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Schwerin: Gartenschaustadt mit TraditionWenn am 23. April 2009 die BuGa Schwerin eröffnet wird, so ist es nicht das erste Mal, dass eine solche Fachausstellung in der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns stattfindet: Bereits vor 11o Jahren gab es die 2. Allgemeine Mecklenburgische Landesgartenbau Ausstellung auf der Marstallhalbinsel. |
01/10/2008 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick. Seit 1837 war Schwerin wieder Residenzstadt: Da wurde es notwendig, einen Marstall zu bauen. Als Standort wurden die Wadewiesen gleich nördlich der Schlossinsel ausgewählt. 1842 war das Gebäude fertig gestellt. Der Garten ringsum allerdings, der war erst im Herbst 1858 komplett angelegt. Weite Flächen, einige Baumgruppen, eine Pferdeschwemme sind auf den historischen Plänen zu erkennen. Offenbar war das nicht nur für das Reiten und Führen von Pferden ein ideales Areal. "Auf Veranlassung des Verbandes der Kunst- und Handelsgärtner Mecklenburgs" wurde die Marstallhalbinsel als Ort für die Landesgartenbauausstellung auserkoren. Im Landeshauptarchiv und im Schweriner Stadtarchiv finden sich dazu umfangreiche Unterlagen. - Die Ausstellungsleitung hatte der Schweriner Bürgermeister Tackert: Schirmherr war Sr. Hoheit Herzogregent Johann Albrecht. Im Ehrenpräsidium saßen Sr. Excellenz A. v. Bühlow, Oberhofmarschall v. Hirschfeld und Graf von Plessen-Ivenack. Vom 17. bis 26. September 1898 präsentierten 133 Aussteller ihre Waren: Das Sortiment reichte von Warmhauspflanzen über Obstbau, 'Binderei und abgeschnittene Blumen' bis zu 'dekorativen Gegenständen'. Die Ausstellung fand, so die Ausschreibung, "im Freien und im bedeckten Raum" statt. Dazu waren auf der Marstallhalbinsel große Zelte aufgestellt. Außerdem wurden einige Räume im Marstall genutzt. Die meisten Aussteller kamen natürlich aus Mecklenburg: So unter anderen G. Ihlefeld, Obstanlage Tannenhof bei Schwerin. Die Firma präsentierte 'Rohe Fruchtsäfte im Vacuum-Apparat concentriert'. E. Eggert, Handelsgärtner aus Grevesmühlen zeigte 'Cactus-Dalien [abgeschnitten], 1o großblumige Veilchen im Topf und 1oo Stck 3jährige Maiblumentreibkeime'. - Doch es waren nicht nur Gartenbaubetriebe unter den Ausstellern. Ein Herr Weck aus Grevesmühlen, wurde im Ausstellerverzeichnis als Organist ausgewiesen. Er zeigte 'ein Sortiment Kartoffeln für den Haushalt, dto. für die Fütterung und dto. Frühkartoffeln'. Friedrich Brinkmann vom Dental-Depot Hagenow präsentierte seine 'Cacteen-Succulenten-Sammlung'. Aber auch von auswärts waren Firmen dabei: So zeigte Otto Krakow, Etiquettenfabrikant aus Berlin, '9 unverwüstliche Etiquetten aus Aluminium'. Und auch der Nachwuchs bekam vor 11o Jahren eine Chance. Friedrich Jahn, Gärtnerlehrling aus Schwerin, zeigte seinen 'Entwurf einer fürstlichen Parkanlage'. Rund um die Landesgartenbau Ausstellung von 1898 verdienten eine ganze Reihe von Unternehmen ihr Geld: So stellte Fuhrmann Kähler eine Rechnung über 174 Mark. Georg Ahlert, Besitzer des Dampfbootes 'Niklot', berechnete für eine Rundfahrt 3o Mark. Für die Pflege der ausgestellten Pflanzen war Gärtner Gutsche zuständig. Er bekam dafür 3 Mark - am Tag! Seine Mitarbeiter erhielten sogar nur 1,75 Mark! Wie viele Besucher die Gartenbau Ausstellung hatte, lässt sich den verfügbaren Unterlagen nicht entnehmen: Auf jeden Fall muss es unterschiedliche Tarife gegeben haben, denn die Bärensprungsche Hofbuchdruckerei stellte '5 Sorten Eintrittskarten' mit 40,-- Mark in Rechnung. Wenngleich die Ausstellung von 1898 nur wenige Tages dauerte und auf einer relativ kleinen Fläche ausgerichtet wurde, so ist doch zu erkennen, dass es eine Vielzahl von Parallelen zu heutigen Gartenschauen gibt: Dass zeigen nicht nur die vielfältigen Themen. Wie auch heute wurden Speditionen beauftragt und Gärtner für die Pflege beschäftigt. Und ein Rahmenprogramm für die Honoratioren gab es wohl auch, sonst wäre eine Rundfahrt mit dem Dampfboot der Ausstellungsleitung sicher nicht berechnet worden. Und noch etwas war vor 110 Jahren genauso wie heute: Ein 'Preisrichter-Kollegium von namhaften Sachverständigen' begutachtete die ausgestellten Waren und vergab hunderte Silber- und Bronzemedaillen sowie ehrende Anerkennungen.
Ab Mitte Oktober beginnt die Pflanzzeit der so genannten wurzelnackten Obstgehölze: Diese Pflanzen sind wesentlich kostengünstiger als Obstgehölze im Topf und werden zudem in größerer Auswahl angeboten. Die Pflanzzeit erstreckt sich zwar bei frostfreiem Wetter von Oktober bis ins Frühjahr, doch die Experten der Bayerischen Gartenakademie geben der Herbstpflanzung den Vorzug. Denn vor Winterbeginn können die jungen Gehölze noch Wurzeln bilden und Feuchtigkeit speichern. In Baumschulen finden Sie ein umfangreiches Obstsortiment in guter Qualität. ...mehr Am 17. April 2010 öffnet die Landesgartenschau Hemer: Die ersten Schritte dahin wurden bereits im September 2008 im Bereich der Stadtterrassen auf dem ehemaligen Kasernengelände in Hemer gemacht, dem zentralen Bereich der Landesgartenschau, die 2010 bis zum 24. Oktober besucht werden kann. Auf drei Höhenebenen wächst ein buntes Pflanzenpotpourri. Der Zauber der Verwandlung zeigt hier seine ganze Vielfalt. Hier entstehen Themengärten, hier erweist sich die Landesgartenschau als echte Messe für Gartenliebhaber: Rosen und Stauden in Hülle und Fülle, Obstgärten, romantische Blumenwiesen - die Schönheiten aus der Natur formieren sich für die Gäste aus nah und fern. Auf Abbruch und Rodung ...mehr |
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