Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de
Garten, Pflanzen, Wirtschaft - Zur Startseite von: Gartentechnik.de ... Die grünen Seiten im Web.
 

 Gartentechnik.de | Garten, Pflanzen, Technik, Termine 

 Gartentechnik.de/News 

Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de
Gartentechnik.de/News | Garten, Pflanzen, Wirtschaft: Grüne News, Newsletter, Webfeed
Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de

 NEWS » Ahorn in der Mythologie

 Newsletter, Gartenfeeds | Twitter, Facebook, Google+ 

Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de

Ahorn in der Mythologie

Viele Baumarten werden in der Mythologie mit Härte verbunden, viele mit Weisheit und anderen Eigenschaften: Beim Baum des Jahres 2009, dem Bergahorn, ist dies etwas anders. Sein Farbenspiel und die Tatsache, dass er trotz seiner dichten Krone locker und luftig wirkt, lassen ihn vermutlich nicht ernsthaft genug erscheinen und haben ihn deshalb von weisen Sprüchen weitgehend verschont. "Es wird dieser Baum in Ehren gehalten wegen seines lustigen Schattens" schreibt Jakob Theodor - nach seinem Geburtsort Bergzabern "Tabernaemontanus" genannt, in seinem "New Kreuterbuch" 1588 - den Bergahorn als Baum, der depressive Menschen trösten könne.

 
Mehr zum Thema: Bäume und Sträucher, Natur und Umwelt, Pflanzen

Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de

 NEWS...

 Redaktion@Gartentechnik.de 

Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de
Gartentechnik.de

28/09/2009 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Die Kelten sahen im Ahorn ein Zeichen für die Ganzheit, wobei das weiße Holz für eine besondere innere Reinheit spräche: Das fünffingerige Blatt verweise dabei auf die Verbindung von Mensch und Baum. In der griechischen Mythologie steht der Baum hingegen nicht für die heiteren Seiten des Lebens: Man weihte ihn Ares, dem Gott der Verwicklung und des Krieges. Auch soll das trojanische Pferd aus Ahornholz gezimmert worden sein.

Im Freistand ist der Stamm des Bergahorns oft recht kurz und verzweigt sich schon nach wenigen Metern: Dadurch ergeben sich breit ausladende Kronen mit dicht geschlossenem Blätterdach. Der Ahorn wirft deshalb einen starken Schatten: "wegen seines breiten, vollen laubs reden die dichter oft von des ahorns dunkelm schatten" heißt es im Grimm'schen Wörterbuch. Entsprechend ist der Ahorn auch für Parkanlagen ein beliebter Baum.

Und wenn der stark beschattende Baum schon angenehm kühlt, so werden es die einzelnen Blätter wohl auch tun, meint die Volksheilkunde: Schon ägyptische Priester nutzten sie bei der Behandlung von Entzündungen. Hildegard von Bingen schrieb im 12. Jahrhundert, ein Bad in Wasser, in dem die Zweige und Blätter des Ahorns gekocht wurden, verschaffe Linderung bei Fieber - sofern man zusätzlich Ahornsaft mit Wein trinke. Erwärmtes Ahornholz vertreibe die Gicht, meinte sie weiterhin. Und dies ist gar nicht unwahrscheinlich: Ahornholz, insbesondere aber Spitz-Ahorn, hält Körperwärme besser als die meisten anderen Hölzer - ein Grund, es für Geräte-Stiele zu nutzen.

Josef Guggenmos [1922-2003] beschreibt in seinem gerade einmal 16 Wörter langen Gedicht "Bruder Ahorn", dass er sein Ohr an den Ahorn legt - und: "fast höre ich es schlagen, sein Herz". Das ist heute noch so: Wer bei einem jüngeren Ahorn an einem sonnigen, leicht windigen Tag das Ohr an den Stamm legt, wird ein Glucksen im Baum hören, fast wie bei einer Wasserleitung.

Die anderen Möglichkeiten, mit Ahorn zu spielen, kennen viele sicher noch aus Kindertagen, insbesondere das 'Hubschrauberspiel': Im September sind die Flügelnüsschen reif, bleiben aber noch einige Wochen, manchmal bis Dezember, am Baum hängen, bis die Stürme sie herunterreißen und über 1oo Meter weit verfrachten. Im Gebirge ist es sinnvoll, dass der Baum mit dem Abwerfen wartet, bis Schnee liegt - dann rutschen die Nüsschen auf vereisten Flächen weiter - bis zu einem Kilometer.

Am Baum sind immer zwei Nüsschen miteinander verbunden, sie trennen sich [daher die Bezeichnung 'Spaltfrüchte'] vor oder beim Herunterfallen und segeln dann hubschrauberartig auf den Boden: Also bücken, aufheben und hochwerfen! Und öffnet man die Fruchthülle, kann man sie mit der klebrigen Innenseite als Nasen- und Ohren-Verlängerung einsetzen - ein vielfältiges 'Spielzeug' der Natur. Im nächstgelegenen Stadtpark findet sich sicher eine Übungsmöglichkeit, denn der Bergahorn ist ein wertvoller Park- und Alleebaum. Von weitem erkennbar ist er im Oktober und November an seiner prächtig-gelben Herbstfärbung. Gute Nachrichten auch für Gartenbesitzer, die ihren eigenen Bergahorn in Garten haben wollen: Inzwischen gibt es auch Sorten, die weniger ausladend sind. [IDgS]


Siehe auch:
- Baum des Jahres 2009: der Bergahorn
- Bergahorn: Bergbaum im Tiefland
- Der Bergahorn: überaus musikalisch
- Gehölze beeindrucken zu allen Jahreszeiten
- Baum des Jahres 2008: Die Walnuss
- Baum des Jahres 2007: Die Waldkiefer
- Baum des Jahres 2006: Die Schwarzpappel
- Baum des Jahres 2005: Die Rosskastanie

 
» Wussten Sie eigentlich, dass Sie die Gartentechnik.de/News auch als kostenlosen wöchentlichen Gartennewsletter in Ihre Mailbox oder als kostenlosen fortlaufenden Gartenfeed für Ihren Webfeedreader abonnieren können? Darüber hinaus finden Sie uns auf Facebook und Twitter. Probieren Sie es doch einfach einmal aus, denn abbestellen können Sie das kostenlose Abonnement jederzeit! Wir informieren Sie regelmäßig über Gartenevents und geben saisonal passende Tipps und Infos rund um Garten und Pflanzen.

 
Mehr zum Thema: Bäume und Sträucher, Natur und Umwelt, Pflanzen

 
« Vorherige News: Pflanzzeit: Raus aus dem Sessel! [25/09/2009]

Der Herbst ist die beste Jahreszeit, um die Grundlagen für einen für Jahre schönen Garten in der kommenden Saison zu schaffen: Bäume, Sträucher und Stauden, die zwischen September und Dezember - sofern es nicht friert - gepflanzt werden, beginnen zügig, viele kleine Wurzeln zu bilden und hören damit erst wieder auf, wenn die Bodentemperatur unter vier Grad Celsius fällt. Sie wachsen früh gepflanzt besonders leicht an und treiben im Frühjahr umso kräftiger aus - gut für eine zeitige Blätter- und Blütenfülle! Auch die herbstlichen Temperaturen, die hohe Luftfeuchtigkeit und die häufigen Niederschläge erleichtern den Pflanzen das Einwurzeln und damit im ...mehr

 
» Nächste News: Alles Kürbis? [28/09/2009]

Wussten Sie, dass der Kürbis zu den ältesten Kulturpflanzen gehört? Prähistorische Funde von Kürbissamen lassen sich auf die Zeit um 10.ooo vor Christus zurückdatieren: In früheren Zeiten waren es vor allem die lagerfähigen öl- und eiweißreichen Samen, die die Menschen schätzten, denn das Fruchtfleisch der Wildkürbisse schmeckte bitter und war leicht verderblich. Heute reicht die Fruchtgröße, abhängig von Sorte und Kultur, von kaum birnengroß bis hin zur Gigafrucht von über einem Meter Durchmesser, über drei Metern Umfang und bis zu 15o Kilo schwer. ...mehr

Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de
Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de

 GARTENTECHNIK.DE » News » Ahorn in der Mythologie

 NACH OBEN 

Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de
Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de