100 Jahre Zentralschulgarten Düsseldorf

Schon 1913 warnte der Schulrektor Christoph Steinmeyer vor einer Entfremdung des Stadtmenschen von der Natur im Zuge der Industrialisierung. Er gründete den Zentralschulgarten Düsseldorf, damit die Kinder nicht vergessen, wo ihre Lebensmittel herkommen und sie lernen, wie Obst und Gemüse richtig angebaut und geerntet werden.

100 Jahre Zentralschulgarten Düsseldorf

Auch heute, genau hundert Jahre später, ist der mangelnde Bezug der Stadtmenschen zur Natur ein großes Thema. Umso besser, dass es im Zentralschulgarten am Räuscherweg in Düsseldorf-Volmerswerth immer noch blüht und gedeiht und er von jeder Menge neugieriger Kinder besucht wird.

Über 4.000 Schüler sind jedes Jahr hier und beackern die Obst-, Gemüse- und Kräutergärten, erforschen das Leben im und um den Gartenteich oder filzen die von Schafen gewonnene Wolle.

Für das große Jubiläumsfest haben sich viele Kinder besonders große Mühe gemacht und gebastelt, was das Zeug hält. Am ersten Oktoberwochenende war es soweit: Hunderte junge und alte Besucher fanden sich nach Einbruch der Dämmerung ein, um den geschmückten und bunt beleuchteten Garten zu bestaunen.

Natur im Licht

Eröffnet wurde das Spektakel Natur im Licht von Oberbürgermeister Dirk Elbers. Bevor dieser per Knopfdruck den Turm der nahegelegenen Friedhofskapelle zum Leuchten brachte, bedankte er sich bei dem Leiter des Schulgartens, Prof. Dr. Sascha Grünewald, sowie dem Förderverein Historischer Schulgarten, die die Organisation des Jubiläumsfestes übernommen hatten.

Er betonte auch die Einzigartigkeit des Zentralschulgartens, der so nirgendwo sonst in Deutschland zu finden sei.

Früher habe dieser Garten vornehmlich zur Nahrungsgewinnung und der Versorgungssicherung in schwierigen Zeiten gedient, heute dagegen, wo es genug zu essen gebe, sei es eher wichtig, dass die Kinder spielerisch lernen mit der Natur umzugehen und erfahren, wo Spinat und Co. überhaupt herkommen.

Zentralschulgarten: beeindruckend

Der Gang durch den parkähnlichen Garten war trotz des hohen Andrangs eine beeindruckende Erfahrung:

Flackernde Ölfackeln wiesen den Weg durch die Dunkelheit, an den einzelnen Stationen konnte man verweilen und die Kunstwerke auf sich wirken lassen.

Leuchtende, mit Mustern geschmückte Sphären, knallig-bunte Schafsilhouetten und gruselige Kürbisfratzen ließen die Besucher große Augen machen.

Die liebevoll gefertigten Kunstwerke der Kinder ergaben dank der eindrucksvollen Beleuchtungstechniken der Bürgerstiftung DUS-illuminated ein zauberhaftes Zusammenspiel mit der Pflanzenszenerie.

Bambuswäldchen, in violetten Nebel getaucht, gespenstische Choräle aus versteckten Ecken oder ein riesiges kugelrundes Ei, das hell strahlend in einem Nest liegt: Der Rundgang versetzte die Besucher in eine traumartige Fantasiewelt.

Mit einem attraktiven Rahmenprogramm und neuen Ideen stellt sich eine alte Idee auf erfrischend neue Weise vor: Der Zentralschulgarten Düsseldorf zeigt, wie es gelingen kann, auch heute Kindern auf spielerische Weise Naturerfahrungen zu ermöglichen. [DGS, Foto]

 

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