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Bundesgartenschauen: Nachhaltigkeit steht im VordergrundAlle zwei Jahre ziehen Bundesgartenschauen [BuGa] Millionen von Garten- und Naturliebhabern in ihren Bann: Die Menschen strömen dann in die jeweilige BuGa-Stadt zwischen Hamburg und München, Düsseldorf und Magdeburg, um sich von der beeindruckenden Blütenpracht und den kunstvollen Gartenlandschaften inspirieren zu lassen oder einfach auch nur, um sich daran zu erfreuen. Doch was bleibt von einer Bundesgartenschau, wenn die letzten Blumen verblüht sind? Die Antwort - und damit die eigentliche Bedeutung einer BuGa - wird sich zumindest den Menschen, die in der ausrichtenden Stadt oder Region wohnen, schnell erschließen. Nachhaltigkeit lautet das Stichwort: Die Folgenutzung des BuGa-Geländes ist für die veranstaltenden Städte und Regionen der ausschlaggebende Faktor für ihre Bewerbung bei der Deutschen Bundesgartenschaugesellschaft [DBG] in Bonn. |
30/07/2007 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick. Beispiele aus fünf Jahrzehnten Bundesgartenschau zeigen, dass eine BuGa als Instrument der Stadtplanung und in einigen Fällen sogar des Strukturwandels wertvolle Unterstützung leistet: So wurden in Düsseldorf, nachdem die Stadt 1978 den Zuschlag für die BuGa 1987 erhalten hatte, die Maßnahmen für den Stadtumbau forciert. Die Neugestaltung des Hauptbahnhofs, der Bau der U-Bahn durch die City und der Baubeginn für die südliche Autobahnumgehung in Fortführung der A 46 mit umweltfreundlicher Tunnel- und Tieflagenausführung sind nur drei aus einer Vielzahl Belege dafür, dass eine BuGa frischen Wind in die Stadtplanung bringt. Im Mittelpunkt der Düsseldorfer Bundesgartenschau stand aber der Südpark: Auf einer Gesamtfläche von 7o Hektar entstanden hier während der neunjährigen Vorbereitungsphase unterschiedliche Garten- und Landschaftsanlagen. Seit dem Ende der BuGa steht die Anlage der Öffentlichkeit ständig und unentgeltlich offen. Die Stadt Düsseldorf ist damit dem Leitmotiv ihrer BuGa 'Der Garten für uns alle' bis heute treu geblieben. Ein erfreulicher Nebeneffekt für die Stadt ist, dass Investoren die Nachbarschaft des Südparks für sich entdeckten: Neben neuen Wohnbereichen mit Einfamilienhäusern und Geschosswohnungsbau hat sich auch eine große Versicherungsgesellschaft dort niedergelassen und mehr als 2.5oo Arbeitsplätze mitgebracht. Die BuGa lockte weit mehr als sieben Millionen Besucher in die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt - sehr zur Freude der Düsseldorfer Gastronomie und des Einzelhandels. In seinem Grußwort im Jubiläumsbuch '50 Jahre Bundesgartenschauen' spricht der amtierende Düsseldorfer Oberbürgermeister Joachim Erwin daher zu Recht von einer "sprichwörtlich blühenden Bilanz solch einer Gartenschau". Wie sehr eine BuGa den Strukturwandel einer Stadt fördern kann, wird auch am Beispiel Gelsenkirchens deutlich: Das Ziel, das sich die Stadt mit ihrer Bewerbung für die BuGa 1997 gestellt hatte, war ungewöhnlich und herausfordernd: Auf dem Gelände eines ehemaligen Bergwerkes und einer stillgelegten Kokerei sollte unter Einbeziehung der historischen Industriegebäude die Bundesgartenschau stattfinden. Diese außergewöhnliche Idee gefiel den Verantwortlichen in der DBG, und Gelsenkirchen erhielt den Zuschlag für die Ausrichtung der Bundesgartenschau. Neben den architektonischen Herausforderungen hatten die Planer der Ruhrgebietsmetropole ein weiteres Problem zu bewältigen: Die Emscher und der Rhein-Herne-Kanal trennten nicht nur die beiden Ortsteile Horst und Heßler, sondern durchschnitten auch das für die BuGa vorgesehene Gelände. Zu allem Überfluss war die ehemals sehr fischreiche Emscher auch noch mittlerweile zu einem Abwassersammler verkommen und zur Vorbeugung von Überschwemmungen eingedeicht worden. Große stadtplanerische Aufgaben und anspruchsvolle Herausforderungen lagen vor den Gelsenkirchener BuGa-Planern, als sie sich daran machten, das Gelände der stillgelegten Zeche Nordstern in den Nordstern-Park umzuwandeln. Nach dem Beginn der teils spektakulären Arbeiten, wie zum Beispiel der Montage der Doppelbogen-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal, betrachtete die anfangs noch etwas skeptische Gelsenkirchener Bevölkerung die Bundesgartenschau in ihrer Stadt recht schnell als "ihre BuGa". Der ehemalige Oberbürgermeister der Stadt und jetzige NRW-Minister für Bauen und Verkehr, Oliver Wittke, fasst diesen Effekt zusammen: "Die BuGa hat das Trennende aufgehoben, seit dem verbindet sie zwei Ortsteile miteinander." Während der 170tägigen Dauer der Bundesgartenschau 1997 war der Nordstern-Park mit seinen vielen Veranstaltungen der angesagte Sommertreffpunkt im Revier: Auch das unterstreicht den verbindenden Charakter einer BuGa. Nach wie vor besitzt das ehemalige BuGa-Gelände einen hohen Freizeitwert für die Gelsenkirchener Bevölkerung und die Menschen im Umland. Darüber hinaus hat die BuGa 1997 für die Stadt auch in der Gegenwart einen ökonomischen Nutzen. In den ehemaligen Industrieanlagen etablierten sich einige gastronomische Betriebe sowie einige Freizeitattraktion und ein Teil der Gebäude wird zur Büronutzung vermietet. So wurden durch die Bundesgartenschau nachhaltig etwa 1.ooo Arbeitsplätze geschaffen. Der Nordstern-Park ist einer der Ankerpunkte auf der 4oo Kilometer langen 'Route der Industriekultur', die sich quer durchs Ruhrgebiet zieht und dabei sämtliche Attraktionen einschließt: Das ehemalige BuGa-Gelände wurde darüber hinaus in das European Garden Heritage Network [Eghn] aufgenommen. Diese Vereinigung aus staatlichen und privaten Organisationen hat in Frankreich, Großbritannien und Nordrhein-Westfalen Routen entwickelt, auf denen besonders sehenswerte Gartenanlagen zu besichtigen sind. Die Gelsenkirchener BuGa ist also auch in ihrer Nachnutzung noch eine wahre Attraktion. Grundsätzlich dient jede bisherige Bundesgartenschau als positives Beispiel für die ökologisch nachhaltige und ökonomisch sinnvolle Nachnutzung: Auch bei der noch bis zum 14. Oktober 2007 laufenden BuGa in Gera und Ronneburg [Thüringen] wird das nicht anders sein. "Die Idee zur BuGa 2007 wurde geboren, um die Nachnutzung für Flächen des ehemaligen Tagebaus zu ermöglichen," erläutert die Landrätin des mit-veranstaltenden Landkreises Greiz, Martina Schweinsburg, und der Ministerpräsident des Freistaates Thüringen, Dieter Althaus, ergänzt: "An beiden Standorten ist Erstaunliches geleistet worden - eindrucksvolle Beiträge zum Aufbau Ost." Der Nutzen einer Bundesgartenschau ist also keineswegs auf die etwa sechsmonatige Veranstaltungsdauer beschränkt. Aus der Sicht der Stadtplaner ist eine BuGa eine Investition in die Zukunft.
Am 21. Juli 2007 war Halbzeit bei der Bundesgartenschau 2007 in Gera und Ronneburg: Auf einer Pressekonferenz zogen alle Akteure eine positive Zwischenbilanz. Ihr Fazit: Die BuGa 2007 kommt beim Publikum ausgesprochen gut an und erhält exzellente Noten. Was die Gäste vor allem magisch anzieht: die gärtnerischen Höchstleistungen mit der üppigen Blumen- und Pflanzenpracht im Hofwiesenpark Gera, die fantastische Weite der Neuen Landschaft Ronneburg und die Herzlichkeit des Servicepersonals. ...mehr Der Gattungsname Spathiphyllum setzt sich zusammen aus dem griechischen Wort spathe für Blütenscheide und phyllum für Blatt: Alle Spathiphyllum bilden ein kurzes, nicht oder kaum zu erkennendes Stämmchen mit meist schmalen, lanzettlichen Blättern aus. Sie können Höhen von 6o bis 8o cm und mehr erreichen. Noch nicht mit eingerechnet ist der meist lang gestielte Blütenstand, der sich noch einiges über das sattgrüne Laub erheben kann. ...mehr |
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