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HerbstlaubIm Herbst bieten viele Bäume und Sträucher in Gärten und Parks ein faszinierendes Farbenspiel: Bevor sich viele sommergrüne Laubgehölze in die Winterruhe verabschieden, leuchten ihre Blätter gelb, orange oder rot. Der herbstliche Laubfall ist eine kluge Strategie der Natur, mit der sich Pflanzen vor Trocken- oder Kälteschäden im Winter schützen. |
23/10/2009 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick. Während bei Nadelbäumen die Verdunstung im Winter wegen der kleinen Blattoberfläche und der dicken Wachsschicht auf den Nadeln relativ gering ist, sähe es bei zahlreichen Laubgehölzen mit großen Blättern ganz anders aus: Eine etwa 1oo Jahre alte Buche kann über ihre Blätter an einem Tag mehrere 1oo Liter Wasser verdunsten. Wenn der Boden gefroren ist, hat der Baum jedoch keine Möglichkeit mehr, über seine Wurzeln Wasser aufzunehmen - schwere Trockenschäden wären die Folge. Die sommergrünen Bäume und Sträucher entziehen ihren Blättern deshalb bereits im Herbst wichtige Nährstoffe, die sie einlagern, damit sie sie im nächsten Jahr wieder nutzen können: Durch den Entzug des grünen Blattfarbstoffes Chlorophyll aus den Blättern werden Farbstoffe sichtbar, die im Sommer durch das Blattgrün überlagert wurden oder die beim Abbauprozess in den Blättern entstehen. Dort, wo der Stängel des Blattes am Baum ansetzt, bildet sich zum Schluss eine Korkschicht, die die Verbindung zwischen Baum und Blatt unterbricht. Der Wind hat so leichtes Spiel, wenn die Blätter nicht sogar von selber zu Boden fallen. Die Korkschicht dient nicht nur als Trenngewebe, sondern sorgt auch schützend dafür, dass an dieser Stelle keine Krankheitserreger in den Baum eindringen können. So schön die herbstliche Farbenpracht ist, mancher sieht sie mit gemischten Gefühlen: Das Herbstlaub ist jedoch kein Abfall, der unbedingt entsorgt werden muss, sondern ein wertvoller Rohstoff, der nach Möglichkeit nicht weggeworfen werden sollte. Auf dem Rasen darf das Laub zwar nicht liegen bleiben, weil das Gras darunter 'ersticken' würde, und auch von den Wegen sollte es sicherheitshalber entfernt werden. Auf den Beeten sind die Blätter allerdings ein sehr guter Schutz für die Wurzeln der Pflanzen und für den Boden. Sie bilden eine isolierende Schicht bei Kahlfrösten, können die Auswaschungsgefahr von Nährstoffen durch Regen und schmelzenden Schnee vermindern. Blätter tragen erheblich zur Bodenverbesserung bei, indem sie das Bodenleben fördern: Regenwürmer und Mikroorganismen im Boden leben vom Laub und zersetzen es im Laufe der Zeit. So entsteht wertvoller, bodenverbessernder Humus und der Boden wird mit Nährstoffen versorgt. Laub ist deshalb ein wichtiger Bestandteil im biologischen Kreislauf. Doch nicht nur das Bodenleben profitiert davon, sondern auch Kleintiere wie Igel, die einen Platz für ihr Winterquartier benötigen. Mit Reisig aufgelockerte Laubhaufen am Rand des Gartens bieten ihnen einen schützenden Unterschlupf. Wer sich nicht nur in Parkanlagen, sondern auch im eigenen Garten an der farbenfrohen Seite des Herbstes erfreuen möchte, hat eine große Auswahl: Die an Fächer erinnernden Blätter des Ginkgos [Ginkgo biloba] zum Beispiel färben sich im Herbst leuchtend goldgelb. Auch viele andere Bäume und Sträucher tragen zu einer Symphonie warmer und leuchtender Herbstfarben bei, wie die Felsenbirne [Amelanchier], der Eisenholzbaum [Parrotia persica], der Amberbaum [Liquidambar styraciflua], die Prachtglocke, [Enkianthus], viele Ahornarten und -sorten und auch Kletterpflanzen wie der Scharlachwein [Vitis coignetiae], die Kletterhortensie [Hydrangea anomala] und der Wilde Wein [Parthenocissus]. Von manchen Bäumen und Sträuchern, die mit ihrem Herbstlaub beeindrucken, gibt es auch kleinbleibende Sorten: Während beispielsweise der Korkflügelstrauch [Euonymus alatus] etwa zwei bis drei Meter hoch wird, erreicht sein kleiner Bruder 'Compactus' nur einen Meter. Ein anderer wenig bekannter Herbstfärber ist der Große Federbuschstrauch [Fothergilla major], der recht kompakt wächst und nur etwa zwei Meter hoch wird. Seine beinahe kreisrunden Blätter zeigen Nuancen von leuchtend Goldgelb über Orange bis hin zu feurigem Rot. Wer sich jetzt in Gartencentern und Baumschulen umsieht, wird sicher noch manches andere interessante Gehölz finden, das mit seinen Blättern Farbe in den Herbstgarten bringt. [PdM]
Die Vogel-Kirsche wurde zum Baum des Jahres 2010 ernannt: Bei der Proklamation im Berliner Zoo wies der Präsident der Stiftung Menschen für Bäume, Dr. Silvius Wodarz, darauf hin, dass die Vogel-Kirsche [Prunus avium L.] seit Jahrtausenden ein Begleiter des Menschen sei. Sie mache uns viele Male im Jahr große Freude: Im April strahle sie weiß leuchtend weithin ins Land, im Sommer liefere sie begehrte Früchte und im Herbst orange bis rote, feurige Blattfarben. Kurz: Wenn es um Ästhetik geht, spiele die Kirsche ganz vorne mit. Und beim Geschmack auch: Die Vogel-Kirsche sei die Mutter aller Süß-Kirschen, denn diese seien eine ...mehr An die 3oo Arten der prächtigen Blattpflanzen Calathea sind im tropischen Regenwald Südamerikas zuhause: Von der großen Vielfalt und Schönheit dieser Marantengewächse kann man sich meist in botanischen Gärten überzeugen. ...mehr |
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