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Ohrenschule im Garten: Hört! Hört!

Das Sehen hat Priorität im Garten. Oft kommen auch Geruchs- und Geschmackssinn zu ihrem Recht, wenn Blüten beschnuppert und Blätter oder Früchte gekostet werden. Der Tastsinn ist gefragt, wenn die Finger Unkraut zupfen, durchputzen, Samen ernten und Zweige aufbinden. Nur das Gehör wird häufig vergessen, denn gerade die Ruhe wird als das große Plus des Gartens empfunden.

 
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10/10/2005 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Stille ist wohltuend bei all dem Verkehrsgetöse, dem Lärmpegel am Arbeitsplatz, den Geräuschen, die uns täglich umgeben: Auch wenn wir diese Geräusche bewusst gar nicht mehr wahrnehmen, das Gehirn verarbeitet sie ständig. Es muss sortieren und unterscheiden, ob sich zwischen dem Störenden und Lästigen nicht doch wichtige Botschaften verstecken. In der Stille des Gartens dürfen Gehör und Gehirn sich entspannen und auch die Muskeln, die sich unwillkürlich mit zunehmendem Lärm verkrampfen, kommen zur Ruhe.

Im entspannten Zustand nimmt das Ohr auf einmal wieder differenziert leise Geräusche wahr: Das Zirpen eines Vogels, das Summen der Bienen, das Rascheln eines Blattes. Aufdringlich sind diese Töne nicht und oft blendet das an Lärm gewohnte Gehirn sie einfach weiter aus. Ein einfaches Rezept mit erstaunlicher Wirkung: Die Augen schließen und leise Geräusche bewusst wahrnehmen! Das Lauschen bindet auf neue Art in die Natur ein. Es schärft die Sinne und eröffnet Gartenaspekte, die bisher verborgen blieben.

Sogar meditative Wirkung kann aus bewusstem Hören entstehen, wie sich beispielsweise bei Paulo Coelho nachlesen lässt: "Entspanne Dich und schließe die Augen. Versuche Dich einige Minuten lang auf alle Geräusche zu konzentrieren, die Dich umgeben, als würdest Du den Instrumenten eines Orchesters lauschen", empfiehlt er als "Exerzitium des Hörens" in seinem Büchlein Auf dem Jakobsweg.

Meist setzen sich die 'Klang-Instrumente' des Gartenorchesters zufällig zusammen: Man kann die angenehmen Töne natürlicher Elemente, der Pflanzen, des Wassers, des Windes, aber auch bewusst einsetzen. Warum nicht einen so genannten Lauschgarten schaffen, der das Gehör in den Mittelpunkt stellt?

Bambus, der mit einem Rauschen auf jeden Windhauch antwortet, hätte dort seinen Platz. Der Blasenstrauch [Colutea] raschelt mit seinen pergamentartigen Früchten. Ein wenig heller klingt der Ton des Judassilberlings, wenn seine flachen, silberweißen Schoten aneinander reiben. Von der Spitze der Kiefer ertönt lautes Knacken, wenn die Zapfen aufplatzen, um die Samen zur Erde rieseln zu lassen. Das feine Federgras [Stipa] wispert, die Halme von Pfeifengras [Molinia] und Chinaschilf [Miscanthus] zischeln. Weiteres Rauschen und Rascheln kommt aus der Ecke des Pampasgrases [Cortaderia], wenn der Wind durch Halme und dichte Federbüsche geht. Klappernde Mohnkapseln, die raschelnden Laternen der Lampionblume [Physalis], auch sie stimmen in das Gartenorchester ein.

Quellstein, Springbrunnen oder Wasserlauf bringen Gluckern, Rieseln, Tropfen, Murmeln und Rauschen in die Sinfonie: Mit knisternden Flügeln schießen Libellen über den Gartenteich hinweg. Im Vogelbad sorgen gefiederte Besucher mit Flügelschlag, Plätschern und Spritzen für erheiternde Geräusche. Rund um Blüten, die für Insekten besonders attraktiv sind, entsteht ein Sirren, Summen und Brummen. Dazu gehören die Kugeldistel [Echinops], der Sommerflieder [Buddleia], Sonnenblumen, die Fette Henne und viele andere. Von den Schneeglöckchen zum Jahresbeginn bis zu den Astern im Spätherbst lassen sich mit immer wieder anderen Blüten die natürlichen Laute der Sechsbeiner in den Garten locken.

Ein ganzes Orchester ergibt sich aus den Vogelstimmen: Zwitschern, Tschilpen, Piepsen, Trillern, Flöten, Pfeifen, Gurren und Krächzen. Welche Vogelart sich im Garten einstellt, lässt sich nicht sicher vorhersagen. Aber durch die geschickte Anlage des Lauschgartens kann man den Reichtum an Vogelstimmen beeinflussen. Vielfältig sollte der Garten auf jeden Fall sein, dann finden Samenfresser wie der Buchfink und Insektenfresser wie die Mönchsgrasmücke gleichermaßen Nahrung.

Dichtes Gebüsch aus Rosen, Nadelgehölzen und Beeren tragenden Sträuchern wie Schneeball und Felsenbirne bieten Unterschlupf und Nistmöglichkeiten für Heckenbrüter wie die Amsel und den Zaunkönig mit seinem laut schallenden, eifrig wiederholten Lied. Nistkästen locken Höhlen- und Halbhöhlenbrüter an, von den Meisen mit ihren kurzen Rufen bis zum Hausrotschwanz mit seinem zwitschernden Gesang. Moos und Grashalme liefern das nötige Nistmaterial. Teich oder Vogeltränke stillen den Durst der kleinen Vögel und laden sie zum Plantschen ein.

Findet sich dann im Garten noch ein Eckchen für ein wenig Reisig und welkes Laub, dann mischt sich unter die beruhigenden Geräusche des Abends vielleicht sogar das Rascheln eines Igels. In den Abendstunden, wenn das Licht abnimmt, nimmt das Gehör die Laute doppelt so scharf wahr wie während des Tages. [CMA]


Siehe auch:
- Rosengenuss für [fast] alle Sinne
- Faszinierende Irrgärten und Labyrinthe im Garten
- Feng Shui Garten: traditionelle Gartengestaltung und mehr
- Die Kunst der Gartengestaltung: Winterliche Stillleben
- Der Vorgarten ist wie eine Visitenkarte

 
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