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Mulchen im Gemüsegarten

Bodenabdeckung, dem Vorbild der Natur nachgeahmt, wird als Mulchen bezeichnet: Während die Natur auf jeder noch so kleinen Fläche Pflanzen wachsen lässt oder die Erde im Herbst in einen Blättermantel hüllt, sollte der Gartenliebhaber den offenen Boden entsprechend mit organischen Materialien, aber auch mit Mulchfolie oder Mulchpapier schützen. - Diesem Prinzip folgt übrigens auch der Mulchmäher, ohne dass es hierbei allerdings um den Winterschutz ginge. Alle anderen Vorteile bringt das Mulchen aber ebenso bei der Pflege des Rasens mit sich.

 
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29/08/2006 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Gerade im Gemüsegarten bietet das Mulchen viele Vorteile neben dem Winterschutz: Eine deckende Mulchschicht lässt den Boden nicht so rasch austrocknen, das bedeutet, man muss ihn weniger oft gießen. Bei heftigen Regenfällen verschlämmen gemulchte Böden nicht, da der Aufprall des Wassers wie durch ein Polster abgemildert wird. Ebenso schützt eine Mulchschicht die Bodenlebewesen vor Hitze- und Trockenschäden. Aufbau und Erhaltung einer krümeligen Bodenstruktur werden gefördert. Die Bodenorganismen sind bis in die oberste Schicht aktiv und setzen aus organischen Mulchmaterialien zusätzlich Nährstoffe frei.

Der Zeitpunkt zum Mulchen liegt vom Frühjahr bis in den Herbst, und zwar immer dann, wenn offene Flächen vorliegen: Neuaussaaten sollten allerdings grundsätzlich noch nicht gemulcht werden [Gefahren: Einschleppen von Schädlingen oder Einwirkung von keimungshemmenden Substanzen, wie Gerbsäuren etc.]. Außerdem: Keine Unkrautsamen [durch überständige Gräser, Kräuter oder Brennnesseln] und Schädlinge [Blattläuse, Schaumzikaden] mit dem Mulchmaterial in die Kulturen bringen!

Mulchen mit Stroh oder Sägespänen kann zu einer Festlegung von im Boden vorhandenem Stickstoff führen: Diese Materialien bestehen zu einem überwiegenden Anteil aus Kohlenstoff [C] und zu einem sehr geringen Anteil aus Stickstoff [N]. Man spricht dann von einem weiten C/N-Verhältnis [C/N > 50/1]. Bei der Zersetzung von Stroh und Holz nehmen die Bodenorganismen für ihren eigenen Bedarf allen verfügbaren Stickstoff aus dem Boden. Wegen dieser Konkurrenz tritt für wachsende Pflanzen Stickstoffmangel auf, der durch eine zusätzliche Stickstoffdüngung ausgeglichen werden kann.

Zwischen den Kulturen aufkommendes Unkraut wird nur zum Teil unterdrückt [je nach Material und Schichtdicke]: Beseitigung ist meist durch Herausziehen einzelner Unkräuter möglich, also nicht flächig mit der Hacke.

Kontinuierliches Mulchen über längere Zeit hat eine Zunahme an Schnecken zur Folge: Daher ist Mulchen vor allem bei langen Trockenperioden zu empfehlen oder bei Kulturen, die keinen Schaden mehr durch Schneckenfraß erleiden können. Gärten oder Gemüsebeete, in denen es viele Schnecken gibt, sollten mit einem speziellen Schneckenzaun umgeben werden. Ab Spätsommer sollte die Mulchschicht entfernt werden.

Die Dicke der Mulchschicht hängt von der Menge der zu erwartenden Niederschläge ab: Je höher die Niederschlagsmengen sind, desto dünner muss die Schicht organischer Materialien sein, um der Fäulnisgefahr vorzubeugen. Ein leichter Boden trocknet nach Abdeckung mit einer Mulchschicht nicht so schnell aus, ein schwerer Boden verschlämmt nicht. Je nach Aktivität der Bodenorganismen wird organisches Mulchmaterial schneller oder langsamer abgebaut. Deshalb wird eine Mulchschicht in gut belebten Böden schneller abgebaut, während selbst eine dünne Schicht auf einem weniger belebten Boden länger liegen bleibt.


Welches Material eignet sich zum Mulchen?

Gras: Gemeint ist damit junges Gras von einer Wiese, vom Obstgarten oder von Wegen, also nicht reiner Rasenschnitt. Junges Gras ist zum Abdecken aller Kulturen geeignet [Mulchdicke etwa 5 cm]. Bei altem Gras besteht die Gefahr, Unkrautsamen einzuschleppen. Beete, die etwa mit Kohl, Tomaten, Kürbis, Zucchini etc. bepflanzt werden, können nach der Beetvorbereitung mit einer Grasschicht bedeckt werden. Anschließend werden die Pflanzen gesetzt. Die Grasschicht muss meist ein- bis zweimal erneuert werden, das bedeutet, eine neue Schicht wird auf die alte gelegt.

Rasenschnitt: Angetrockneter Rasenschnitt eignet sich ebenfalls zum Mulchen aller Kulturen. Zu dick auf das Beet aufgebracht kann er jedoch zu einer dichten Masse zusammen kleben. Deshalb sollte er nur bodendeckend, dafür öfter ausgebracht werden. Weniger aufwändig ist die Nutzung eines Mulchmähers, um die Vorteile des Mulchens unmittelbar auf der Rasenfläche selbst zu nutzen.

Stroh: Da Stroh ein sehr weites C/N-Verhältnis hat, sollte gleichzeitig eine Stickstoffgabe erfolgen, etwa 2o g Kalkammonsalpeter/qm, das entspricht 5 bis 6 g Reinstickstoff/qm. Stroh ist ein sperriges Material, das eher bei höherwachsenden Pflanzen geeignet ist. Gute Erfolge sind bei Zucchini und Zuckermais zu erzielen, auch bei Tomate und Gurke ist dieses Material sehr gut einsetzbar. Stroh verrottet relativ langsam, das bedeutet, eine Schicht von 5 bis 1o cm genügt während der Vegetationsperiode. Wenn Stroh nicht hundertprozentig ausgedroschen wurde, dann keimen die Getreidekörner rasch. Die jungen Getreidepflanzen lassen sich in einer Höhe von 20 cm leicht mit der Hand entfernen. Unterschiede zwischen einzelnen Stroharten wurden nicht festgestellt.

Strohmulch lässt sich folgendermaßen mit Grasmulch kombinieren: Die Wege zwischen den Gemüsebeeten werden mit dem langsamer verrottbaren Stroh und die Beete selbst mit Gras gemulcht, welches sich schneller zersetzt und Nährstoffe freisetzt. Stroh für Gemüsebeete sollte nicht mit Halm verkürzenden Mitteln behandelt worden sein.

Brennnessel oder Beinwell: Beide sind als Mulchmaterialien optimal geeignet. Die dunkle Farbe der Brennnessel hat zusätzlich einen Wärmeeffekt, das bedeutet besonders bei Wärme liebende Kulturen wie Gurke, Tomate, Bohnen ist dieses organische Mulchmaterial wohl das bestgeeignete. Da sich Beinwell und Brennnesseln schnell zersetzen, muss öfter nachgemulcht werden. Diese Materialien können wegen ihrer schnellen Verrottung dicker aufgelegt werden [1o cm], und eignen sich besonders gut bei schweren, unbelebten Böden.

Unkraut oder Gemüserückstände: Ständig nachwachsendes Unkraut [noch samenlos] kann, gejätet, zwischen den Kulturpflanzen als dünne Mulchschicht liegen bleiben. Bei sonnigem Wetter vertrocknet es, ohne wieder anzuwachsen. Desgleichen können auch Gemüseabfälle, Blätter von Salat, Kohl, Rettich, Radies, Tomatengeize, usw. direkt auf dem Gemüsebeet verbleiben. Sie müssen nicht auf den Kompost wandern. Auf diese Weise werden dem Boden nur die Nährstoffe entzogen, die im essbaren Anteil des Ernteguts vorhanden sind, das heißt, Düngegaben für Folgekulturen müssen niedriger ausfallen, als bei vollständig abgeräumten Gemüsebeeten. Gemüseabfälle dürfen jedoch keine Krankheiten haben, die im Boden überdauern und die Folgekulturen befallen könnten.

Gründüngungspflanzen, als Mulchmaterial verwendet, verbleiben entweder auf dem Beet, auf dem sie gewachsen sind, also zur Mehrung des Humusgehaltes, oder sie werden als organisches Material auf anderen Beeten ausgebracht.

Mulchfolie und Mulchpapier: Schwarze Mulchmaterialien haben den Vorteil, Unkraut zu unterdrücken. Der Wärmeeffekt von schwarzen Mulchmaterial macht sich insbesondere bei Wärme liebenden Kulturen, wie Gurken, im Ertrag positiv bemerkbar. - Da Kunststofffolien in der Entsorgung nicht umweltfreundlich sind, sollten sie nur wohlüberlegt eingesetzt oder zumindest mehrmals verwendet werden. Günstiger zu beurteilen sind moderne zersetzbare Folien mit Anteilen von nachwachsenden Rohstoffen. Mulchpapier ist ein Produkt aus recyceltem Altpapier. Der Gartenfachhandel bietet es in kleinen Abpackungen jedoch kaum an.

Hinweise zum sachgerechten Einsatz von zugekauften Mulchmaterialien: Das Gemüsebeet gründlich vorbereiten und mit einer ausreichenden Düngergabe versorgen. Die Mulchfolie flach auflegen und seitlich mit Erde bedecken oder mit Brettern beschweren. Anschließend 3 bis 5 cm große Kreuzschnitte in die Folie schneiden und die Pflanzen einsetzen. Pflanzen wie Chinakohl und Salat bleiben sauber, Unkrautbekämpfung wird überflüssig.

Wie bei allen anderen Gartenarbeiten müssen auch beim Mulchen eigene Erfahrungen gesammelt werden: Es empfiehlt sich, schrittweise vorzugehen, also mit einem Beet und einem Material anzufangen, um die damit gesammelten Erfahrungen auf andere Kulturen auszudehnen. [Bayerische Gartenakademie]


Siehe auch:
- Gartenkalender: Juli - August - September
- Rasenmäher: Mulchmäher
- Gründünger: Erholungskur für den Gartenboden
- Rasenneuanlage
- Pflanzzeit für Gehölze: Bodenmüdigkeit vermeiden

 
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