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Schnitt von Ziersträuchern

Blühende Ziergehölze erfreuen sich einer großen Beliebtheit in jedem Garten, denn die Vielfalt dieser großen Pflanzengruppe sorgt für einen langen Blühzeitraum: In den ersten Jahren nach der Pflanzung ist die Freude noch groß, an einen Schnitt denkt hier noch niemand. Doch mit der Zeit werden diese Pflanzen höher und breiter, und plötzlich reicht der Platz nicht mehr aus, sie stehen zu nahe an oder ragen über die Grundstücksgrenze oder sie versperren die Sicht.

 
Mehr zum Thema: Bäume und Sträucher, Gartenarbeit, Pflanzen, Rhododendren

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03/04/2006 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Wachstumsbedingt ändern die Sträucher auch ihr Erscheinungsbild [Habitus], denn die Zone des Blühens und Fruchtens wandert mit den Jahren immer weiter nach oben und nach außen: Im Inneren vergreisen und verkahlen solche Sträucher. Demgegenüber findet man an der Basis immer mehr dicke Triebe und Stämme, die das optische Escheinungsbild stören. Kurzum, bei vielen Gartenfreunden reift dann schnell der Entschluss, dass die Sträucher endlich einmal geschnitten werden müssten.

Aus gärtnerischer Sicht wäre es jetzt wichtig, durch angepasste Schnittmaßnahmen wieder ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Triebwachstum und Blühverhalten sowie ein pflanzentypisches Erscheinungsbild herzustellen: Bei diesem Verjüngungsschnitt lassen sich auch gleichzeitig die aus den Fugen geratenen Größenverhältnisse korrigieren. Bevor man jedoch zu Säge und Schere greift, sollte man einige Grundregeln des Ziergehölzschnittes beachten. Diese lassen sich ableiten aus dem Wuchscharakter, dem Blühzeitpunkt und den unterschiedlichen Orten des Blühens [diesjähriges Holz, mehrjähriges Holz].

Bei den Gehölzen ist eine große Vielfalt an unterschiedlichen Wuchsformen bekannt, das gleiche gilt auch für die Sträucher. Diese lassen sich aber in 2 Gruppen einteilen:

1. Basitone Sträucher [Förderung des Basisbereiches]
Bei diesen Sträuchern findet der stärkste Neutrieb an der Basis statt: Das bedeutet, alle neuen, jungen Triebe treiben aus dem Boden aus und wachsen dann neben den älteren Trieben. Auch für den ungeübten Gartenfreund lassen sich junge und alte Triebe sehr gut unterscheiden: neben der Triebstärke sind die jungen Triebe meist heller, die älteren Triebe dunkler gefärbt. Basisbetonte Sträucher sind von ihrer Wuchsform eher schlanker, nach oben wachsend und weniger ausladend. Diese Art des Wachstums und der Triebneubildung ist für den Schnitt von großer Bedeutung. Typische Vertreter: Haselnuss, Zierjohannisbeere etc.

Bei basitonen Sträuchern ist ein regelmäßiger Schnitt alle 1 bis 2 Jahre nötig: Bester Schnittzeitpunkt: da es sich um Frühblüher handelt, nach der Blüte Einkürzen der verblühten Triebe. Bei älteren, verkahlten Sträuchern können einzelne Äste über dem Boden abgeschnitten werden [Verjüngungsschnitt]

2. Mesotone Sträucher [Förderung des mittleren Bereichs]
Die besondere Wuchsform bei den mesotonen Sträuchern ergibt sich durch eine bevorzugte Neutriebbildung im mittleren Bereich des Strauches: Die Verzweigung wird dort gefördert bei gleichzeitiger Hemmung der darüber- und darunter liegenden Seitenachsen. Deshalb sind mesotone Sträucher im Habitus breiter ausladend als die vorher genannten basitonen Sträucher, denn die Knospen an der Bogenoberseite treiben bevorzugt aus und nicht die an dem Triebspitzen. Dies sollte bei der Neupflanzung über ein entsprechendes Platzangebot berücksichtigt werden. Ein typischer Vertreter ist der Sommerflieder.

Bei mesotonen Sträuchern ist ein jährlicher, starker Rückschnitt der einjährigen Triebe sinnvoll: Bester Schnittzeitpunkt: In der vegetationslosen Zeit. Bei Bedarf ist auch hier Verjüngungsschnitt bis ins ältere Holz möglich.

Fließende Übergänge zwischen diesen beiden Gruppen sind bei vielen Sträuchern möglich: Zu erwähnen wäre hier noch eine Gruppe von Sträuchern [etwa strauchförmig wachsende Ahornarten wie Acer palmatum, Blutpflaume, Felsenbirne,...], die in der Regel nicht geschnitten werden. Das gleiche gilt für Immer- und Wintergrüne Sträucher wie Rhododendron und insbesondere Moorbeetpflanzen, Kirschlorbeer etc. Schnittmaßnahmen beschränken sich hier auf die Entfernung kranker und abgestorbener Triebe [Ausnahme: regelmäßiger Schnitt notwendig bei Hecken und Formen]. Demgegenüber vertragen Immergrüne Koniferen wie Blaufichte, Eibe, Wacholder, Thuja oder Zypresse auch einen jährlichen Schnitt.

Die Blütengehölze erfreuen uns über einen langen Zeitraum mit ihrer Blütenpracht: Aus diesem Grunde teilt man sie ein in die Frühjahrsblüher und die Sommerblüher. Eine alte Gärtnerregel besagt: "schneide die Frühjahrsblüher nach der Blüte und die Sommerblüher in der Vegetationsruhe". Diese Regel hat auch heute noch ihre Gültigkeit.

Bei der Kultur von Gehölzen unterscheidet man verschiedene Schnittarten, etwa Pflanzschnitt, Erziehungsschnitt, Erhaltungsschnitt und Verjüngungsschnitt: Zum Thema Pflanzschnitt empfiehlt es sich, diesen direkt in der Baumschule vom Fachmann durchführen zu lassen. Diese Leistung ist im Kaufpreis mit eingeschlossen und garantiert Ihnen die besten Startbedingungen im Garten. Erziehungsschnitt und Erhaltungsschnitt werden in der Regel nur von versierten Gartenfreunden regelmäßig fachgerecht durchgeführt. Hierbei sollte auf folgende Punkte geachtet werden:

Die Sträucher [besonders basitone] bilden an der Basis ständig neue Triebe: Diese Jungtriebe sind heller als die älteren Triebe und spielen für den Aufbau eine entscheidende Rolle. Ziel ist es, ein ausgewogenes Verhältnis von altem und jungem Holz für einen lockeren Aufbau des Strauches zu bekommen. Entfernen Sie deshalb rechtzeitig einen Teil der Altäste direkt über dem Boden. Nicht benötigte Neutriebe sollten ebenfalls über dem Boden abgeschnitten werden. Bei Sträuchern der mesotonen Gruppe können auch ältere Triebe in Kniehöhe angeschnitten werden.

Am meisten nachgefragt ist sicherlich der Verjüngungsschnitt immer dann, wenn die Gehölze zu groß werden, von unten verkahlen, zu viel altes Holz vorhanden ist und der Blütenschmuck nachlässt: Alte Äste neigen mit zunehmendem Alter zum Absterben oder Vermorschen. Bei solchen Sträuchern schneidet man die ältesten, dicken Äste komplett bis zum Boden heraus. Nur dann bekommt man genügend Licht und Platz für die Verjüngung [Regeneration] aus den neuen Basistrieben.

Wer über längere Zeit Freude an seinen Sträuchern haben will, der sollte folgende Punkte berücksichtigen: Lassen Sie den Pflanzschnitt vom Fachmann beim Kauf erledigen. Beginnen Sie frühzeitig mit dem Schnitt [Erhaltungs- bzw. Instandhaltungsschnitt], bevor der Strauch zu groß und überaltert ist. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie ein Strauch zu schneiden ist: beobachten Sie das Blüh- und Wuchsverhalten genau und richten Sie sich beim Schnitt danach. Wenn Ihr Strauch zu dicht wird, nehmen Sie ganze Äste komplett bis zum Boden heraus. Achten Sie auf ausreichende Pflanzabstände, andernfalls kommt es zu einem untypischen, starken Wachstum nach oben. Sträucher benötigen viel Licht und sollten nicht unter beschattenden Bäumen stehen.

Beim Schnitt gilt: Besser wenige, große Schnitte als viele Kleine. Sauber arbeiten mit gutem Werkzeug. Triebe, die komplett entfernt werden sollen, immer bis zum Boden abschneiden, also keine 'Stutzen' stehen lassen. Beim Zurückschneiden immer auf Astring schneiden, keine Zapfen stehen lassen [Bessere Wundverheilung, weniger Eintrittspforten]. Bei Bedarf auf größere Schnittstellen [größer als das altbekannte 5-Mark-Stück] Wundverschluss oder künstliche Rinde auftragen. [GRP]


Siehe auch:
- Gartenscheren, Baumscheren, Heckenscheren
- Schnitt von Hochstämmen
- Obstbaumschnitt: für den guten Ertrag
- Sommerschnitt an Obstgehölzen
- Frühjahrschnitt rüstet Rosen für den Sommer
- Heckenschnitt: Hecken in Form
- Der Staudengarten: Schnitt, Düngung, Aussaat

 
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