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Bittere Kürbisse und GurkenSchlagzeilen wie "Gift aus dem Gemüsebeet" ließen viele Hobbygärtner im vergangenen Gartenjahr aufschrecken: Die Meldungen über Vergiftungen durch Zucchini und Kürbis verunsicherten stark. Die Mitarbeiter der Bayerischen Gartenakademie erläutern mögliche Hintergründe. |
01/06/2006 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick. Die Vergiftungen wurden vermutlich durch 'Cucurbitacine' verursacht: Dies sind Bitterstoffe, die in größeren Mengen als giftig gelten. Sie können starke Magen- und Darmverstimmungen mit Erbrechen und Durchfall verursachen. In den verschiedenen Kürbisgewächsen wie Gurken, Kürbissen und Zucchini führen sie zu einem bitteren Geschmack. Während Salatgurken so gut wie bitterstofffrei sind, neigen Einlegegurken nach wie vor zur Bildung dieser Substanzen, meist als Reaktion auf Stress: Ungleichmäßige Wasserversorgung und kaltes Wasser schocken die empfindlichen Pflanzen. Die Ranken dürfen nicht zu viel bewegt oder sogar verletzt werden. Gegebenenfalls stellen sie sogar das Wachstum ein. Bei Gurken befinden sich im Stielansatz die meisten Bitterstoffe. Durch intensive Züchtungsarbeit sind Zucchini und Speisekürbisse frei von Bitterstoffen: Unter bestimmten Bedingungen kann es trotzdem zur Bildung dieser Substanzen kommen. Zierkürbisse dagegen enthalten oft noch diese ungenießbaren Inhaltsstoffe, da sie nach ästhetischen Gesichtspunkten selektiert wurden: Wobei sich unter den Zierformen durchaus auch essbare befinden. Im Laufe der Reife nimmt der Gehalt an Cucurbitacin in den Früchten zu. Somit sind junge Früchte von bestimmten Sorten noch schmackhaft, während ausgereifte Exemplare ungenießbar sind [zum Beispiel beim Flaschenkürbis]. Aus Kürbisgewächsen selbst nachgezogenes Saatgut ist meist eine unbestimmbare Erbgutmischung: Pollen aus umliegenden Kürbisgewächsen kreuzen sich ein. Wenn darunter Zierkürbisse waren, könnte sich ihr Erbgut in den neuen Samen befinden. Im Folgejahr entwickeln sich aus dem Saatgut 'undefinierbare' Früchte, die eventuell bitter schmecken und ungenießbar sind. Bei einem in der Presse beschriebenen Fall von Vergiftungserscheinungen durch Zucchini scheint es sich um selbst nachgezogenes Saatgut gehandelt zu haben, in das sich Zierkürbis eingekreuzt hatte. Zur Sicherheit machen Sie immer eine Geschmacksprobe: Zerkauen Sie Stücke und spucken Sie diese wieder aus. Verzehren Sie auf gar keinen Fall bittere Früchte. Prinzipiell sollte jegliches Gemüse aus dem Garten mit untypischem Geschmack und Geruch nicht gegessen oder verarbeitet werden. Fazit: Gekauftes und zertifiziertes Saatgut bietet immer die nötige Sicherheit, schmackhaftes, genießbares Erntegut zu bekommen. Weitere detaillierte Informationen zum Verhalten im Vergiftungsfall erhalten Sie bei allen Giftnotrufzentralen.
Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim [LWG] lädt zum Tag der offenen Tür am Sonntag, 2. Juli 2006, von 9.00 bis 16.00 Uhr: An zwei Orten wird allen Interessenten die Gelegenheit geboten, Einblick in die Arbeit der LWG zu nehmen. Einerseits in den Obst- und Baumschulbetrieb im Stutel, andererseits in die Schule und das Versuchsgelände in Veitshöchheim. ...mehr Die Mittelmeerküche ist nicht nur in, sie ist auch sehr gesund: Wer im Sommer diese leichte Küche aus eigener Erzeugung genießen möchte, muss jetzt vorsorgen. Selbst auf einem kleinen Balkon kann sich der Gourmet den Geschmack des Südens heranziehen, weiß die LWK Nordrhein-Westfalen. ...mehr |
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