NEWS » Dachterrasse |
DachterrasseDie Dachterrasse als begrünter Lebensraum über den Dächern einer Stadt ist heiß begehrt: sie dient, wenn man es richtig anstellt, hoch über aller hektischen Betriebsamkeit in den Straßen als grüne Oasen der Entspannung und Geselligkeit. Der Wiener Architekt Egon Fridinger schrieb schon 1933 zu diesem Thema: "Der Großstadtmensch, der verurteilt ist, fast das ganze Jahr in den Mauern seiner Stadt zu verbringen, vermisst wohl am schmerzlichsten den belebenden Kontakt mit der Natur, dem nie versiegenden Quell der Erfrischung, wie er sich dem glücklicheren Landbewohner in unerschöpflicher Fülle darbietet." |
24/08/2012 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick. Das würde heute anders formuliert, aber genau diese Sehnsucht des Stadtmenschen nach Natur und Grün in unmittelbarer Nähe ist es bis heute, die den Wert von Wohnungen mit Dachterrasse ausmacht: Wer möchte nicht in lauen Sommernächten auf seiner Terrasse feiern, essen oder ruhen und das am liebsten inmitten einer Pflanzenpracht? Was für faszinierende Vorstellungen, etwa von sanftem Blätterrauschen eingelullt zu werden oder zwischen Oliven- und Zitronenbäumchen zu sitzen mit Blick auf eine üppig wuchernde Bougainvillea. Herrlich, den Duft der Kräuter einzuatmen, die man am Abend erntet, um dem Salat schmackhafte Würze zu verleihen. Doch damit solche Träume von einer grünen Dachterrasse auch Wirklichkeit werden können, sind Ideenreichtum und Kreativität gefragt: Die Möglichkeiten der Gestaltung sind dabei vielfältig. Deshalb ist eine gute Planung unabdingbar, etwa bei der Auswahl des richtigen Bodenbelages. Fliesen auf Kiesbett oder Naturstein oder doch lieber Holzpanelen? Sind die Grundvoraussetzungen erfüllt, können Pflanzen ausgewählt werden: Wer zu keiner Zeit auf eine private Atmosphäre verzichten möchte, benötigt vielleicht einen Sichtschutz aus Rotbuche, Wein oder Efeu. Heute überlegt man sich außerdem, wie die Dachterrasse möglichst auch im Winter schön anzusehen ist: Immergrüne Pflanzen und Sträucher sind deshalb unverzichtbar. Große Blätter besitzen eine skulpturale Wirkung und sind oft ausdrucksstärker als manche Blüten. Die unterschiedlichen Formen, Farben und Texturen von Gräsern, Farnen oder Stauden können, wenn sie harmonisch aufeinander abgestimmt werden, äußerst interessant sein. Wenn es der Platz erlaubt, sind auch kleine grüne Laub- und Nadelgehölze eine Augenweide für das ganze Jahr: etwa Wacholder, Scheinzypresse oder japanischer Ahorn. Dem grünen Schmuckstück darf natürlich eine stilvolle Terrassenmöblierung nicht fehlen. Dabei darf man sich, je nach Platz, zwischen der klassischen Variante und den neuen Loungemöbeln entscheiden. Historisch betrachtet, war das flache Dach in weiten Teilen des Mittelmeerraums, in Amerika und in Asien seit langem bekannt: Schon 3.ooo v.Chr. nutzten die Babylonier Bitumen als Baustoff, wie der Geschichtsschreiber Herodot beschrieb. Klima, Baumaterialien und Lebensgewohnheiten brachten eine regional angepasste Architektur hervor, die durch die Flachdachbauweise und ihre Nutzung als Dachterrasse gekennzeichnet ist. Das Paradebeispiel entstand im 6. Jahrhundert v.Chr. mit den berühmten hängenden Gärten der Semiramis, eines der sieben Weltwunder der Antike: Diese prächtige Anlage über Teilen des Palastes von Babylon ruhte auf einer Säulenkonstruktion und stieg treppenförmig an; die Gärten wurden über ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem direkt durch den Euphrat gespeist. Unter dem orientalischen Einfluss gelangte der Brauch, flache Dächer zu begrünen, auch in die griechisch-römische Welt. Über Jahrhunderte vergessen, kam die Gartenkultur der Antike zur Zeit der Renaissance zuerst nach Florenz, Rom und Venedig, um bald darauf auch andere europäische Zentren zu erreichen. Hauptsächlich Dachflächen auf Schlössern wurden in wunderbare Grünoasen verwandelt. Heutzutage sind bei der Gestaltung einer Dachterrasse alle Stilrichtungen möglich: Hochbeete mit monochromen Pflanzungen, mobile Kübel- und Topfbepflanzung, die das ganze Jahr über ein lebendiges Erscheinungsbild vermittelt und der Biodiversität Rechnung trägt, fernöstlich inspirierte Zen-Gärten, die Ruhe und Harmonie ausstrahlen, ja sogar kleine Obstplantagen oder Nutzpflanzenbeete können auf einer Dachterrasse mit der Hilfe eines Landschaftsgärtners entstehen. Egal ob auf der Dachterrasse gechillt, relaxt oder gefeiert wird: Freunde werden mit Sicherheit regelmäßig aufs Dach steigen wollen, und das im besten Sinne. Eine Dachterrasse hat übrigens noch einen weiteren Vorteil: Viele Kommunen belohnen die Anlage von Dachgärten mit einer Ermäßigung bei den Abwassergebühren oder fördern ihn gar durch direkte Zuschüsse. Ansprechpartner sind zumeist das Grünflächen- oder Umweltamt oder Ihr Landschaftsgärtner vor Ort, der auch die behördlichen Anforderungen und Fördermöglichkeiten kennt. [BGL]
Bei der Gartenarbeit fällt sehr viel organisches Material an: zum Beispiel Stauden- und Gehölzrückschnitte, Reste von Sommerblumen und Gemüse. Wer die Reste aus dem Garten einfach aufeinander packt, wird daraus keinen guten Kompost gewinnen, meint die LWK Nordrhein-Westfalen. Besser ist es, im Herbst das gesammelte Grünzeug aus dem Sommer gleichzeitig mit anfallendem Frischmaterial in zerkleinerter Form zu einer offen liegenden großen Kompostmiete aufzusetzen. ...mehr Grünanlagen sind eine Investition in die Zukunft: Parks- und Freiflächen mit sanften Hügeln, lauschigen Plätzen oder belebten Teichen üben auf Anwohner und Besucher eine hohe Anziehungskraft aus. Hier erholt man sich, treibt Sport oder trifft sich mit Freunden. Wissenschaftlich nachgewiesen ist: Grünflächen fördern die körperliche und geistige Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen, die sich dort aufhalten oder in der unmittelbaren Umgebung wohnen. Denn Menschen bewegen sich dort, wo es grün ist, mehr als andernorts. ...mehr |
GARTENTECHNIK.DE » News » Dachterrasse |