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5o Jahre Rheinpark Köln: Eine BuGa im Wandel der Zeit

Als sich die Stadt Köln im Oktober 1953 für die Bundesgartenschau 1957 bewarb, standen den verantwortlichen Stadtplanern kaum Vergleichsmöglichkeiten zur Verfügung: Die erste BuGa hatte es 1951 in Hannover und die zweite, eine IGA, 1953 in Hamburg gegeben. Beide Städte, soviel war bekannt, hatten im Rahmen ihrer Wiederaufbaumaßnahmen sehr von der BuGa profitiert, und auch für die dritte Gartenschau der Nachkriegszeit 1955 in Kassel war Ähnliches zu erwarten. In Köln hingegen waren auch acht Jahre nach Kriegsende an vielen Stellen die Schäden der alliierten Angriffe noch sichtbar. "Nach den Jahren der dringendsten Wiederaufbauarbeiten ist es an der Zeit", so der damalige Stadtverordnete und spätere Oberbürgermeister Theo Burauen, "an die Verschönerung der Stadt und die Erholung der Bürger zu denken."

 
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08/10/2007 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Ein 48 Hektar großes Trümmergrundstück zwischen der Messe und dem Mülheimer Hafen war das ideale Gelände für die Realisierung der Kölner BuGa-Pläne: In den nahen Messehallen konnten die Hallenschauen und sonstige Veranstaltungen durchgeführt werden. Außerdem war die Anbindung an das Bahnnetz ebenso optimal wie die Erreichbarkeit des Geländes für Fußgänger über die Rheinbrücken oder mit einem der Fährboote. Darüber hinaus standen in der direkten Nachbarschaft Flächen für die Darstellung spezieller Themen, wie zum Beispiel Kleingarten, Friedhof oder Siedlungsgrün, zur Verfügung.

Für die konkrete Ausgestaltung der Bundesgartenschau hatte die Stadt Köln einen Ideenwettbewerb ausgeschrieben: Im März 1954 ermittelte die Planungsjury die Gewinner und kürte den Frankfurter Architekten Rambald von Steinbüchel-Rheinwall mit seinem Team zum Sieger des Wettbewerbs. Auf den Plätzen zwei bis vier folgten zumeist örtliche Gartenarchitekten. Die Durchführung übernahm schließlich eine vom städtischen Gartenbaudirektor Kurt Schönbohm geleitete Arbeitsgemeinschaft unter Einbeziehung der Ideen der vier Preisträger.

Bis zur Eröffnung der Kölner Bundesgartenschau waren es nun nur noch knapp drei Jahre: Heute stehen den ausrichtenden Städten dafür zwischen sieben und acht Jahre zur Verfügung. Voller Enthusiasmus für die Stadterneuerung und angetrieben von dem Bestreben, etwas Nachhaltiges zu erschaffen, haben die Kölner alle Aufgaben in der vorgegebenen knappen Zeit bewältigt. Die BuGa-Köln wurde im neuen Rheinpark am 29. April 1957 vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss gemeinsam mit Bundeskanzler Konrad Adenauer plangemäß eröffnet.

Damals wie heute ist eine Bundesgartenschau ein Spiegel des Zeitgeistes und reflektiert das aktuelle Schönheitsempfinden der Gesellschaft in der Landschaftsgestaltung: Die Tatsache, dass der erste Preis des Ideenwettbewerbs an einen Architekten, nicht etwa an einen Landschaftsplaner, vergeben wurde, zeigt, dass neben der kreativen Anlage von Grünflächen architektonische Aspekte im Fokus der Kölner BuGa-Planer standen. Einiges Aufsehen erregte beispielsweise die Darstellung der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von Beton.

Die Möglichkeit, Oberflächen unterschiedlich zu strukturieren und dem Beton Farbigkeit zu verleihen, begeisterte Planer und Besucher gleichermaßen: Die Gestaltung der Gehwege mit farbigen Betonplatten nahm in dem für die 50er-Jahre typischen Hang zur Asymmetrie schon fast revolutionäre Züge an. Bisher wurden im Garten- und Landschaftsbau ausschließlich Natursteinplatten verwendet, jetzt gab es mit dem Beton vielfältige neue Gestaltungsmöglichkeiten. Außerdem war der Einsatz von Beton wirtschaftlich und das Material war kurzfristig verfügbar; Eigenschaften, die im Wirtschaftswunderland Deutschland große Bedeutung hatten. Aus gestalterischer Sicht gefiel das neue Material, weil es den Architekten bei großer Stabilität erlaubte, Bauwerke zu erschaffen, die Leichtigkeit und Eleganz ausstrahlen. Ein Beispiel dafür ist die Rampe, die zur Terrasse des Parkhauses führt.

Neben der Präsentation des Baustoffs Beton für Gehwege und verschiedene Gebäude bot die Kölner BuGa noch weitere Besonderheiten: So wurde unter anderem ein drei Hektar großer Jugendpark angelegt. Nach den Vorstellungen der damals zeitgemäßen Jugendarbeit beinhaltete dieser Jugendpark mehrere Flächen für Sport und Spiel, insbesondere Ballspiele, sowie eine Rollschuhbahn, die im Winter als Eislaufbahn genutzt werden konnte und mehrere Turn- und Klettergeräte. Im Zentrum des Jugendparks standen ein Jugendheim sowie Flächen für den Freiluftunterricht von Schulklassen zur Verfügung.

Die auffälligste Besonderheit ist aber die Kölner Rheinseilbahn: Als erste Seilbahn in Europa, die einen Fluss überquert, galt sie damals als "unerhörte Neuerung". Bau und Betrieb der Seilbahn wurden vom Kölner Regierungspräsidenten nur mit der Auflage genehmigt, dass dafür "kein einziger Baum gefällt werden darf". Bis heute gilt die Rheinseilbahn als Kölns sicherstes Verkehrsmittel. Seit ihrer Inbetriebnahme 1957 hat sie über 14 Millionen Passagiere unfallfrei transportiert.

Nach wie vor ist der Rheinpark eines der beliebtesten Ausflugsziele der Kölner: Im Laufe der Jahre haben sich Nutzung und Aussehen allerdings geändert. Dr. Joachim Bauer, Abteilungsleiter im Amt für Landschaftspflege und Grünflachen der Stadt Köln, resümiert die wechselhafte Geschichte des Rheinparks:

"Die erste Kölner BuGa 1957 war zweifellos ein großartiger Erfolg. Mit der zweiten BuGa 1971 sollte dieser Erfolg wiederholt werden, was allerdings nicht ganz erreicht werden konnte. Hauptsächlich aufgrund knapper Budgets musste in den 80er-Jahren das Erscheinungsbild des Rheinparks heruntergefahren werden. Ehemalige Schmuckflächen wurden in pflegeleichte Flächen umgewandelt, Spielgeräte wurden abgebaut. Schließlich war der Rheinpark am Anfang dieses Jahrtausends nicht mehr das, was er ursprünglich einmal war. Doch der Rheinpark hatte Freunde, die sich für seine Erhaltung und Pflege einsetzten; allen voran der Rheinische Verein für Denkmalpflege e.V. Mit der Ernennung des seit vielen Jahren im Leerstand allmählich verfallenden Park-Cafes zum Denkmal des Monats lenkte der Verein zunächst die Aufmerksamkeit von Öffentlichkeit und Politik auf die Probleme des Parks. Ein von den engagierten Denkmalpflegern veranstaltetes Symposium, auf dem ehemalige BuGa-Städte über die Nutzung ihrer Anlagen berichteten, veranlasste schließlich den jetzigen Oberbürgermeister Fritz Schramma, die Wiederherstellung des Rheinparks in sein 10-Punkte-Wahlkampfprogramm aufzunehmen. Nach der Wahl löste der OB sein Versprechen ein und ebnete den Weg dafür, den Rheinpark als Denkmal zu erhalten. Zeitgleich zeigte eine Untersuchung der Sporthochschule Köln, dass die Hauptnutzer des Rheinparks Familien mit Kindern sind. Somit wurde dem Rat ein Konzept vorgelegt, dass neben der Erhaltung des Parks als Denkmal auch die Weiterentwicklung zu einem Volkspark vorsieht. Diesem Konzept hat der Rat einstimmig zugestimmt."

Mittlerweile ist viel passiert im Rheinpark: Die Aktivitäten im Rahmen des 50jährigen Jubiläums anlässlich der ersten Kölner BuGa haben den alten Glanz der Anlage schon fast wieder hergestellt. Immerhin ist sie wieder so schön geworden, dass eine unabhängige Fachjury den Rheinpark zum schönsten Park 2007 gewählt hat. Besonders erfreulich ist ebenfalls, dass die Stadt Köln mit drei Interessenten über die Nutzung des noch immer leeren Park-Cafes verhandelt. Eine Entscheidung wird noch in diesem Jahr erwartet.

Hoffungsvoll stimmt auch die Tatsache, dass das Budget für die Erhaltung und Pflege des Rheinparks zumindest für die nächsten drei Jahre gesichert ist: Damit wird der Idee der Väter der ersten Kölner BuGa, einen "schönen Aufenthaltsplatz für Kinder und Familien, die im Sommer nicht die Möglichkeit haben zu verreisen" zu schaffen, Rechnung getragen.


Siehe auch:
- Bundesgartenschauen: Nachhaltigkeit steht im Vordergrund
- Hallenschauen: unverzichtbarer Teil einer BuGa
- Bundesgartenschau Gera und Ronneburg 2007

 
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