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BuGa: Nachhaltige Nutzung

Wenn eine Bundesgartenschau [BuGa] nach durchschnittlich etwa 170tägiger Öffnungszeit ihre Pforten schließt, ist für die Organisatoren die Arbeit beendet: In aller Regel haben sich dann rund zwei Millionen Besucher die innovative und kreative Arbeit der Profis aus der grünen Branche angeschaut und sich in wundervoll gestalteter Natur vom Alltag erholt. Darüber hinaus freuen sich das Hotel- und Gastgewerbe sowie der Einzelhandel in der Region und bundesweit die Busunternehmen über gute Einkünfte dank BuGa. Und dann? Wenn der Strom der BuGa-Besucher versiegt ist, kehrt für die Einwohner der ausrichtenden Stadt oder Region wieder etwas mehr Ruhe ein. Dann haben sie ihr BuGa-Gelände für sich - und das auf Dauer.

 
Mehr zum Thema: Gärten und Parks, Landschaftsgestaltung, Natur und Umwelt

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28/04/2008 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

IGA 2003
Das Ende einer Bundesgartenschau ist zugleich der Beginn der Nachnutzung: In wessen Hände die Verantwortung für die Nachnutzung übergeht, ist recht unterschiedlich. Manchmal ist es das städtische Garten- oder Grünflächenamt, manchmal wird aber auch die für die BuGa oder IGA gegründete GmbH für die Nachnutzung weitergeführt. So zum Beispiel in Rostock. Nachdem die Internationale Gartenbauausstellung [IGA] am 12. Oktober 2003 beendet war, wurde die IGA Rostock 2003 GmbH nicht aufgelöst, sondern übernahm die Nachnutzung des IGA-Parks.

Mit Ausnahme des Geländes rund um die Messehalle umfasst die Nachnutzung das gesamte Areal des für die IGA 2003 angelegten Parks: Den verbliebenen etwa 7o Hektar großen IGA-Park umgeben mehrere in den 60er bis 80er Jahren entstandene Wohnsiedlungen, die für die IGA einer umfangreichen Sanierung und Wohnumfeldverbesserung unterzogen wurden. Die nahezu 100.ooo Rostocker in diesen Wohnsiedlungen haben nun durch das ehemalige IGA-Gelände ihr Naherholungsgebiet unmittelbar vor ihrer Haustür.

Das Motto der IGA 2003 'Mensch - Natur - Wasser' findet sich auch nach der offiziellen Gartenschau auf dem Gelände wieder: Der Park ist vom Fluss Warnow sowie einigen kleinen Bachläufen durchzogen und befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Ostsee. Nach dem Wunsch der Rostocker Bevölkerung sollte die für die IGA entstandene Parkanlage den Namen "IGA-Park" erhalten, um damit dauerhaft an die beeindruckende Gartenschau zu erinnern. Nach einigen kleineren Umbauarbeiten wurde der IGA-Park zu Ostern 2004 für die Öffentlichkeit freigegeben.

Die Umzäunung des Geländes wurde beibehalten, und der Park ist nach wie vor eintrittspflichtig: Allerdings ist der kleine Obolus von nur einem Euro für Besucher ab sechs Jahre eher ein symbolischer Beitrag zur Erhaltung des Parks und kein echter Eintrittspreis. Die Finanzierung des IGA-Parks erfolgt auch durch Veranstaltungen. Von der Schlager-Kult-Party über Konzerte und Kunstausstellungen bis hin zu Public Viewing bei der Fußball-EM bietet der IGA-Park von März bis September ein abwechslungsreiches Programm.

Neben der Anlage des IGA-Parks für die Gartenschau wurden - so wie in allen BuGa-Städten - auch in Rostock weitere Infrastrukturmaßnahmen im Zuge der IGA voran gebracht: Die Anbindung der Stadt an die Ostseeautobahn A 20, die Umgestaltung des Hauptbahnhofs, die Erweiterung des Straßenbahnnetzes, die Untertunnelung des Flusses Warnow sowie der Bau eines Messezentrums sind nur einige der Maßnahmen, die nachhaltig zur Entwicklung der Stadt und Region beigetragen haben.


BuGa München
Zwei Jahre nach der IGA Rostock fand die BuGa 2005 in München statt: Auch für die Münchner BuGa-Planer war natürlich die Nachhaltigkeit der Leitgedanke für das Gartenschaukonzept. Allerdings war die Ausgangslage völlig anders als in Rostock. Nach der Schließung des Flughafens München-Riem im Mai 1992 entstand gemäß des Stadtentwicklungsplanes auf dem ehemaligen Flughafengelände die 'Messestadt Riem'. Dazu teilten die Stadtplaner das 56o Hektar große Gelände in drei Teile auf: Messegelände, Wohnen, Grünfläche. Mit ihrer Lage im Süden Riems sollte die geplante Grünfläche zugleich eine Klimaschneise für die gesamte Stadt und die Region bilden.

Das etwa 19o Hektar große Gelände, auf dem die Bundesgartenschau 2005 entstand, sollte aber nicht nur den geplanten Wohnpark Riem attraktiver gestalten: Die Münchner BuGa wollte zugleich beispielhaft zeigen, dass ein durchdachtes Nachhaltigkeitskonzept einen Stadtteil zu einem lebendigen Ort des Lebens und Arbeitens machen kann. Das Konzept der Münchner BuGa-Planer ist in allen Punkten aufgegangen: Im neuen Stadtteil Messestadt Riem entstand nach der Schließung der BuGa am o9. Oktober 2005 attraktiver Wohnraum im Grünen in unmittelbarer Nähe zu neuen Arbeitsplätzen. Seitdem wächst der begehrte neue Stadtteil der Kapazitätsgrenze von 16.ooo Einwohnern entgegen.

Doch schon jetzt ist die Messestadt Riem ein vorbildliches Beispiel für ökologisch orientierte Stadtplanung sowie die Schaffung von Freiräumen, die höchste funktionale und ästhetische Ansprüche erfüllen: Sämtliche Bereiche des Stadtteils haben direkten Zugang ins Grüne und zum Wasser, zum Beispiel dem Riemer See. Regen- und Grauwassernutzung, Dachbegrünung, energiesparendes Bauen und verkehrsberuhigte Zonen für Kinder sind nur einige der Merkmale, die den neuen Münchner Stadtteil ausmachen. Darüber hinaus befindet sich auf den Dächern der Messehallen die größte Photovoltaikanlage Europas. Nachhaltigkeit ist für die Planer aber nicht nur das Stichwort hinsichtlich der technisch-ökologischen Gestaltung des Stadtteils. Auch mit Blick auf die Wohnsituation für Kinder ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Kriterium. Den Kindern wurde daher eine naturnahe Umgebung geschaffen, die ihnen Anregungen und Möglichkeiten zur Entwicklung bietet.


BuGa Gera und Ronneburg
Die Nähe zur Natur suchten auch die Planer der Bundesgartenschau 2007 in Gera und Ronneburg - aber, wie es sich für ein innovatives BuGa-Konzept gehört, wieder völlig anders als in München: Die BuGa 2007 war nicht nur ein Novum, weil sie an zwei Städte vergeben wurde. Beide Städte eröffneten den Besuchern einen völlig unterschiedlichen Zugang zum Thema Bundesgartenschau.

In Gera stand der Hofwiesenpark im Mittelpunkt der BuGa-Aktivitäten: In unmittelbarer Nähe zur Stadt und sehr reizvoll am Flüsschen Weiße Elster gelegen, wurde der Hofwiesenpark durch die BuGa zu einem attraktiven Stadtpark umgestaltet. Hier war das zu finden, was viele Besucher noch immer mit einer BuGa assoziieren: Blumen, Blüten, Stauden und Gehölze im Überfluss. Verschiedene Einrichtungen für Sport, Spiel und Freizeitgestaltung ergänzen das Erholungsangebot im neuen Geraer BuGa-Park.

Nach der Schließung der Gartenschau im Oktober 2007 wurde der Park zunächst für die Öffentlichkeit geschlossen: Am 2o. März 2008 wurde der Hofwiesenpark dann offiziell den Einwohnern von der Stadt zur kostenfreien Nutzung übergeben. Die Pflege der für die Bundesgartenschau im Park angelegten Partnerschaftsgärten wird jetzt in der Nachnutzung durch Patenschaften engagierter Bürger übernommen. Diese Patenschaften sind nicht finanzieller Art, sondern die Paten hegen und pflegen diese Gärten tatkräftig selber.

Überhaupt wurde die Meinung der Öffentlichkeit stark in das Nachnutzungskonzept einbezogen: So dürfen nun auch die während der BuGa im Park verbotenen Hunde angeleint durch den Hofwiesenpark geführt werden. Das große Interesse der Bevölkerung bei der Freigabe zur Nachnutzung, als mehrere Hundert Menschen "ihren" Hofwiesenpark trotz Regenwetter 'in Besitz genommen' haben, zeigt, dass die Entscheidung, eine BuGa in Gera durchzuführen, den Bedürfnissen der Geraer voll entsprochen hat.

Das Kontrastprogramm zum romantisch-traditionellen Geraer BuGa-Teil wurde den Besuchern in der zweiten Ausrichterstadt, Ronneburg, geboten: Hier ging es nicht um Blütenmeere im Stadtpark, hier ging es um die Wiederherstellung einer durch den Uranerzbergbau geschundenen Landschaft. Unter dem Titel 'Neue Landschaft Ronneburg' haben Landschaftsplaner und -gärtner eine Ödland-Fläche von 6o Hektar zu einem wahren Paradies verwandelt. Sie haben den Menschen in dieser Region damit einen neuen Lebens- und Erlebnisraum geschenkt.

Als ein Highlight der Neuen Landschaft gilt das Arboretum, ein Baumgarten, in dem sich 56 Baumarten der nördlichen Erdhalbkugel mit 39o Bäumen präsentieren: Aber auch mit der Blütenpracht wurde hier nicht gespart. Allein auf dem Ronneburger Balkon blühen 10.ooo Rosen in über 26o Sorten, darunter 7o Neuheiten. Seit dem Ende der BuGa 2007 ist die Neue Landschaft Ronneburg für die Bevölkerung öffentlich begehbar. Als Gemeinschaftsprojekt eines privaten Investors, der Stadt Ronneburg, dem Landratsamt Greiz und der LEG Thüringen GmbH soll nun auf einem Teil der Fläche ein Mittelalter-Themenpark entstehen. Der Rest der Neuen Landschaft, einschließlich des Radwanderweges durchs Gessental sowie der Drachenschwanzbrücke, wird aber auch nach Errichtung des Themenparks weiterhin kostenlos zugänglich sein.


Nicht nur die Beispiele der letzten drei Bundesgartenschauen in Rostock, München und Gera/Ronneburg dokumentieren, dass - so unterschiedlich die Ausgangssituationen und Konzepte sind - alle BuGa-Planer letztlich doch ein gemeinsames Ziel im Visier haben: Nachhaltige Nutzung der erschaffenen Anlagen für die dauerhafte Verbessung des Lebensumfelds der Menschen in der Stadt oder Region.

Damit dieses Ziel auch für künftige Gartenschauen erreicht werden kann, betreibt die Deutsche Bundesgartenschaugesellschaft [DBG] mit ihren drei Gesellschaftern ZVG, BdB und BGL das Auswahlverfahren mit größter Sorgfalt, Weitsicht und Professionalität. Seit 2007 hat die DBG zusätzlich einen Anreiz für die ehemaligen BuGa-Städte geschaffen. Mit dem 'Ehrenpreis der DBG für hervorragende nachhaltige Parknutzung' werden besonders gelungene Nachnutzungskonzepte ausgezeichnet. Der erste Preisträger war im November 2007 der Kölner Rheinpark, der bei den beiden BuGas in der Domstadt 1957 und 1971 angelegt oder erweitert wurde. Der Ehrenpreis wird in unregelmäßigen Abständen verliehen. [DBGG]


Siehe auch:
- BuGa München 2005: Perspektivenwechsel auf der Bundesgartenschau
- Bundesgartenschau Gera und Ronneburg 2007
- Rückblick auf die BuGa Gera und Ronneburg 2007
- BuGa Schwerin 2009
- Zukunft der Gartenschauen
- 5o Jahre Rheinpark Köln: Eine BuGa im Wandel der Zeit
- Bundesgartenschauen: Nachhaltigkeit steht im Vordergrund
- Hallenschauen: unverzichtbarer Teil einer BuGa
- Landesgartenschauen 2008
- Landesgartenschau Bad Rappenau
- Landesgartenschau Bingen
- Landesgartenschau Neu-Ulm
- Landesgartenschau Rietberg
- Landesgartenschau Schleswig - Schleiregion

 
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