Jahres 2005: der Lein

 
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