Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de
Garten, Pflanzen, Wirtschaft - Zur Startseite von: Gartentechnik.de ... Die grünen Seiten im Web.
 

 Gartentechnik.de | Garten, Pflanzen, Technik, Termine 

 Gartentechnik.de/News 

Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de
Gartentechnik.de/News | Garten, Pflanzen, Wirtschaft: Grüne News, Newsletter, Webfeed
Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de

 NEWS » Gemüsegarten im August II

 Newsletter, Gartenfeeds | Twitter, Facebook, Google+ 

Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de

Gemüsegarten im August II

Ein weiterhin hoher Befallsdruck durch Pilzkrankheiten beschreibt den Gemüsegarten im August: Die ständigen Niederschläge sorgen für sehr lange Blattnässephasen, die vielen Schadpilzen optimale Infektionsbedingungen ermöglichen. Teilweise trocknen die Blattoberflächen im Tagesverlauf gar nicht mehr ab. Die aktuelle Wetterprognose für die nächsten Tage lässt auch keine Entspannung der Situation erwarten.

 
Mehr zum Thema: Gartenarbeit, Nutzgartenpflanzen, Pflanzenkrankheiten

Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de

 NEWS...

 Redaktion@Gartentechnik.de 

Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de
Gartentechnik.de

24/08/2006 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Artischocken
Bei Artischocken ist starke Fäulnis der Blüte aufgetreten: In manchen Fällen waren nur nekrotische Flecken auf den äußeren Blütenblättern zu beobachten. Bei manchen Pflanzen hatte die Fäulnis die gesamte Blüte erfasst. Im Diagnoselabor der DLR wurde als Schaderreger eindeutig das Bakterium Erwinia diagnostiziert. Der bakterielle Schaderreger kommt praktisch in jedem Boden vor und ist vermutlich durch aufspritzende Bodenteilchen bei Starkregen auf die Blüte gelangt. Dort können die Bakterien durch Verletzungen ins Pflanzengewebe eindringen und eine rasant fortschreitende Fäulnis verursachen. Verletzungen entstehen wohl in erster Linie durch Insekteneinstiche, etwa Wanzen.

Blumenkohl und Kohlrabi
Weiterhin hoher Befallsdruck durch Falschen Mehltau und Alternaria: Regelmäßige, vorbeugende Fungizidbehandlungen sind, besonders bei Kohlrabi, unbedingt notwendig. Die Situation hinsichtlich Schädlingsbefall hat sich weiter entspannt. Allerdings treten in einigen Gebieten wieder verstärkt Kohlerdflöhe auf. Auch Falter der Kohlmotte sind wieder deutlich stärker unterwegs. Da aber weiterhin relativ kühle Temperaturen vorhergesagt sind, ist, bei rechtzeitigem Insektizideinsatz [Bestandskontrolle!], mit keinen größeren Problemen durch Schädlinge zu rechnen.

Bundzwiebeln
Abhängig von der Region setzen Thripse den letzten Sommersaaten oder den ersten Winterzwiebelsätzen enorm zu: Es ist wieder zu beobachten, dass die Gauchobeizung diesen Ansturm weitgehend ausbremst, wobei in extremen Fällen auch hier schon früher als üblich Saugstellen entstehen. Diese bleiben aber vereinzelt, was darauf hindeutet, dass die angeflogenen Thripse nach erster Saugaktivität genügend Wirkstoff aufgenommen haben und absterben. Anders sieht es mitunter bei nicht gebeizten Partien aus: Die Pflanzen bleiben stark im Wachstum zurück, die ersten Blätter sind entlang der Saugstellen verdreht und krümmen sich im Ganzen.

Auch nach der doch deutlichen Abkühlung der Luft und starkem Regen sind jetzt noch weiße, sehr kleine [Lupe!], frisch geschlüpfte Thripslarven in den Schäften vorhanden: Die kleinen Larven verlassen in der Regel noch nicht den Schaft. Effektiv sind nur Thripse zu bekämpfen, die den Schaft verlassen und über das Blatt laufen. In einigen Fällen treten auch plötzlich Saugstellen in älteren Beständen auf, die sich rund um die Blätter erstrecken, also nicht nur die Innenseite der Blätter belegen. Dort sind wahrscheinlich aus benachbarten, frisch gemähten Getreideflächen Thripse zugeflogen und haben Probesaugstiche gesetzt, bevor sie auf Gräser weitergeflogen sind.

Kohlarten
Betreffend der seit Wochen beobachteten Weißen Fliegen [Kohlmottenschildlaus], fallen jetzt die eigentlichen Schildläuse in der ungeflügelten Form [Larven, Puparien] auf: Sie sitzen unbeweglich, unter einem Schild geschützt, auf den Blattunterseiten. Dort sind sie praktisch nicht zu bekämpfen, weil von außen ansetzende Kontaktmittel die Tiere, ähnlich wie bei der starken Wachsbildung der Mehligen Kohlblattläuse, die bisher kaum in Erscheinung getreten sind, nicht erreichen. An Produkten, bei denen wie bei Blumenkohl und Brokkoli der Großteil des Laubes und damit auch die vermehrt an älteren Blätter vorhandenen Schildläuse bei der Ernte wegfallen, tritt das Problem nicht derart stark auf wie bei Kopfkohlen oder Kohlrabi.

Xanthomonasbefall gehört bei Sätzen ab der zweiten Kulturhälfte schon beinahe zum üblichen Bild: Gefördert durch die häufigen Niederschläge zeigen sich Befallsnester. In den genannten Stadien bestehen gute Chancen, die Kultur ohne Ausfälle zu ernten. In jüngeren Sätzen sind bisher keine Symptome sichtbar geworden, so dass sich ein ähnlich verheerender Schaden wie im letzten Jahr nicht abzeichnet. Kohlerdflöhe haben in den letzten Wochen erheblichen Schaden auf einzelnen Schlägen angerichtet.

Möhren
Wie bereits berichtet, sind in den letzten Wochen an Möhren verstärkt Alternaria- und Cercospora-Blattflecken sowie Xanthomonas campestris pv. carotae aufgetreten: Das tückische an eine Xanthomonas-Befall bei Möhren ist, dass sich die Schadsymptome im Feld optisch nicht deutlich von den durch Alternaria verursachten Symptomen unterscheiden. Nur eine Laboranalyse schafft eindeutig Klarheit. Aktuell gibt es einen Fall, bei dem dieser Erreger an einer Sorte im Diagnose-Labor des DLR-Rheinpfalz eindeutig nachgewiesen wurde. Wie bei Kohl, so ist auch bei Xanthomonas campestris pv. carotae die Saatgutübertragung die Hauptinfektionsquelle. Daher ist nicht auszuschließen, dass es noch weitere Felder gibt, bei denen trotz Fungizidbehandlungen, Blattflecken am Laub auftreten.

Porree
Die früh gepflanzten Herbst- oder Winterporreesätze haben sich schon kräftig entwickelt: Allein durch das Eigengewicht der älteren Blätter, mitunter auch durch starken Wind gefördert, sind diese wie üblich abgeAn diesen Biegestellen reißt das Gewebe auf, und hier beginnen die lilafarbenen Alternariainfektionen.

Salat
Obwohl bisher im Gebiet noch kein Befall durch Falschen Mehltau aufgetreten ist, steigt der Befallsdruck: Bei derzeitiger Witterung sind, wie im Herbst üblich, wöchentliche, vorbeugende Behandlungen anzuraten. Noch immer muss auf Befall durch Raupen geachtet werden. In einigen Beständen sind wieder kleine Raupen, als Folge der Eiablage der Gammaeule in den letzten beiden Wochen, zu finden.

Sellerie
Trotz kühlerer Witterung breiten sich Spinnmilben in befallenen Beständen weiter aus: Sellerie, der in den nächsten zwei bis drei Wochen geerntet wird, ist bei derzeitiger Witterung nicht mehr gefährdet.

Radies
Der extreme Temperatursturz und die stark ansteigende Luft- und Bodenfeuchtigkeit führten bei bestimmten Radiessorten zu unerwartetem und heftigem Platzen der Knollen in der Aufbereitung: Starke Hitzephasen, kurz unterbrochen durch die obligatorischen Beregnungsphasen, führen bei vielen Pflanzen zu vermehrten Mikrorissen an den Pflanzenoberflächen. In Verbindung mit einer massiven Beeinträchtigung der Verdunstung durch das veränderte Kleinklima werden die Radiesknollen extrem empfindlich, was die weitere Wasseraufnahme angeht, da bei warmem Boden die Wurzel weiter Wasser in die Pflanze pumpt und bei Tauchvorgängen viel Wasser über die Mikrorisse in die Knolle eindringen können. Normalerweise verschwindet das Problem nach wenigen Tagen wieder.

Spargel
Die Infektions- und Sporulationsbedingungen sind für Stemphylium und Botrytis in dieser und voraussichtlich auch in der nächsten Woche einfach 'perfekt': Immer mehr Blattwanzen [vorwiegend Lygus-Arten] wandern in die grünen Spargelanlagen ein. Bisher sind die beobachteten Saugschäden noch deutlich unter der wirtschaftlichen Schadschwelle. Anders ist die Situation in den Neupflanzungen zu beurteilen. Diese haben sich bisher durch die Hitze noch nicht so perfekt entwickelt.

Zucchini
Die Symptome durch Wassermelonenmosaik-Virus [WMV] an Zucchini-Blättern und -Früchten gehen begünstigt durch die kühle Witterung etwas zurück: Die Situation auf den meisten Standorten stellt sich aber immer noch nicht gut dar. Inzwischen hat eine wiederholte Untersuchung von einer Blatt- und Fruchtprobe einen Befall mit Wassermelonenmosaik-Virus und Zucchinigelbmosaik-Virus [ZYMV] ergeben, obwohl die Symptome ausschließlich für WMV sprachen. Nach dieser und den vorhergehenden Untersuchungen haben wir in den Zucchini-Beständen überwiegend Infektionen mit Wassermelonenmosaik-Virus und in Einzelfällen auch Infektionen mit Gurkenmosaik- und Zucchinigelbmosaik-Virus. Eine Blattlausbekämpfung ist derzeit nicht notwendig, da der Blattlausflug witterungsbedingt weiter zurückgegangen ist. [GRP]


Siehe auch:
- Gartenkalender: Juli - August - September
- Nutzgarten im August
- Kohlmottenschildlaus: schwer zu fassen
- Möhren richtig anbauen und schützen
- Salat: knackig und frisch

 
» Wussten Sie eigentlich, dass Sie die Gartentechnik.de/News auch als kostenlosen wöchentlichen Gartennewsletter in Ihre Mailbox oder als kostenlosen fortlaufenden Gartenfeed für Ihren Webfeedreader abonnieren können? Darüber hinaus finden Sie uns auf Facebook und Twitter. Probieren Sie es doch einfach einmal aus, denn abbestellen können Sie das kostenlose Abonnement jederzeit! Wir informieren Sie regelmäßig über Gartenevents und geben saisonal passende Tipps und Infos rund um Garten und Pflanzen.

 
Mehr zum Thema: Gartenarbeit, Nutzgartenpflanzen, Pflanzenkrankheiten

 
« Vorherige News: Grüne Tomaten [23/08/2006]

Bei uns sind meist rotfrüchtige Tomatensorten im Handel: Sie haben im Jugendstadium grüne Früchte, die aber bei zunehmender Reife rot werden. Geerntet wird meist erst, wenn die Früchte nichtig rot sind. Nur bei langen Transportwegen wählt man schon mal das halbreife, gelbrote Stadium. Mit der Entwicklung der so genannten Longlife-Sorten erntet man heute nur noch reife Früchte. Immer wieder hört man aber, dass in südlicheren Ländern auch grüne Tomaten verzehrt werden. Diese sollen aber giftig sein. Wie verhält es sich damit? ...mehr

 
» Nächste News: Land-Partie auf Schloss Hexenagger [24/08/2006]

Vom 15. bis 17. September findet auf dem historischen Schloss Hexenagger die Land-Partie statt: Eine stilvolle Verkaufsausstellung mit den Themenbereichen: Garten, Reiten, Jagen, Fischen. Genießen Sie drei zauberhafte Tage rund um das Jagdschloss im Naturpark Altmühltal. ...mehr

Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de
Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de

 GARTENTECHNIK.DE » News » Gemüsegarten im August II

 NACH OBEN 

Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de
Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de