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Säulenbäume und andere Trends im Obstgarten

Blättert man derzeit durch die einschlägigen Gartenkataloge, so fallen einem im Obstbereich eine Vielzahl von Neuheiten auf: Neben so genannten Säulen-Apfelbäumen findet man auch Zwergäpfel oder Mini-Pfirsichbäume bis hin zu Duo- oder Trio-Bäumen. Der Obstfreund fragt sich nicht selten: Wie soll man sich da überhaupt noch zu Recht finden? Und vor allem: Stimmen diese Aussagen auch wirklich, wenn man sich nach den bunten Prospekten für ein Gehölz entschieden hat? Hier kann es nicht schaden, wenn man mehr Informationen hat.

 
Mehr zum Thema: Bäume und Sträucher, Gartengestaltung, Kübelpflanzen, Obstbäume, Obstgarten

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08/05/2006 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Schwach oder sehr kompakt wachsende Gehölze oder Sorten kommen immer wieder in der Natur vor: Auf diese Weise sind beispielsweise die schwach wachsenden Apfelunterlagen M9 oder M 27 Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden. Nachdem man die Vorteile erkannt hatte, wurden diese dann in der für Ihre Obstzüchtung und insbesondere Unterlagenforschung bekannte Versuchsstation East Malling [GB] gesammelt und vegetativ vermehrt. Durch diese Vermehrungsart über Ableger, Abrisse oder Absenker blieben die genetischen Eigenschaften erhalten, so dass heute jeder Nachkomme die gleichen Erbanlagen hat wie der damalige Ursprungsbaum. In der internationalen gärtnerischen Fachsprache spricht man heute noch von 'dwarfing rootstocks', also 'verzwergenden Unterlagen'.

Das bedeutet also, Größe und Habitus eines Apfelbaumes werden in erster Linie bestimmt durch die verwendete Unterlage: Wählt man die sehr schwach wachsende Unterlage M27, so wird das Bäumchen nicht viel größer als 2 m. Veredelt man die selbe Sorte auf eine Sämlingsunterlage, so kann dieser Baum durchaus eine Höhe von 8 bis 1o Meter haben.

Neben den genetisch schwach wachsenden Unterlagen hat die Vielfalt der Natur auch Sorten mit verändertem Wuchsverhalten hervorgebracht: Diese entstanden etwa durch Mutationen, darunter versteht man bleibende Veränderungen des Erbgutes durch verschiedene äußere Einflüsse. Durch jahrelange Selektions- und konventionelle Züchtungsarbeit entstanden daraus 2 verschiedene Wuchstypen:


Säulenbäume
Diese Sorten wachsen unabhängig von der Unterlage von Natur aus sehr schlank und damit eben 'säulenförmig': Die Bäume verzweigen sich nicht oder nur ganz selten und haben keine Seitenäste, die Blüten und Früchte wachsen direkt am Stamm oder der Stammverlängerung. Dadurch bleiben sie sehr kompakt und schmal und können in einem sehr engen Abstand [3o -6o cm] gepflanzt werden, also ideal für den kleinen Garten oder den Kübel. Die ersten Säulenbäume wurden übrigens 1960 in der Obstanlage des kanadischen Obstbauers Wijcik in Britisch Columbia gefunden. Auch sie entstanden durch eine natürliche Mutation und sind der genetische Hintergrund für alle weltweiten Züchtungen in diesem Bereich.

Die ersten Sorten wie 'Bolero', 'Waltz', 'Polka' oder 'Flamenco' wurden unter dem geschützten Markennamen 'Ballerinas' angeboten: Leider erwiesen sie sich als recht anfällig, weshalb sie bald wieder in Vergessenheit gerieten. Doch die Züchtungsarbeiten gingen weiter, und so entstanden die schorfresistenten Sorten 'Rondo', Rhapsodie' und 'Sonate' [Lizenzinhaber: Gevo]. Die litauische Sorte 'Arbat' [benannt nach dem berühmten Moskauer Viertel] gilt als eine der ersten schorfresistenten Säulenbäume. Aus der Züchtungsarbeit des renommierten Instituts für Obstbau an der Forschungsanstalt Geisenheim stammt die neueste Generation resistenter und robuster Säulenbäume mit dem Namen 'Cats: Columnar Apple Trees'. Sie werden über verschiedene Baumschulen und Gartencenter angeboten.


Mini- oder Zwergbäume
Ursache dieses kompakten, schwachen Wuchses ist - wie bei den Säulenbäumen - ein genetisch bedingter schwacher [Zwerg-]Wuchs: Allerdings verzweigen sich diese Bäume auch und bilden eine richtige Krone, nur kleiner. Auch hier wurden durch züchterische Bearbeitung, Kreuzung mit geeigneten Sorten und vor allem langjähriger Selektion interessante Sorten für den kleinen Garten hervorgebracht. Als Beispiele seien hier genannt verschiedene Sorten der Zwergaprikose, Zwergpfirsich oder Zwergnektarinen.

In manchen Katalogen werden mittlerweile alle Baumobstarten als Säulen-, Zwerg- oder Minibaum angeboten: Hier ist jedoch Vorsicht geboten, denn bei Birne, Süßkirsche oder Zwetschgen gibt es zwar auch schwächer wachsende Sorten. Zu beachten ist aber: Hier müssen regelmäßig Seitentriebe geschnitten werden, um den typischen Säulencharakter zu erhalten! So gesehen handelt es sich nicht um 'echte', genetisch bedingte Säulen- oder Miniformen.


Duo- und Trio-Bäume:
Hierbei handelt es sich um Obstbäume, auf die 2 [Duo] oder 3 [Trio] Sorten der gleichen Art veredelt sind: Auch das ist sinnvoll für kleine Gärten, so kann man zum Beispiel die Reifezeit steuern, in dem man beispielsweise eine frühe, mittlere und späte Sorte wählt.


Nie hatte der Obstfreund eine solche Auswahl an Sorten, Unterlagen und Formen: Doch nicht immer bekommt man, was bunte Katalogbilder verheißen. Deshalb sollten Sie folgende Aspekte berücksichtigen unterstreicht die Gartenakademie Rheinland-Pfalz:

Gute Beratung ist wichtig: Fragen Sie nach dem Wuchsverhalten und der Größe im ausgewachsenen Zustand. In den Garten gehören nur robuste, resistente oder wenig anfällige Sorten. Bei den meisten Obstgehölzen ist die Unterlage ausschlaggebend für die spätere Größe [Habitus] des Baumes. Säulenförmige Apfelsorten [Ballerinas, CATS] sind eine Bereicherung für den kleinen Garten, fruchttragende Hecken oder Kübelpflanzungen. 'Echte' Zwerg- oder Minibäume gibt es derzeit nur bei Aprikosen und Pfirsichen. Und im Zweifelsfalle geht wie immer 'probieren über studieren'.


Siehe auch:
- Zieräpfel: von zierlich bis ziemlich üppig
- Obstbäume auch in kleinen Gärten
- Artenvielfalt im Obstgarten
- Streuobst: Planung, Pflanzung und Pflege
- Sommerschnitt an Obstgehölzen
- Kerngesund: Obstsorten im eigenen Hausgarten
- Apfelschorf im Hausgarten

 
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