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Rotbuche

Die Rotbuche [Fagus sylvatica] ist wie die Gewöhnliche Eibe in Europa heimisch: Sie ist weit verbreitet und kann oft als eindrucksvoller, mächtiger Parkbaum bewundert werden. Doch die Rotbuche lässt sich auch niedrig halten und mit der Schere in Form bringen. Durch regelmäßiges Schneiden kann sie zu robusten, dichten Hecken von etwa 1,5 bis 4 Metern Höhe herangezogen werden, die gut vor starkem Wind schützen.

 
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26/01/2011 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Die Blätter der Rotbuche, die sich im Herbst leuchtend gelb bis rotbraun färben, bleiben auch über Winter an den Zweigen: So bieten sie auch noch in der kalten Jahreszeit einen gewissen Schutz vor neugierigen Blicken und brechen den Wind. In der Eifel, in der Region um Monschau, gibt es mächtige, zum Teil schon Jahrhunderte alte Hecken aus Rotbuchen, die die Häuser in der sonst an Bäumen armen Region vor starkem Wind schützen. In manche dieser eindrucksvollen Buchen-Hecken sind sogar Torbögen oder Fenster geschnitten. Diese hohen und breiten Schutzhecken sind so landschaftsprägend, dass die Region als Monschauer Heckenland bekannt ist.

Der deutsche Name Rotbuche mag irritieren, denn die Blätter dieses Baumes sind glänzend grün: Die Bezeichnung Rot bezieht sich nicht auf die Blätter, wie man vielleicht erwarten würde, sondern auf das Holz, das gerne in der Möbelherstellung verwendet wird und eine leicht rötliche Färbung aufweist.

Die Namen vieler Orte gehen auf die Buche zurück: So leitet sich Bochum von Buchenheim im Sinne von 'Siedlung bei den Buchen' ab und auch der Name Bocholt geht auf die Bezeichnung Buchenholz zurück. Bocholt hat also nicht zufällig eine Buche im Wappen. Auch andere Orte tragen die Buche im Namen, zum Beispiel Bucheggberg und Buchthalen. Der Ortsname Buchholz geht ursprünglich auf ein mit Buchen bestandenes Waldstück zurück, der Name wurde später auf eine dort entstandene Ansiedlung übertragen.

Die Bezeichnung Buchstaben hängt ebenso mit der Buche zusammen wie die Bezeichnung Buch: Beschriftete Tafeln aus Buchenholz waren die Vorläufer des Buches. Die Buchstaben gehen auf die in Buchenholz geritzten Runen zurück.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte der aus Boppard am Rhein stammende Tischlermeister Michael Thonet ein Verfahren, um Holz durch eine spezielle Temperatur- und Wasserdampfbehandlung in eine geschwungene Form zu bringen. Durch dieses patentierte 'Bugholzverfahren' entstand auch Thonets berühmtestes Möbelstück aus Buchenholz, der Wienerstuhl Nr. 14. Er war typisch für die alten Wiener Kaffeehäuser und gilt als Design-Klassiker. Dieser Thonet-Stuhl wurde viele Millionen Mal in alle Welt verkauft.

Wer sich für die Architektur der Moderne interessiert und das Bauhaus-Museum in Berlin besucht hat, kennt vielleicht das Fagus-Werk mit seiner besonderen Geschichte: Die botanische Gattungsbezeichnung 'Fagus' für die Buche hat in diesem Fall Architekturgeschichte geschrieben, denn sie stand Pate für die Schuhleisten-Fabrik im niedersächsischen Alfeld: Das Werk heißt Fagus, weil die dort produzierten Schuhleisten aus Buchenholz hergestellt wurden. [PdM]


Siehe auch:
- Hecken
- Heckenzeit
- Hecken: Auswahl und Anforderungen
- Hecken pflanzen
- Schnitt freiwachsender Hecken
- Hecken: Erziehung und Schnitt
- Hecken: vielfältige Alternativen
- Hecken als grüne Gartengrenzen
- Hecken: Weit mehr als grüne Grenzen
- Immergrüne Hecken
- Hecken: richtige Gehölze und Pflanzzeiten
- Heckenscheren und Heckenschnitt: Hecken in Form

 
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