Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de
Garten, Pflanzen, Wirtschaft - Zur Startseite von: Gartentechnik.de ... Die grünen Seiten im Web.
 

 Gartentechnik.de | Garten, Pflanzen, Technik, Termine 

 Gartentechnik.de/News 

Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de
Gartentechnik.de/News | Garten, Pflanzen, Wirtschaft: Grüne News, Newsletter, Webfeed
Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de

 NEWS » Bundesgartenschauen: Zeitgeist Garten und Landschaft

 Newsletter, Gartenfeeds | Twitter, Facebook, Google+ 

Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de

Bundesgartenschauen: Zeitgeist Garten und Landschaft

Eine der weltweit am stärksten verbreiteten deutschen Errungenschaften ist der Begriff Zeitgeist: Vom Dichter und Kultur-Philosophen Johann Gottfried von Herder erstmals im Jahre 1769 benutzt, hat der Zeitgeist mittlerweile als deutsches Fremdwort sogar in anderen Sprachen Einzug gehalten. So haben beispielsweise die Franzosen, Niederländer, Spanier, Japaner und selbst die englischsprachige Welt kein eigenes Wort dafür in ihrer Sprache gefunden und nutzen den deutschen Begriff ohne Übersetzung. Laut Herders Definition machen die "allgemein vorherrschenden intellektuellen Überzeugungen und Ideen, Meinungen und Lebensauffassungen einer Epoche" den Zeitgeist aus. Seit dem ersten Auftauchen des Zeitgeistes vor fast 24o Jahren hat er sich regelmäßig verändert und den aktuellen Gegebenheiten und Entwicklungen angepasst. Eine weitere deutsche Erfindung ist zugleich ein aussagekräftiges Spiegelbild des jeweiligen Zeitgeistes: die Bundesgartenschau [BuGa].

 
Mehr zum Thema: Garten, Garten- und Landschaftsbau, Gartengestaltung, Gärten und Parks, Landschaftsgestaltung, Natur und Umwelt, Pflanzen

Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de

 NEWS...

 Redaktion@Gartentechnik.de 

Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de
Gartentechnik.de

09/09/2008 [#] Der Gartennewsletter: Die Gartenwoche im Überblick.

Ein Garten ist ein Garten? Und ein Park ist ein Park? Weit gefehlt! Immer wenn Kreativität im Spiel ist, geht es um Veränderungen und Weiterentwicklungen. Die grüne Branche ist sehr kreativ und damit ist auch die Gestaltung von Gärten und Parks heute anders als vor dreißig, vierzig oder fünfzig Jahren. Was aktuell angesagt ist, zeigt alle zwei Jahre die BuGa. Auf unzähligen Schauen im Freiland und in den Ausstellungshallen können sich die Besucher über Neuigkeiten bei Blumen und Pflanzen, wie etwa neue Sorten oder verbesserte Qualitäten, informieren.

Wie umfassend neue Trends in der grünen Branche sein können, zeigt sich exemplarisch bei den Hallenschauen im Bereich der Zimmerpflanzen: Stellte man sich vor zwanzig oder dreißig Jahren noch zwei, drei Topfpflanzen ins Wohnzimmer, so ist die Innenraumbegrünung heute ein eigenständiges Thema. Wissenschaftliche Erkenntnisse fließen jetzt in die Grüngestaltung von Räumen ein, und es ist nicht mehr damit getan, irgendeine Pflanze in die Wohnung oder ins Büro zu holen. Die Innenraumbegrünung ist eine eigene Fachsparte im Gartenbau geworden und auf den BuGa-Hallenschauen mit Informationen und Beispielen für die gestalterischen Möglichkeiten vertreten.

Das besondere Augenmerk der BuGa-Besucher liegt aber immer wieder auf der Anlage der Parks und Gärten: Dabei wird gelegentlich vergessen, dass eine Bundesgartenschau viel mehr ist, als nur eine Produktausstellung für Pflanzen und Blumen. Ein wesentlicher Aspekt einer BuGa ist stets die nachhaltige Stadt- und Landschaftsplanung. In dieser Hinsicht geradezu revolutionär präsentierte sich die Bundesgartenschau 1957 in Köln den Besuchern.

Der Zeitgeist der Fünfziger Jahre war bunt und asymmetrisch: Die Zeit der Entbehrungen ging allmählich in die Ära des Wirtschaftswunders und des Wiederaufbaus über. Die Menschen wollten wieder Spaß am Leben haben und dazu gehörten Natur, Farben und ungewöhnliche Formen. Die Bundesgartenschau 1957 erfüllte diese Wünsche unter anderem mit farbigen Betonplatten für die Gehwege im BuGa-Park und mit Gebäuden, die durch ihre für die damalige Zeit ungewöhnlichen Formen Leichtigkeit und Eleganz ausstrahlten. Die Seilbahn über den Rhein ist noch heute als das zeitgeistige Symbol dieser Gartenschau in Betrieb.

Schon zwei Jahre vor der Kölner BuGa sorgte die Bundesgartenschau in Kassel für Überraschung bei den Besuchern: Die Gartenschauplaner wollten mehr als Blumen und Pflanzen bieten und beauftragten den Kasseler Kunstprofessor und Designer Arnold Bode mit der Gestaltung eines kulturellen Ergänzungsprogramms. Bode schuf daraufhin eine dem damaligen Zeitgeist entsprechende Kunstausstellung, die er documenta nannte. Der Zeitgeist spiegelt sich sogar in der Schreibweise des Ausstellungstitels, klein und mit angehängtem 'a', wider. Beides war damals sehr modern, wie auch das Beispiel der Hannoveraner Baumesse constructa belegt. Die Darstellung des Zeitgeistes auf der documenta hat sich über mehr als ein halbes Jahrhundert bis heute erhalten. Sie gilt in der Kunstszene als eine der wichtigsten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst - und hatte ihren Anfang auf einer BuGa.

Ein wesentliches Merkmal des heutigen Zeitgeistes ist der Natur- und Umweltschutz: Die Menschen sind sensibler geworden für die Welt, in der wir alle leben. Drinnen wie draußen wird Grün nicht mehr nur als bloßer Schmuck und hübsche Dekoration angesehen. Bäume, Pflanzen und Blumen werden als ein wichtiger Teil unseres Lebens anerkannt und genießen daher einen hohen Stellenwert für die Lebensqualität jedes einzelnen. Auch dieser zeitgeistige Wandel war und ist natürlich auf den aktuellen Bundesgartenschauen zu verfolgen.

So zum Beispiel auf der BuGa 2007 in Gera und Ronneburg: Im Ronneburger Teil der Gartenschau entstand aus einem ehemaligen Tagebaugelände die 'Neue Landschaft'. Die BuGa-Planer hatten das Industriegelände, das zu DDR-Zeiten das Zentrum des Uranbergbaus war, für die Menschen der Region und für die Natur zurückerobert und in einen Landschaftspark verwandelt. Heute, ein Jahr nach der Bundesgartenschau, ist die "Neue Landschaft" ein beliebtes Naherholungsgebiet für die Menschen der Region.

Ein Blick auf die künftigen BuGas zeigt, dass die Bundesgartenschau auch in Zukunft den Zeitgeist reflektieren wird: In Schwerin bildet das Schloss den Mittelpunkt für die BuGa 2009. Die für die Gartenschau angelegten 'Sieben Gärten mittendrin' ziehen sich von dort bis in die angrenzenden Bereiche hinein. Aufgrund der zentralen Lage des Schlosses stehen die 'Sieben Gärten mittendrin' musterhaft für die Verbesserung der Wohnqualität durch innerstädtische Begrünung. Darüber hinaus zeigt die BuGa neben geschaffenen Gärten und Parks auch naturbelassene Areale, wie zum Beispiel den "Naturgarten" im östlichen Teil des Ausstellungsgeländes. In diesem Teil stehen Natur, Ökologie und Entspannung im Vordergrund und, ganz nebenbei, lernt der Besucher hier in der Natur etwas über die Natur.

Mit dem Slogan 'Koblenz verwandelt' wollen die Planer der BuGa 2011 auf zweierlei hinweisen: Einerseits verwandelt sich die Stadt durch die Bundesgartenschau und andererseits bewirkt die BuGa bei ihren Besuchern eine 'Verwandlung', in dem sich die Menschen auf Grün und Natur - und natürlich die Bundesgartenschau - einlassen. Das Motto der BuGa 2011 bringt den Zeitgeist damit knapp und prägnant auf den Punkt.

Auch die Vorbereitungen für die Internationale Gartenschau [IGS] 2013 in Hamburg sind bereits angelaufen: Der zentrale Punkt der IGS wird die Elbinsel Wilhelmsburg, Europas größte Flussinsel, sein. Hier entsteht ein Volkspark des 21. Jahrhunderts, in dem die Themen 'Fitness an der frischen Luft' und 'Wellness in angenehmer Umgebung' realisiert werden. Beides sind wichtige Aspekte des aktuellen Zeitgeistes - was sich auch bis 2013 nicht ändern wird. Unterstützt wird die IGS bei diesem Vorhaben von der Internationalen Bauausstellung IBA Hamburg.

Die IBA ist keine Ausstellung im herkömmlichen Sinn, sondern versteht sich als ein Prozess, der sich über sieben Jahre erstreckt: Seit 2006 werden im Rahmen der IBA verschiedene Fachveranstaltungen, Projekte, Umbauaktivitäten, Neugestaltungen etc. in Hamburg durchgeführt. Erst in diesem Monat fand in der Hafencity ein zweitägiges Symposium zum Thema 'Architektur im Klimawandel' statt. Den Schlusspunkt wird die IBA gemeinsam mit der IGS 2013 durch die Fertigstellung des Volksparks auf der Wilhelmsburger Elbinsel setzen.

Ein ganz anderes Konzept liegt der BuGa 2015 im Havelland zu Grunde: Im Gegensatz zu dem Sprichwort "Viele Köche verderben den Brei" gilt hier "Viele Kommunen machen eine gute BuGa": Die Städte Brandenburg, Rathenow, Premnitz und Havelberg sind gemeinsam mit dem Landkreis Havelland und dem Amt Rhinow die Ausrichter einer bis dahin noch nie da gewesenen Bundesgartenschau.

Wie Perlen an einer Kette reihen sich diese BuGa-Städte und Gemeinden an einem imaginären 'blauen Band' entlang der Havel auf einer Strecke von etwa siebzig Kilometern auf: Damit wird die BuGa 2015 nicht nur die Bundesgartenschau mit der größten Ausdehnung werden, sie wird auch in weiteren Aspekten anders als gewohnt sein. Es sollen keine aufwändigen Stadtparks angelegt werden, und es sollen auch keine teuren Hallen gebaut werden. Stattdessen stehen nach dem dezentralen Konzept dieser BuGa die Gestaltung der Zwischenräume und die Einbeziehung vorhandener Flächen und, teils historischer, Gebäude im Mittelpunkt. Das ist nicht nur anders und originell, sondern auch ökologisch und ökonomisch relevant - und damit Zeitgeist in seiner reinsten Form. [DBGG]


Siehe auch:
- Hallenschauen: unverzichtbarer Teil einer BuGa
- Büro der Sinne: Ganzheitlich besser arbeiten
- 5o Jahre Rheinpark Köln: Eine BuGa im Wandel der Zeit
- Rückblick auf die BuGa Gera und Ronneburg 2007
- BuGa Schwerin 2009
- Landesgartenschauen 2008

 
» Wussten Sie eigentlich, dass Sie die Gartentechnik.de/News auch als kostenlosen wöchentlichen Gartennewsletter in Ihre Mailbox oder als kostenlosen fortlaufenden Gartenfeed für Ihren Webfeedreader abonnieren können? Darüber hinaus finden Sie uns auf Facebook und Twitter. Probieren Sie es doch einfach einmal aus, denn abbestellen können Sie das kostenlose Abonnement jederzeit! Wir informieren Sie regelmäßig über Gartenevents und geben saisonal passende Tipps und Infos rund um Garten und Pflanzen.

 
Mehr zum Thema: Garten, Garten- und Landschaftsbau, Gartengestaltung, Gärten und Parks, Landschaftsgestaltung, Natur und Umwelt, Pflanzen

 
« Vorherige News: Erco Multitrak MT-1100: wendig und multifunktional [08/09/2008]

Beim Erco Multitrak MT-1100 aus dem Hause Echo handelt es sich um einen äußerst kompakten und über ein umfangreiches Anbauprogramm sehr vielseitigen Geräteträger: Die Steuerung erfolgt über Fußpedale und ein einziges Hinterrad, was den Multitrak sehr handlich, vor allem aber: wendig macht. Ob als Zeroturn mit Frontmähwerk oder aber mit Frontkehrmaschine oder Radialbesen, Schneeschild oder Spaltenschieber: Der Erco Multitrak erreicht spielend jede noch so verwinkelte Ecke im Garten und rund ums Haus. - Für diese Innovation wurde der Erco Multitrak MT-1100 auf der spoga+gafa 2008 mit der Bronzemedaille des Innovationsforums Motorgeräte ausgezeichnet. ...mehr

 
» Nächste News: Shangrila: der schwebende Traum [09/09/2008]

Shangrila, der sagenumwobene paradiesische Ort, einer orientalischen Legende folgend, nach dem die Menschen sich sehnen um Hast und Unruhe hinter sich zu lassen, steht Pate für die Neuheit der Firma JoBeK. Shangrila, bedeutet auspendeln um zurück zu finden zu innerer Ruhe und Gelassenheit. Im pendelnden Shangrila, fühlt man sich schwebend, alles wirkt ruhig und entspannt. - Für diese Innovation wurde Shangrila auf der spoga+gafa 2008 mit der Bronzemedaille des Innovationsforums Garden City, Möbel und Wohnen, ausgezeichnet. ...mehr

Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de
Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de

 GARTENTECHNIK.DE » News » Bundesgartenschauen: Zeitgeist Garten und Landschaft

 NACH OBEN 

Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de
Garten, Pflanzen, Wirtschaft | Gartentechnik.de